Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
besonders schwerwiegenden Vergehens ein Verweis erteilt worden. »Das begreife ich nicht«, sagte Rico.
    »Ich sehe einen Zusammenhang«, sagte Et. »Was, außer ihrer Personalstärke, bringt die Sektionen Buchführung und Medizin miteinander in Konflikt?«
    »Die Tatsache, daß die Sektion Buchführung mit dem Buchprüfer-Korps über eine polizeiähnliche Gewalt gebietet«, gab Rico zur Antwort. »Die Medizinische sieht ihre Ärzte nicht gerne von Inspektoren belästigt. Dort meint man, Leute dieser Profession sollten außerhalb solcher Dinge stehen. Selbstverständlich beschränkt man die ganze Auseinandersetzung im Weltkonzil auf höfliche Diskussionen. Niemand bringt das Boot zum Schaukeln, in dem sie alle sitzen.«
    »Vielleicht habe ich so etwas angenommen«, sagte Et. »Vielleicht auch das mit Dr. Garranto.«
    »Wollen Sie mir verraten, in welcher Beziehung diese Tatsachen mit unserer Absicht stehen, R 50 zu produzieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?«
    »Das ist nicht alles. Wir wollen es unter Bedingungen zugänglich machen, unter denen es sich nützlich auswirken kann. Was hätten wir von ein paar R-Meistern mehr, die das Weltkonzil stillschweigend eliminieren könnte? Falls die Fehde zwischen den beiden großen WK-Sektionen von hinreichend ernsthafter Natur ist, dürfen wir diesen Null-null-Akten nicht völlig trauen.«
    »Aber diese Unterlagen sind das einzige, womit die Sektionschefs sich keinen Pfusch erlauben würden«, wandte Rico ein.
    »Vielleicht nicht mit den Unterlagen selbst«, sagte Et. »Aber das ist im Augenblick unwesentlich. Überbringen Sie die R 50-Formel schnellstmöglich Malone. Suchen Sie ihn persönlich auf. Helfen Sie ihm beim Packen der notwendigen Laborausstattung und beim Umzug in ein sicheres Versteck. Er soll seine etwas militanter gesinnten MGW-Freunde bemühen. Alles klar?« Rico sah ihn an, als wolle er etwas sagen, hielt jedoch den Mund und nickte nur. »Nehmen Sie Al mit«, befahl Et. »Er soll bei Malone bleiben. Ich wünsche, daß Al vor dem Zugriff des WK in Sicherheit ist. Haben die Therapeuten Wally mittlerweile dazu gebracht, daß er für eine Zeitlang überzeugend meine Rolle zu spielen vermag, solange er mit niemandem sprechen muß?«
    »Ja«, antwortete Rico.
    »Wenn es soweit ist, obliegt es Ihnen, Wally unter die Augen der Sektionschefs zu bringen, ohne daß irgend jemand anderes davon erfährt. Sind Sie sicher, daß Ihnen das ohne Pannen gelingen wird?«
    »Mr. Ho«, sagte Rico, »ich hege nicht die Absicht, mich durch diese Frage irritieren zu lassen. Ich weiß, daß Sie unter Ihren üblichen Beschwerden leiden und außerdem unter Streß stehen.«
    Ets Schultern sanken ein wenig herab. »Schon gut«, sagte er. »Es tut mir leid. Natürlich vertraue ich Ihnen, Rico. Wir müssen einander vertrauen. Dennoch, sind Sie sich dessen ganz sicher, daß gewöhnlich nichts in eine Zusammenkunft der Sektionschefs eingeschmuggelt werden kann?«
    »Glauben Sie mir, das ist unmöglich«, erwiderte Rico. »Jedermann wird bis auf die Haut durchsucht.«
    »Gut«, sagte Et. »Dann wird es jetzt ernst. Es ist besser, wenn ich – Wally, meine ich – die Insel heute abend verläßt. Schicken Sie den Maskenbildner zu mir und bringen Sie mir einen falschen Schnurrbart, ja? Ich nehme an, Sie haben wegen der Schaluppe bereits mit Al gesprochen?«
    »Ja.«
    »Gut«, wiederholte Et und öffnete die Tür, die aus dem Gebäude hinaus in den warmen Abend führte, der über der Insel lag. »In fünfundvierzig Minuten werden die Sarah und ich auf offener See sein.«
     

 
15.
     
    Et, in Wallys Gestalt, segelte die Sarah nach Fort-de-France und ließ sie im Hafen am Madame River zurück. Mit sich trug er Wallys Identifikationskarte. Auf Wallys Konto, das nach seiner Wiederbelebung reaktiviert worden war, hatte er eine ansehnliche Summe von BGP-Einheiten deponiert, um die bevorstehenden Ausgaben korrekt zu decken. Er bestieg eine Interkontinentalmaschine nach London und begann von dort aus ostwärts um den Erdball zu reisen, trank, spielte, verschleuderte Geld und machte es sich zur lieben Gewohnheit, in Streitigkeiten verwickelt zu werden und an Schlägereien teilzunehmen.
    Am dritten Tag befand er sich im Raum Istanbul, in einem Hotel in Galata. Er saß in einem Antigrav-Sessel am großen Swimming-pool des Hotels, als plötzlich jemand seinen – oder vielmehr Wallys – Namen nannte. »Wallace Ho?«
    Et war halb eingenickt. Die Anstrengung eines abwechslungsreichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher