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Unwiderstehlich

Unwiderstehlich

Titel: Unwiderstehlich
Autoren: Lisa Renee Jones
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„Chocolate Delights …“
    „… steht nicht zum Verkauf“, ergänzte er. „Ich weiß.“ Er trat an ihre Seite und nahm ihren Arm. „Da lang.“ Er führte sie mit sanfter Gewalt in eine stille Nische zwischen der Seitenwand des Eingangsbereich und einer großen Säule. Dort drückte er sie mit seinen starken Armen an die Wand, kam ihr jedoch nicht näher. „Ich weiß auch, dass du die Firma und deinen Vater im Moment einfach nur beschützen willst. Aber wir beide sind nicht unsere Väter. Und ich bin nicht dein Feind. Selbst wenn Delights ein blühendes Unternehmen wäre, würde ich es nicht wollen. Deluxe hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt. Wir sind nicht mal mehr direkte Konkurrenten.“
    Sie schaute ihn wütend an. „Und wenn ich das ändere?“
    „Ich könnte mir nichts Besseres vorstellen“, neckte er sie. „Denn dann könnte ich euch wirklich aufkaufen.“
    „Vielleicht kaufe aber auch ich euch auf.“
    „Das ist doch mal eine Kampfansage!“ Er lächelte, wurde aber schnell wieder ernst. „Sarah, ich habe das entsetzte Gesicht meines Vaters gesehen, als er gehört hat, dass dein Vater Krebs hat. Er macht sich immer noch etwa aus ihm. Ich bin nicht mal sicher, ob die beiden sich überhaupt noch an die Ursache ihres Zerwürfnisses erinnern können. Falls mein Vater das kann, weigert er sich hartnäckig, darüber zu reden. In Wahrheit sind sie doch bloß zwei alte Dickschädel, von denen keiner nachgeben mag, egal worum es geht.“
    „Sie konnten sich nicht darüber einigen, wie schnell ein Unternehmen wachsen sollte.“
    „Bist du sicher?“, fragte er. „Warum sollte mein Vater so ein Geheimnis daraus machen, wenn es nichts weiter war? Aber im Grunde ist es doch auch egal, du bist jetzt jedenfalls in derselben Situation, in der ich vor ein paar Jahren war. Und ich kann dir sagen, es war nicht gerade ein Kinderspiel, meinen sturen Vater in der Firma abzulösen.“ Allerdings war der Seniorchef nicht krank gewesen, Ryan hatte also nicht mit Schuldgefühlen zu kämpfen, so wie Sarah jetzt. „Und ich wette, du wusstest nicht, dass wir zu dem Zeitpunkt, als ich angetreten bin, kurz vor der Pleite standen.“
    Verblüfft sah sie ihn an. „Nein. Ihr … Ich hatte keine Ahnung.“
    Er nickte. „Tja, mein Vater hatte tolle Visionen, aber keinerlei Führungsqualitäten. Du siehst also, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, was du mit Delights gerade durchmachst. Du kannst mit mir darüber reden, Sarah.“
    „Ich kann nicht mit dir darüber reden, Ryan“, entgegnete sie. „Ich kann nicht einfach vergessen, wer du bist.“
    „Warum nicht?“
    „Darum. Ich kann einfach nicht.“
    „Obwohl du es willst?“ Eine wohltuende kühle Brise blies Sarah eine Strähne ihres schönen braunen Haars ins Gesicht.
    Ryan hob die Hand und strich die vorwitzige Strähne aus ihrer Stirn. Bei der Berührung knisterte es beinahe, so geladen war die Atmosphäre zwischen ihnen. Sarahs Augen waren voller Sehnsucht, und er fragte sich, wie sie wohl damals im Club ausgesehen hatten, als sie ihn aus ihrer dunklen Ecke heraus beobachtete. „Wünschst du dir manchmal heimlich, dass du zulassen könntest, die Kontrolle zu verlieren, Sarah?“
    „Nein“, sagte sie. Ihre Lippen waren voll und rosig, ihre Augen straften ihre Worte Lügen.
    „Du machst dir etwas vor“, stellte er fest und ließ die Hand sinken.
    „Wünschst du dir so etwas?“
    „Kontrolle ist Lust für mich“, erklärte er. „Aber für dich ist sie die Hölle, davon bin ich überzeugt.“
    „Da liegst du aber völlig falsch.“ Sie lachte, aber er hörte einen Hauch von Bitterkeit, von Unbehagen. „Keine Kontrolle zu haben ist die Hölle für mich.“
    „Stimmt nicht. Du hast Angst davor, zu glauben, dass du die Kontrolle hast, nur um dann herauszufinden, dass du sie nicht hast.“
    „Und das geht dir nie so, oh Meister der großartigen Geschäftsbilanzen?“
    „Meister, Sarah?“, sagte er leise. „Ich frage mich, was dich zu dieser speziellen Wortwahl bewogen hat.“
    Sie wurde ganz blass, als ihr klar wurde, was sie da gesagt hatte, was seine Worte bedeuteten. Und was jetzt plötzlich offensichtlich geworden war.
    „Ich will nicht mehr mit dir reden.“ Sie versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen.
    Er änderte seine Position leicht, sodass sie ihm nicht davonkommen konnte, ohne ihn zu berühren. „Was wir in dieser Nacht geteilt haben, ist nichts, wofür man sich schämen muss.“
    Ihre Wangen röteten sich. „Wir haben nichts
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