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Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Titel: Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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Vorwor t
     
    Mein Name ist Bad Boy Uli. Ich war Vize-Präsident in der gefährlichsten Rockerbande der Welt. Ich war ein Hells Angel. Ich werde euch meine Lebensgeschichte erzählen – eine Geschichte voller Gewalt, Drogen, Erpressung und Lügen. Was in dieser Welt zählte, war das Big Business.
    Bei der Beschreibung der Hells Angels lasse ich bewusst die von vielen oft gepriesene Historie des Clubs außer Acht – den Mythos des »Easy Riders«. Denn was früher einmal galt und heute immer noch romantisch nach außen getragen wird, hat mit der Realität absolut nichts mehr zu tun. Die Hells Angels sind kein eingetragener Verein, keine Genossenschaft und keine Firma. Sie sind lediglich ein Zusammenschluss von Menschen mit gleichen Interessen und gleicher Gesinnung. Ihre Interessen sind dabei vor allem materiell: Viele ihrer Mitglieder weltweit betreiben Drogen-, Waffen- oder Menschenhandel, andere beuten Prostituierte aus. Und so machen sie Profit. Nicht wenige gehen dabei über Leichen.
    Die Hells Angels wurden am 17. März 1948 in Berdoo in Kalifornien gegründet. Von dort aus wuchs der Club unaufhörlich. Nachdem die USA erobert waren, ging es einmal um die ganze Welt: Neuseeland, England, Schweiz, Australien, Holland, Dänemark, Frankreich, Alaska, Brasilien, Südafrika, Liechtenstein, Spanien – und das war nur der Anfang!
    Damals wurden die Hells Angels gern in der Security-Szene eingesetzt, so beispielsweise 1969 bei einem Konzert der Rolling Stones. Während dieser Veranstaltung kam es vor der Bühne zu einer Rangelei, bei der ein Ordner einen Besucher erstach. Als Grund gab der Hells Angel an, dass der junge Mann mit einer Pistole in Richtung der Bühne gezielt habe. Das aber ließ sich nie beweisen. Der Hells Angel kam zwar vor Gericht und wurde wegen Totschlags angeklagt. Letztlich wurde festgestellt, dass er nur aus Notwehr gehandelt hatte. Die Hells Angels gerieten unter Beschuss – doch der Club expandierte weiter.
    Ein Jahr danach gründete sich das erste europäische Charter in Zürich. In Deutschland eröffneten die Hells Angels weitere drei Jahre später ihr erstes Charter in Hamburg. Anfang 2010 gab es weltweit bereits fast dreihundert Charter!
    An der Spitze des Clubs stehen die Amerikaner – in Person: Sonny Barger. Er ist einer der Mitbegründer des Motorrad-Clubs. Wenn er etwas zu sagen hat, hören alle zu. Die Charter weltweit sind gleichberechtigt und folgen den World-Rules, den Gesetzen des Clubs. Diese werden von den Mitgliedern gehütet wie der Heilige Gral.
    Noch niemals waren sie einem Außenstehenden zugänglich. Der ursprüngliche Leitgedanke des Clubs heißt: »Einer für alle, alle für einen.« Ehrlichkeit, Vertrauen und Aufrichtigkeit stehen dabei an erster Stelle. In diesem Buch werden die World-Rules erstmals veröffentlicht. Dafür werden Hells Angels weltweit ihre Kettenhunde auf mich hetzen und alles daran setzen, mich auf Ewigkeit zum Schweigen zu bringen. Sei es drum, wir werden sehen.
    Ich habe sehr viel im Club erlebt und tiefe Kenntnisse über Abläufe und Vorgänge erhalten. Aus meiner heutigen Sicht kann ich zu den USA keine klare Stellung beziehen und will das deshalb auch nicht tun.
    Ganz anders ist meine Haltung zu den Chartern in Deutschland. Der Großteil der Member der Hells Angels Germany gehört für mich nicht mal im Ansatz zum Club, denn er hat nur seine eigenen Interessen im Kopf, nutzt den Club für seine persönlichen Geschäfte und umgeht mit allen Mitteln die eigentlichen Regeln. Die anderen Länder halten sich grundsätzlich an den tiefverwurzelten Gedanken: zuerst der Club, dann die Brüder, danach ich selbst. In Dänemark zum Beispiel fließen alle Einnahmen des jeweiligen Charters und dessen Member aus den Geschäften in eine gemeinsame Kasse und werden gerecht zu gleichen Teilen unter den Membern und Prospects aufgeteilt – allen geht es somit gleich gut.
    In Deutschland ist das meist genau umgekehrt. Die geschäftlichen Interessen in Deutschland beziehen sich größtenteils auf das Rotlichtmilieu. Dazu gehören so gut wie alle damit einhergehenden Geschäfte wie Schutzgelderpressung, Drogen- und Waffenhandel. Doch auch die Türsteherszene wird zu großen Teilen von Clubmitgliedern kontrolliert.
    Das Problem der deutschen Hells Angels besteht meinen Erkenntnissen nach darin, dass viele ausschließlich in ihre eigene Tasche zu wirtschaften versuchen. Zu wenig Gelder werden ehrlich untereinander aufgeteilt. Einer betrügt den anderen. Oft sind
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