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Achtung Denkfalle! - die erstaunlichsten Alltagsirrtümer und wie man sie durchschaut

Achtung Denkfalle! - die erstaunlichsten Alltagsirrtümer und wie man sie durchschaut

Titel: Achtung Denkfalle! - die erstaunlichsten Alltagsirrtümer und wie man sie durchschaut
Autoren: C.H.Beck
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–1. An alle meine Leser *
    Eine Vorrede kann lang oder kurz sein. Ich weiß nicht mehr, ob es Epikur oder gar Karl Valentin war, der meinte, beides laufe auf dasselbe hinaus. Ich erspare Ihnen also beide Arten und mache halblang. Wie ein Damenkleid: lang genug, um die wichtigsten Punkte abzudecken, und kurz genug, um interessant zu sein.
    In diesem Buch geht es um belangvolle Fallen, in die unser Denken stolpern kann. Optisch ausgedrückt, sind es kleine blinde Flecke im geistigen Sehfeld. Alle hier versammelten neuralgischen Punkte sind erstaunlich und haarsträubend unerwartet. Oder hätten Sie gedacht, dass jemand, der alle Teildisziplinen gewinnt, nicht zwangsläufig der Gesamtsieger sein muss? Oder dass man wahrscheinlich doch keinen Krebs hat, selbst wenn der Krebstest gerade positiv ausfiel? Das ist Ihnen neu?
    Dann sind Sie hier richtig! In zehn Kapiteln in Feierabendlänge zeigen wir Vor-Ort-Präsenz bei den kognitiven Fehlern. Wir studieren die wichtigsten Denkfallen des menschlichen Denkens, für sich und im Verein mit anderen. Zwischen den Denkfallen animieren wir uns mit Gedankensplittern. Sie dürfen von diesem Buch erwarten, dass Sie Ihren Bauchgefühlen weniger häufig zum Opfer fallen. Dass Sie bei Halbwahrheiten nicht mehr die falsche Hälfte für wahr halten. Bei der nächsten Unterhaltung werden Sie weitaus klügere Dinge sagen. Mehr noch: Mit dem Wissen dieses Buches können Sie in eine ganz neue Dimension vordringen, in jene der Überdurchschnittlichkeit bei der Denkfallenvermeidung. Sie werden bald über mehr als genug Stirn verfügen, die Sie dem verkehrten Denken bieten können. Manches scheint bewährt, ist aber dennoch verkehrt. Glauben Sie also bloß nicht mehr alles, was Sie denken! Sie werden lernen, auch Ihre besten Intuitionen kritisch zu hinterfragen. Lernen imWiderstand gegen das Unrichtige ist das. Und das ist gut so. Denn: Es gibt kein richtiges Denken im falschen.
    In diesem Buch werden Sie mit den Ausnahmen von den Regeln vertraut gemacht. Gefühlsmäßig ist das nicht immer leicht. Lieb gewonnene Denkschemata aufgeben zu müssen kann wehtun. Dafür gibt es aber manch exquisiten Überraschungseffekt auszukosten. Sie werden jedenfalls belohnt mit dem Übergang in ein immerhin teilweise irrtumsgesäubertes Denk-Dasein. So manche Probleme werden ihre Problematik verlieren.
    Die Formel fürs Mitmachenkönnen ist schlicht: Das Buch ist mit gesundem Menschenverstand verstehbar, selbst dann noch, wenn Sie durch gleichzeitiges Musikhören Ihren IQ um zehn Prozent herunterregeln. An wenigen Stellen wird einfache Schulmathematik eingesetzt, aber nicht das geheimnisumwitterte Wissen des Mathe-Leistungskurses. Weitere mentale Bonusparameter müssen Sie nicht vorweisen. Keine Sorge also: Was wir brauchen, werden Sie noch parat haben. Sind Sie bereit? Dann gehen wir gleich dahin, wo es wehtut. In die kognitive Kampfzone. Glück auf!
    So weit mein halblanges, aber nicht halbherziges Vorwort. Wenn es in der Wirklichkeit nicht wirkt und Sie ein kurzes bevorzugen, wäre folgendes mein Versuch:
    Denken ist eine Naturgewalt. Es ist ein mächtiges, auf Erkenntnisgewinn gerichtetes Instrument des menschlichen Geistes. Aber Denken ist auch eine Waffe, an der man ausgebildet sein muss. Im Umfeld jeder Wahrheit und in beliebigem Abstand von ihr liegen Unwahrheiten verborgen. Die Welt gibt uns viele Gelegenheiten, fehlerhaft zu sein. Und es ist schnell passiert: Hinterrücks und unangemeldet kommen manche Denkfehler so überzeugend daher, dass die überwiegende Mehrheit von uns allen sie für felsenfest wahr hält. Das sind Denkfallen, die selbst unsere subtilsten Intuitionen unterlaufen können. Dies vermeiden zu lernen, darauf legen wir den Fokus in diesem Buch. Licht aus, Spot an!
    Christian Hesse
    Mannheim und andere Orte, September 2010 bis Juni 2011
    * …, die ich ganz herzlich zu Hause an den Büchern begrüße.

0. Einleitung
    Das Wort «denken» ist eines der am häufigsten gebrauchten Verben unserer Alltagssprache. Eine Google-Suche zählt in 0,15 Sekunden mehr als 27 Millionen Seiten mit diesem Wort. Auch dieses Buch handelt vom Denken. Und von den Fehlern, die sich beim Denken einschleichen können. Denken, wollte man eine Definition versuchen, ist eine im Bewusstsein stattfindende Aktivität des Trennens, Verknüpfens, Vergleichens, Beurteilens von Bewusstseinsinhalten mit dem Ziel des Formens von Erkenntnissen als neuen Bewusstseinsinhalten. Abzugrenzen ist der Begriff des Denkens von
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