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Urmel fährt Ballon

Urmel fährt Ballon

Titel: Urmel fährt Ballon
Autoren: Max Kruse
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alles erklären!«
    Schließlich
schwirrte der Prinzessin der Kopf von all den neuen Dingen, von denen sie heute
gehört hatte. Als sie zum dritten Mal gähnte, verstand Wutz dies als höfliche
Aufforderung sich zu verabschieden. Ping Pinguin fand es »pfade«, denn er hätte
so gern noch von seiner Heimat am Südpol erzählt. Nun, vielleicht gab es dafür
später noch eine Gelegenheit.



Der Kaiser
strahlt übers ganze Gesicht
     
    Schusch meldete
als Erster: »Der Korb äst wärkläch schön geworden, Professor! Sehr sauber
geflochten. Von mär aus könnt ähr starten!«
    »Ausgezeichnet!«
    Als
Nächster berichtete Tim Tintenklecks: »Fertig, Professor! Der Ofen braucht nur
noch eingebaut und angeheizt zu werden. Wir haben ihn auch schon ausprobiert.
Er zieht wunderbar. Die heiße Luft saust oben raus wie ein Wüstensturm!«
    »Prächtig!«
    Zuletzt
erklärte Wutz: »Heute tun wir den letzten Stich an der Ballonhülle, öfföff! Du
wirst staunen, Professor. Die Hülle ist sooo groß, öfföff! Ich freue mich schon
darauf, wenn sie erst einmal aufgeblasen ist. Es wird wunderbar aussehen,
öfföff!«
    »Davon
bin ich überzeugt. Danke, Wutz!« Der Professor überlegte. »Das Wetter ist
gegenwärtig besonders gut. Ich denke, wir sollten möglichst rasch zur
Ballonfahrt aufsteigen. Wir haben auch nicht mehr viel Zeit. Unser Aufenthalt
auf der Igeste nähert sich dem Ende. In zwei Tagen wird uns Neschnem-Kopf-Otto
abholen! Und der Kaiser lässt uns nicht fort, ehe wir ihm nicht seinen Wunsch
erfüllt haben. Wir können es gerade noch schaffen, in letzter Minute.«
    »Und
dann geht es zurück nach Titiwu, öfföff?«
    »Ja,
zurück nach Titiwu. Ich freue mich darauf!«
    Das
taten alle. Es war schön hier. Sie wurden gut behandelt. Aber daheim war es
doch am besten.
    Der
Professor bat den Haushofmeister, er möge ihn beim Kaiser melden. Und kaum
hatte er Seiner Majestät berichtet, dass der Ballonfahrt nichts mehr im Wege
stünde, strahlte der Kaiser über sein ganzes Mopsgesicht. Diesmal klatschte er
sogar selbst in die Hände. Er hüpfte von seinem Thron und rief: »Professoreste!
Ich mich freuigen riesig! Kaum noch schlafigen könnigen.«
    »Von
wo sollen wir starten, Majestät? Es muss ein großer Platz sein, nicht nur für
den Ballon. Ich denke auch an die vielen Zuschauer. Alle Bewohner der Stadt
werden dieses Ereignis von der Erde... eh, von der Igeste aus miterleben
wollen.«
    »Festplatzeste
unsriger sehr geeignet seiigen.«
    »Gut,
dann wollen wir die verschiedenen Teile heute Nacht dorthin transportieren
lassen, den Ofen, die Ballonhülle und den Korb. Im Schutz der Dunkelheit ist es
am besten. Dann sind die Straßen leer und es entsteht nicht so ein
fürchterliches Gedränge. Morgen werde ich das Zusammensetzen überwachen. Sicher
sind noch kleine Verbesserungen nötig.«
    »Du
alles machigen, wie richtig findigen, Professoreste! Ich nur das befehligen,
was du wolligen!«



Im Schutz
der Nacht
     
    Um
Mitternacht bewegten sich drei Fackelzüge durch die Stadt.
    Die
erste Gruppe kam aus der Werkstatt des Schiffbaumeisters. Lastträger zogen den Wagen
an langen Seilen. Vier Männer stützten den Korb. Schusch hüpfte auf den
vorderen Rand. Er ähnelte einem Kutscher auf einer Postkutsche.
    Ähnlich
wurde der Ofen transportiert. Vier Schmiedegesellen zogen den Wagen mit dem
Ofen, vier gingen nebenher. Tim Tintenklecks und der Meister schritten daneben,
der eine rechts, der andere links.
    Obwohl
alles möglichst leise vonstatten gehen sollte, waren das Rattern der Räder und
die Marschschritte der Wachen laut genug. Fenster flogen auf und die Bewohner
mancher Häuser sausten vor die Haustür und bestaunten das Schauspiel.
    Der
Wagen mit der Ballonhülle war am größten. Das Leinen stapelte sich darauf wie
ein Hügel. Das Rot leuchtete im Fackellicht. Wutz hatte alles genau
kontrolliert und wurde jetzt in einer Sänfte vorausgetragen. Sie war so
aufgeregt, dass ihr ständig ein »Öfföff!« entschlüpfte.
    Auf
dem großen Festplatz trafen die drei Züge aufeinander. Viele Leute kamen aus
den Häusern, in Nachtmänteln oder umgehängten Decken. Sie beobachteten das
Ausladen im Schein der hin und her huschenden Fackeln.
    Der
Professor wartete bereits, neben ihm stand das Urmel. Wawa und Ping Pinguin
waren in der Kindersänfte hergetragen worden. Überall herrschte großes
Gedränge. Deshalb mussten die beiden in der Sänfte sitzen bleiben, denn der
Professor fürchtete, dass sie sonst totgetreten werden
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