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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050
Autoren: Gordon R. Dickson
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den Tag fördern.« St. Onge erhob sich. »Zufällig pflegt Etter Ho die Einnahme sämtlicher Medikamente und Drogen aber zu verweigern, und das Gesetz gewährt ihm in dieser Beziehung vollständigen Schutz, so daß man ihn dazu nicht zwingen kann. Andererseits wären Sie natürlich durchaus bereit, sich unter Einwirkung der entsprechenden Drogen befragen zu lassen, nicht wahr?«
    »Natürlich«, antwortete Et, ohne zu zögern.
    St. Onge lächelte. »Ich bin zuversichtlich, daß Sie unter dem Einfluß der Drogen, die wir Ihnen geben, Ihre Identität als Etter behalten werden. Ebenso bin ich davon überzeugt, daß die Sektionschefs diese Identität anerkennen. Anschließend wird es Sie gewiß nicht stören, wenn wir Sie der Obhut von Dr. Hoskides unterstellen, Etter Hos zugeteiltem Leibarzt.«
    »Ich verstehe«, sagte Et. Die Stimme drohte in seiner Kehle zu ersticken. »Sobald ich als Etter Ho bestätigt bin, werde ich zeitweilig unter Drogeneinfluß gesetzt.«
    »Ständig«, berichtigte St. Onge mit leisem Lächeln.
    »Nun gut.« Et nickte grimmig. »Aber ich stelle eine Bedingung.«
    »Sie befinden sich nicht gerade in der günstigsten Lage, um Bedingungen zu stellen«, sagte St. Onge.
    »Wirklich? Sie würden wohl kaum einen derartigen Aufwand betreiben, wenn Ihnen an dieser Angelegenheit nicht sehr gelegen wäre. Nur eine Bedingung.«
    »Sprechen Sie«, sagte St. Onge. »Sie muß sich allerdings im Rahmen der Gesetze bewegen.«
    »Das trifft zu«, antwortete Et. »Aber sie dient zugleich meinem Schutz. Ich möchte persönlich dabei sein, wenn die Sektionschefs über meine Identität beschließen, ich möchte sie sagen hören, daß ich R-Meister Etter Ho sei. Und die ganze Zusammenkunft soll aufgezeichnet und die Aufzeichnung der Öffentlichkeit freigegeben werden. Falls später etwas fehlschlägt, möchte ich's nicht jemandem vom WK zu verdanken haben.«
    »Das ist schlichtweg unmöglich«, sagte Cele Partner. »Sie führen ihre Beratungen über Visifon durch.«
    »Nicht immer, wie ich gehört habe«, sagte Et. Cele Partner schwieg.
    »Fast immer«, meinte St. Onge. »Aus besonderen Anlässen versammeln sie sich persönlich. Es laufen genug verrückte Fanatiker in der Welt herum, um ein solches Treffen zu einem Risiko zu machen. Ich kann Ihnen das nicht versprechen.«
    »Unter diesen Umständen kann ich ebenfalls nichts versprechen«, sagte Et und lachte. »Sie vergessen, daß ich schon so tief gesunken bin wie's überhaupt geht. Was könnte ich noch verlieren? Ich muß imstande sein, Ihnen und den anderen zu trauen, oder aus der Sache wird nichts.«
    Einen Moment lang stand St. Onge reglos. »Gut, einverstanden«, sagte er dann. »Sie werden der persönlichen Beratung der Sektionschefs beiwohnen. Immerhin ist dies eine sehr verwickelte Angelegenheit.« Er ging zur Tür, gefolgt von Cele Partner.
    »Halt!« rief Et. »Sie wollen mich doch wohl nicht jetzt im Ungewissen lassen. Wann soll die Beratung stattfinden? In einem Monat, in zwei Wochen ...?«
    St. Onge blieb stehen und schaute sich nach Et um. Er lächelte seltsam. »Warum so lange warten? Es findet morgen statt, in genau zwölf Stunden Hongkonger Zeit.«
     

 
16.
     
    Et saß und zählte die Sekunden, bis er dessen gewiß sein konnte, daß St. Onge und Cele Partner das Hotel verlassen hatten. Dann suchte er die Nummer eines Buchladens heraus und wählte sie am Visifon seines Zimmers. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht einer jungen Asiatin. »Wallace Ho, Hotel Oceania«, stellte er sich vor. »Haben Sie irgendein Sachbuch über R-Meister, das Sie mir umgehend schicken könnten, und zwar binnen zwölf Stunden?«
    »Zwölf Stunden?«
    »Richtig. Dann reise ich ab und kann's nicht mehr gebrauchen.« Dieses Gespräch war eine Art von Kontaktaufnahme, die er für Notfälle vereinbart hatte. In jeder Stadt auf der ostwärtigen Route nach Hongkong hatte Rico für eine entsprechende Kontaktstelle gesorgt.
    »Ich will sehen, was ich für Sie tun kann, Sir.«
    »Danke.« Et unterbrach die Verbindung. Für den Fall, daß man ihn gesetzwidrigerweise doch mit elektronischen Geräten überwachte, bereitete er sich einen Drink; aber davon zu trinken, täuschte er lediglich vor.
    Bis das Visifon summte, verstrichen nahezu vier Stunden. »Das letzte Exemplar eines solchen Buches ist an eine Dame verkauft worden, die ebenfalls im Hotel Oceania wohnt«, erklärte die Asiatin. »Sie ist jedoch bereit, es Ihnen zu leihen, und wartet zu diesem Zweck in der Empfangshalle
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