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Urmel fährt Ballon

Urmel fährt Ballon

Titel: Urmel fährt Ballon
Autoren: Max Kruse
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lassen!«
    »Und
ich habe dabei geholfen!«, flunkerte Ping Pinguin. »Deshalb ist er so pfön
geworden, fast so pfön wie meine Mupfel!«
    »Stämmt
ja gar nächt, du Angeber!«, empörte sich Schusch.
    »Außerdem
gehört die Muschel mir!«, zischte Wawa.
    Tim
Tintenklecks sagte bescheiden: »Den Ofen hat Euer großartiger Kupferschmied
hergestellt.« Von seinem eigenen Anteil an der Arbeit sagte er nichts.
    Der
Kaiser bemerkte es und lächelte. »Danke, Timeste Tintenkleckseste, du
bekommigen einen Ordeneste.« Und an den Professor gewandt fragte er noch
einmal: »Und das Dingeste wirklich fliegigen, Professoreste?«
    Der
Professor wollte schon sagen: »Das hoffe ich jedenfalls«, aber er kam nicht
dazu, weil die Prinzessin vor Freude laut in die Hände klatschte.
    Der
Kaiser zuckte gequält zusammen. »Aua! Meine Ohreneste! Tochtereste! Wenn du
nicht artig seiigen, du nicht mitfliegigen!«
    »Oooch-ooochig!
Ich mich aber so freuigen!«
    Der
Professor sagte: »Und nun bitte ich einzusteigen, Majestät! Das Wetter könnte
besser nicht sein. Vielleicht ist es in der Höhe ein wenig windig, aber davon
spüren wir nichts, weil der Ballon immer mit dem Wind fährt!«
    Er
reichte dem Kaiser die Hand und half ihm über die Leiter in den Korb hinein.
Beinahe wäre der Kaiser auf die Nase gefallen, aber dann stand er sicher im
Korb.

    Dem
Kaiser folgte die Prinzessin. Sie sprang leicht wie eine Feder hinüber und
hinab. Ihr folgten alle anderen, Tim, Wutz, Ping Pinguin und Wawa.
    Als
endlich alle im Korb waren, krächzte Schusch: »Äch fläge nebenher, Professor,
wä ausgemacht!«
    Und
das Urmel? Es stand immer noch vor dem Korb und weinte herzzerreißend: »Ich
will auch im Korb mitfliegen! Ich mach mich auch ganz klein!«
    Der
Professor wollte schon abwehren, denn das Urmel konnte ja selbst fliegen und in
dem Korb war kaum noch Platz. Aber da entschied die Prinzessin: »Urmeleste
einsteigigen solligen!«
    Und
wie ein praller Kartoffelsack plumpste schließlich auch noch das Urmel in den
Korb.
    »Aua!«,
rief der Kaiser.
    »Ich
doch nicht geklatscht habigen!«, erklärte die Prinzessin.
    »Nein,
aber das Urmeleste mir auf Fußeste getretigen!«
    »Verzeihung«,
seufzte das Urmel zerknirscht.
    Nachdem
man nun vollzählig war, rief der Professor Tim Tintenklecks zu: »Heiz den Ofen
an! Du hast doch genug Brennmaterial für eine lange und hohe Ballonfahrt?«
    Tim
nickte. »Aber klar! Damit kommen wir bis zum Planeten Futura und wieder
zurück!«
    Dann
machte er sich am Ofen zu schaffen, in dem das Brennmaterial bereits
aufgeschichtet war. Er zündete zuerst das Stroh an, das Reisig begann zu
prasseln und schließlich begannen auch die Holzscheite zu brennen. Die Flammen
loderten durch die Öffnung nach oben. Es fauchte und knackte. Rasch erhitzte
sich die Luft und sauste empor. Langsam füllte sich die Ballonhülle. Sie blähte
sich auf und begann zwischen den beiden Stangen hin und her zu schwanken.



Der Sonne
entgegen
     
    Die
Zuschauer standen starr vor Staunen. Jetzt sah der Ballon aus wie eine blutrot
untergehende Abendsonne. Die Falten wurden immer glatter, die Hülle füllte sich
mehr und mehr und schließlich fand sie zu ihrer endgültigen Gestalt: eine eiförmige
Kugel. Das Publikum applaudierte.
    Hell
loderte das Feuer im Ofen.
    Der
Professor befahl: »Die Leinen los!«
    Die
Männer, von denen die Seile gehalten wurden, öffneten die Fäuste, der Ballon
hob sich in die Luft. Er stieg mit seiner Fracht in ganzer Pracht empor. Er
schwebte, sich leicht drehend, der Sonne, dem Himmelsblau entgegen.
    Der
Lärm auf dem Festplatz war unbeschreiblich. Beifall und Hurra! Der Ballon stand
über den Köpfen, wunderbar anzusehen, feuerrot leuchtend. Seitlich wehte ein
graues Rauchfähnchen hinaus.
    Nun
war der Kaiser stumm, ergriffen. Die Prinzessin vergaß zu klatschen.
    Der
Korb schwankte kaum, es war wie ein sanftes Wiegen.
    Die
Prinzessin klatschte nach einer Weile wieder in die Hände. »Fein-feinig!«
    Der
Kaiser wollte sich schon beschweren, doch dann sagte er: »Na ja, ich dich
verstehigen!«
    Wutz
schaute gebannt nach unten, wo der Schatten des Ballons immer kleiner wurde.
»Professor, öfföff, wir sausen ja geradezu in die Höhe!«
    Wawa
stellte sich auf die Hinterbeine und stützte seine Vorderpfoten auf den
Korbrand. »Schau mal, Ping, wie toll die Wolken sich da vorne
tschusammenballen!«
    Richtig,
da stand ein wuchtiges Wolkengebirge. Der Professor runzelte die Stirn. Aber
der Ballon trieb ruhig und still mit
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