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Unwiderstehlich

Unwiderstehlich

Titel: Unwiderstehlich
Autoren: Lisa Renee Jones
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das alles für dich ist. Es ist für mich auch nicht leicht, aber ich habe Dad versprochen, dass ich das Geschäft rette. Und ich werde Wort halten. Aber dafür muss ich Investoren gewinnen, und das wird nicht ohne schmerzhafte Schnitte gehen.“
    „Und was soll ich deinem Vater sagen?“
    „Sag ihm, dass ich ihn nicht enttäuschen werde und dass ich ihn liebe.“ Sie zögerte, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als Farbe zu bekennen, wenn sie einen weiteren panischen Anruf in nächster Zukunft verhindern wollte: „Ich schließe auch ein Dutzend unserer Läden. Am Montag gebe ich es bekannt.“ Heute war Freitag, es würde also ein langes Wochenende werden. Und ein langes Telefonat: Sarah brauchte eine halbe Stunde, um ihre Mutter zu beruhigen, ihr einige ihrer Maßnahmen zu erläutern und sie – zumindest für den Moment – davon zu überzeugen, dass alles gut werden würde. Als sie das Gespräch endlich beendet hatte – mit dem ehrlich gemeinten Versprechen, ihren Vater am nächsten Tag zu besuchen –, zitterten ihre Hände. Wem machte sie eigentlich etwas vor? Sie war haarscharf davor, die Kontrolle zu verlieren.
    Sie riss die Schublade auf, schnappte die Karte von Ryan und wählte hektisch, bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte, die erste Nummer. Er antwortete beim zweiten Klingeln. „Hallo.“
    Seine Stimme war so … Mhhmmm …
    „Sarah?“
    „Ja.“ Sie lehnte sich im Stuhl zurück. „Ich bin’s.“
    „Wie geht es deinem Vater?“
    Es war nicht die Frage, die sie erwartet hatte. Auch wenn sie nicht genau wusste, was sie eigentlich erwartete. „Der Arzt sagt, den Umständen entsprechend ganz gut, aber er macht eine schwierige Zeit durch.“
    „Und du? Wie geht es dir?“
    „Ich habe gerade mit meiner Mutter telefoniert. Sie hat mitgekriegt, dass ich die Produktion unserer berühmten Pfefferminztaler einstelle, und war völlig am Boden zerstört.“
    „Wir hatten auch Pfefferminztaler im Programm“, sagte er. „Ich habe die Produktion ebenfalls eingestellt. Sie verkaufen sich nicht mehr. Du hast alles richtig gemacht.“
    „Ich weiß. Aber es tröstet mich, dass du das auch findest. Obwohl das natürlich völliger Quatsch ist, du bist schließlich …“
    „… dein Freund, Sarah“, versicherte er. „Soll ich dich abholen? Wir könnten …“
    „Nein“, sagte sie schnell. Ihr Herz klopfte wie wild. „Nein, das geht nicht. Ich muss arbeiten. Ich hatte nur das Bedürfnis, mit jemandem zu sprechen, der mich … nun ja, versteht.“
    Es war eine Weile still in der Leitung, bevor er antwortete. „Zwischen uns wird nichts passieren, was du nicht willst. Wenn du niemals mehr tun willst als reden, dann werden wir eben …“
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Wirklich, das weiß ich. Und ich danke dir dafür, dass du mein Freund bist. Und falls du das doch nicht sein solltest und mir irgendwann aufgeht, dass ich der größte Idiot auf Erden bin, dann … trete ich dir in den Hintern.“
    Er lachte. „Ich will dich nicht für meine Zwecke benutzen. Im Gegenteil, wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir angeboten, mich für deine Zwecke zu benutzen.“
    In ihrem Bauch flatterte ein ganzer Schwarm Schmetterlinge, und durch ihren Körper schoss eine heiße Welle der Lust. Sie wartete, bis sie ihrer Stimme wieder trauen konnte und erklärte dann: „Ich bin noch nicht bereit, meine Fantasien in die Tat umzusetzen.“
    „Willst du damit etwa sagen, dass du über mich fantasiert hast, Sarah?“, fragte er mit seiner sonoren Stimme.
    „Vielleicht ist es der Reiz des Verbotenen, den du neulich erwähnt hast.“ Sie konnte kaum glauben, was sie von sich gab. „Oder vielleicht will ich auch …“
    „Was willst du, Sarah?“
    Den Mut haben, mich dir zu unterwerfen. Doch was sie stattdessen sagte war: „Ich erinnere mich an diese Nacht im ‚Silk‘, als ob es gestern gewesen wäre. Es war mein erstes und einziges Mal dort. Gehst du regelmäßig in solche Etablissements?“
    „Meine Vorlieben sind heute sehr viel spezieller und exklusiver als damals“, erklärte er leise. „Ich bin Mitglied eines sehr elitären Clubs, in dem die Diskretion ebenso wichtig ist wie das Vergnügen.“
    „Ich verstehe.“
    „Was möchtest du noch wissen, Sarah?“
    „Es macht dir nichts aus, wenn ich Fragen stelle?“
    „Du sollst Fragen stellen. Man sollte immer wissen, was man tut – oder nicht tut.“
    Die Antwort gefiel ihr. „Okay. Was wäre, wenn ich nicht in diesen elitären Club
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