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Einmal Puff und zurück (German Edition)

Einmal Puff und zurück (German Edition)

Titel: Einmal Puff und zurück (German Edition)
Autoren: Julia Hale
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Vorwort
    Das Leben als Hure ist einerseits so einfach und andererseits doch so schwer. Warum man sich dazu entschließt, diesen Weg einzuschlagen, ist von Frau zu Frau ein anderer.
Doch meistens ist es das vermeintlich schnelle Geld, das lockt. Nur sehr selten traf ich eine Frau, die wirklich aus der Lust auf Sex diesen Beruf gewählt hatte. Doch es gibt sie auf jeden Fall. Auch wenn sie tatsächlich nur die Ausnahmen sind… Und selbst sie verspüren nicht immer dieselbe „Lust“ an der Arbeit.
    Es ärgert mich unvorstellbar, wenn ich im Fernsehen Berichte über Huren, Bordelle und dergleichen sehe, denn es ist immer dasselbe alte Lied, von Anfang an abwertend und herabwürdigend. Es wird behauptet wir wären faul, was allerdings nicht sein kann, da der Job körperlich wahnsinnig anstrengend ist, und von der psychischen Anstrengung wollen wir gar nicht erst anfangen.  
Dann wird behauptet wir würden alle dazu gezwungen oder wurden von irgendjemandem durch vorgespielte Liebe oder Überredungskunst ins Gewerbe gebracht. Nun, das mag früher sicher so funktioniert haben, aber ich kann euch versichern, dass mehr als die Hälfte aller Frauen, die das arbeiten aus freien Stücken da sind und tatsächlich auch für sich selbst arbeiten.
Natürlich nehmen wir alle Drogen und müssen nur aus diesem Grund anschaffen… Einfach ohne Worte.
 
Aber das schlimmste ist, dass es immer so dargestellt wird als müsste man Mitleid mit uns haben. Natürlich, wir sind alle zusammen ganz arme Menschen, die den „Ausstieg“ nicht schaffen. Alles wahnsinniger Blödsinn!
    Die Reporter stellten die dümmsten der anwesenden Frauen vor die Kamera oder solche aus anderen Ländern, denen sowieso alles egal ist, und die meistens noch nicht einmal ausreichend deutsch sprechen. Die Frauen, die wirklich was im Kopf haben, lassen sich meistens einfach nicht gern filmen, weil wir alle wissen, wie die allgemeine Gesellschaft auf uns Huren reagiert.
Doch um die Wahrheit einmal auf den Punkt zu bringen, es arbeiten die schwachen, dummen und labilen, aber auch, und genau das sollte nicht vergessen werden, die stärksten Frauen. die ich jemals gesehen habe, in dem Beruf als Hure.
    Um diesen Beruf wirklich ausüben zu können und dem geistig gewachsen zu sein, muss man nämlich manchmal sehr stark sein und einiges ertragen können ohne daran geistig kaputt zu gehen, bei allem, was die Männer gern von dir haben möchten.
Ohne echte innere Stärke verfällt man sonst ganz leicht den Drogen und dem Alkohol, um alles was man erlebt oder auch nur nebenbei mitkriegt, ertragen zu können.
Und nur mit diesen Frauen habe ich Mitleid, die nicht wirklich aus freien Stücken diese Arbeit machen oder sie  nicht ertragen können.
Aber es sind eben nicht alle so drauf. Wir sind alles in allem ganz normale Frauen.
Es sind Hausfrauen, Mütter, angehende Ärztinnen und Anwältinnen, die sich ihr Studium auf diese Art und Weise finanzieren. Ganz normale Frauen, denen es niemand auf der Straße ansehen würde, was sie arbeiten.
Es sind die typischen Vorurteile, die die meisten Menschen gegen Huren hegen, die es uns möglich machen unerkannt zu bleiben.
Nicht eine Sekunde lang würde man von den meisten von uns denken, dass wir im Gewerbe arbeiten oder es einmal getan haben, aus welchen Gründen auch immer.
So schaffen wir es, zumindest diejenigen die es auch wollen, bis an unser Lebensende unerkannt zu bleiben.
Dafür bin ich wohl das beste Beispiel. Natürlich war ich immer darauf bedacht, dass man in den Werbungen im Internet oder auch in den Zeitungen nie auf mich schließen konnte.
Ich habe nie meinen richtigen Namen verwendet, und natürlich wollte ich auch nicht, dass man auf einem meiner Fotos mein Gesicht erkennt. Ich trug nie denselben Schmuck, den ich auch im Alltag trage, nie dieselbe Kleidung oder Schuhe, wenn Fotos für die Werbung von gemacht wurden.
Eben einfach nichts, an dem jemand auf mich hätte schließen können.
Bis heute würde mir das niemand jemals zutrauen, dass ich ohne mit der Wimper zu zucken mit einem wildfremden Mann auf ein Zimmer gegangen bin und mit ihm geschlafen habe, und das nicht aus Lust, sondern nur wegen des Geldes, weil es eben mein Job war, so wie andere Schuhe verkaufen oder an einer Wursttheke stehen.
Im Privatleben bin ich eine sehr normale Frau, vielleicht normaler als manch andere. Ich weiß mich schön auszudrücken, rede nicht aus der untersten Schublade, wechsle nicht andauernd meine Partner und führe auch sonst ein
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