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Unwiderstehlich

Unwiderstehlich

Titel: Unwiderstehlich
Autoren: Lisa Renee Jones
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geteilt.“
    „Ach nein?“
    Sie starrte ihn panisch an. „Lass mich vorbei.“
    „Ich gebe die Befehle“, flüsterte er. „So funktioniert das.“
    „Nicht mit mir.“ Aber sie blieb stehen, versuchte nicht noch einmal, an ihm vorbeizukommen. Sie wollte ganz offensichtlich mehr wissen, und er war ehrlich gesagt schockiert darüber, dass sie niemals Anstalten gemacht hatte, die Welt, die sie damals im „Silk“ kennengelernt hatte, weiter zu erforschen. Er war schockiert darüber, dass sie ihr unleugbares Begehren so komplett unterdrückt hatte. Und gleichzeitig machte es ihn glücklich, denn nun konnte er ihr Lehrer sein. Er würde ihr Lust schenken. Sie würde ihm gehören.
    „Du hast Angst.“
    „Ich habe keine Angst.“
    „Warum hast du dich dann in dieser Nacht im „Silk“ vor mir versteckt? Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast mitgemacht?“
    „Eine Freundin hatte mich dahingeschleppt. Ich wollte gar nicht dort sein. Und wir beide waren keine Freunde mehr. Der Streit zwischen unseren Vätern war damals auf dem Höhepunkt.“
    „Das hätte dem Ganzen noch den zusätzlichen Reiz des Verbotenen verliehen“, stellte er fest. „Sarah, wenn du dich wirklich kennst, deine Ängste, deine Freuden, wenn du weißt, was dir Lust bereitet und was dich kontrolliert , was dich treibt, dann macht dich das stärker. Es gibt dir eine ganz neue, eigene Art der Kontrolle über dein Leben. Und ich verspreche dir: Du wirst sie nie verlieren. Wir setzen uns Grenzen. Du musst nichts tun, was du nicht tun willst. Aber du sollst auch wissen, dass du dich nicht vor deinen eigenen Wünschen verstecken darfst. Das werde ich dir nicht erlauben.“
    Furcht und Verlangen flackerten in ihren Augen. „Ich will das nicht, ich kann nicht … nein.“
    „Du kannst“, beschwor er sie. „Und du willst.“ Er musterte sie noch einen Moment, dann trat er einen Schritt zurück. „Aber du bist offenbar noch nicht so weit. Wenn du bereit bist – und ich glaube, das wirst du bald sein – dann weißt du, wo du mich findest.“
    Damit überließ er sie sich selbst und ihrer Entscheidung. Er hatte keine andere Wahl – Sarah musste sich ihren Sehnsüchten und Wünschen alleine stellen. Jedenfalls so lange, bis sie bereit war, sich ihm zu unterwerfen …

4. KAPITEL
    Einen Monat später saß Sarah grübelnd an ihrem Schreibtisch. Um neun Uhr abends war ihr Arbeitstag noch lange nicht vorbei. Sie jonglierte gerade mit vielen Möglichkeiten, um Delights zu retten, und hatte dennoch Angst, dass sie nicht genug tat. Sarah öffnete die Schublade und zog die Karte hervor, die Ryan ihr am Morgen nach seinem Besuch geschickt hatte: „Wenn du bereit bist … “ stand darauf, und darunter waren verschiedene Telefonnummern.
    Wie oft hatte sie schon auf diese Nummern gestarrt und versucht zu leugnen, dass sie wollte, was Ryan ihr angeboten hatte. Dass sie, der ultimative Kontroll-Freak, tatsächlich das Bedürfnis hatte, sich zu unterwerfen …
    Doch es wurde immer schwieriger, ihre Wünsche zu leugnen. Zu oft fantasierte sie über Ryan, wie er sie dominierte, viel zu oft tauchte vor ihrem geistigen Auge das Bild von ihm auf, wie er damals, vor so vielen Jahren, im Club ausgesehen hatte: machtvoll, gebieterisch und unglaublich männlich.
    Ihr Handy klingelte, und Sarah legte die Karte hastig zurück in die Schublade. Als sie die Nummer auf dem Display sah, zuckte sie zusammen. Ihre Mutter, schon wieder. Zum dritten Mal in einer Stunde, und die Botschaften, die sie bei ihren vorherigen Anrufen auf der Mailbox hinterlassen hatte, ließen keinen Zweifel daran, was sie wollte: Sie hatte, trotz aller Bemühungen, vom neuesten Eingriff ihrer Tochter in die Firmenpolitik erfahren.
    Sarah seufzte. Sie würde wohl Rede und Antwort stehen müssen. Sie griff zum Handy und drückte den Annahmeknopf. „Hallo, Mom.“
    Ihre Mutter kam ohne Umschweife auf den Punkt. „Du darfst die Produktion von Delights Pfefferminztalern nicht einstellen! Dein Vater dreht durch, wenn er davon hört. Das ist sein Lieblingsprodukt, unser allererstes Produkt. Die Taler sind das Markenzeichen der Firma.“
    „Sie verkaufen sich nicht mehr“, erklärte Sarah. „Sie sind …“
    „… das Lieblingsprodukt deines Vaters. Nimm ihm das nicht weg. Er hat seine Haare verloren und seine Gesundheit, lass ihm wenigstens seine Pfefferminztaler.“
    Sarah spürte die Angst und Trauer hinter der unvernünftigen Forderung. „Mom“, sagte sie leise. „Ich weiß, wie schwer
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