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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050
Autoren: Gordon R. Dickson
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Hinweisschildern.«
    Et tat wie geheißen und erreichte schließlich einen Raum, der dem Büro eines Turnvereins ähnelte. Darin saß ein Mann hinter dem Schreibtisch. »Sir?«
    »Ich habe gehört«, sagte Et, »daß ein Mann, der unter Geldnot leidet, sich hier als Fechter für Wettkämpfe mit scharfen Waffen verdingen kann.«
    Der Angestellte legte seine Höflichkeit ab wie eine Maske. »Ich fürchte, das entspricht nicht den Tatsachen«, meinte er kühl. »Sie sind auf eine der Geschichten hereingefallen, die man sich an den Spieltischen erzählt.« Et wandte sich zum Gehen. »Allerdings ...« Et drehte sich wieder um. »Allerdings haben wir bisweilen Gäste, die gerne gegen Honorar Fechtkämpfe mit Amateuren austragen. Ich könnte Sie auf die Liste setzen. Können Sie fechten?«
    »An der Hochschule habe ich mich ein wenig darin geübt«, sagte Et.
    »Also gut.« Der Angestellte holte ein Bündel Papiere und einen Plastikstreifen mit einer aufgedruckten Zahl heraus. »Sie haben Nummer Acht-sieben-drei. Unterschreiben Sie diese Erklärung, dann gehen Sie zur Ersten Hilfe und lassen Sie sich ärztlich untersuchen. Anschließend kommen Sie wieder her. Die Plastiknummer berechtigt Sie zu kostenlosem Essen und Trinken.«
    Et befolgte die Anweisungen. Nach der Untersuchung durch den Arzt verstrichen gut drei Stunden, bevor man über die Lautsprecheranlage seine Nummer aufrief.
    »Nummer Acht-sieben-drei«, sagte die gelangweilte Stimme, »melden Sie sich in Turnhalle Zwölf B. Nummer Acht-sieben-drei nach Halle Zwölf B.«
    Als Et durch die Tür trat, befand er sich in einer Turnhalle mit balkonartiger Tribüne, ähnlich der, worin er jenen blutigen Fechtkampf beobachtet hatte. Die Zuschauertribüne jedoch war unbesetzt. In der Turnhalle erwartete ihn nur ein einziger Mann mit zwei scharfen, spitzen Haudegen. »Sind Sie ...?« begann Et, aber der andere unterbrach ihn.
    »Natürlich nicht. Hier, suchen Sie sich einen aus. Ihr Gönner wird gleich erscheinen.«
    »Sie sind nicht mein Gegner?« fragte Et und wählte eine der Klingen. »Wo sind die Zuschauer?«
    »Nein, ich bin hier angestellt. Zuschauer sind keine da.«
    »Aber wenn er mich dafür bezahlt, daß ich gegen jemanden kämpfe ...«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer an als erforderlich«, sagte der Mann ungeduldig. »Er zahlt, damit Sie gegen ihn antreten. Er wünscht keine Zuschauer, und so lange er bezahlt, ist uns das gleichgültig. Irgendwelche Kampfregeln müssen Sie mit ihm vereinbaren. Wir wollen sie gar nicht wissen.« Er drückte Et auch die andere Waffe in die Hand. »Hier überreichen Sie ihm sie, wenn er kommt. Ich kann nicht den ganzen Tag hier stehen.« Er verließ die Halle.
    Für einen langen Moment stand Et allein in der Turnhalle, beide Klingen in den Händen. Dann öffnete sich zu seiner Rechten eine Tür. Er fuhr herum. Der Ankömmling war Patrick St. Onge. Er trug einen der engen, schwarzen Fechtanzüge, die Et bereits kannte. St. Onge schritt herüber. Plötzlich vernahm Et von der Tribüne her das Geräusch einer anderen Tür. Er blickte auf und sah Cele ans Geländer treten und sich darüber beugen. »Wally!« rief sie. »Hier ist ein Gentleman, der dich kennenlernen möchte. Sein Name lautet Patrick St. Onge.«
    St. Onge erreichte Et und nahm ihm einen Degen aus der Hand. Dann trat er zurück und ging in Angriffsstellung. »Achtung!« knarrte seine Stimme.
    »Einen Moment«, sagte Et. »Cele!« rief er zur Tribüne hinauf.
    »Ich befürchte, daß ich gegenwärtig nichts für dich tun kann, Wally.«
    »Achtung!« wiederholte St. Onge. Langsam nahm Et die Angriffsstellung ein. Er kam sich unglaublich plump vor, denn St. Onge wirkte ganz so, als sei er in dieser Haltung auf die Welt gekommen. Seine Miene war ausdruckslos. Nur wenn Et genau hinsah, vermochte er in den dunklen Augen des Buchprüfers ein Glitzern von Lust erkennen. »Nun los«, sagte St. Onge, »los, wir wollen keine Zeit vertrödeln.«
    Verzweifelt griff Et an. Mit einem Klirren prallten die blitzenden Klingen aufeinander, und die Waffe wirbelte aus Ets Faust. Wie erstarrt verharrte er, als er die Spitze von St. Onges Degen an seiner Kehle spürte. St. Onge lachte. »Wissen Sie«, sagte er ruhig, »daß Sie noch nicht einmal einen Preis für Ihre Leiche mit mir vereinbart haben? Nennen Sie ihn jetzt. Was ist Ihr Körper Ihnen wert? Wem soll ich die Entschädigung schicken? Ihrem Bruder?«
    »Verflucht, Sie können mich doch nicht einfach umbringen!«
    »Nicht?« St. Onge
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