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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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Kapitel
     
    „Ich wollte Sie töten?“ fragte Jed, und im geheimen dachte er, daß das kein schlechter Einfall war. „Ich … ich kann das nicht glauben“, sagte er laut.
    „Spielen Sie das Band ab“, befahl Konar Miß Tempe, die wieder im Nebenraum verschwand. Man hörte einen Hebel klicken und ein kurzes Geräusch und dann Konars Stimme, die, sagte: „Ich mache das Gesetz.“
    Konar ging um den Tisch und setzte sich wieder in seinen Lehnstuhl. Jed blieb stehen, und der braungesichtige Mann stellte sich dicht neben ihn. Er musterte ihn mit ausdruckslosen Augen und massierte seine Rechte. Jed sah die gewaltige Faust und wußte auf einmal, warum ihn sein Kopf so schmerzte. Dann lauschte er wieder dem Tonband aus dem Nachbarraum.
    Jetzt hörte er seine eigene Stimme schreien: „Ich weiß, wer Sie sind!“ Dann folgten Geräusche, und Konar erklärte: „Da wollten Sie mich über den Tisch hinweg angreifen.“
    Man hörte einen Schlag. „Malo mußte mich beschützen“, sagte Konar. Dann war nichts mehr zu hören als der Fall eines Körpers und ein tiefes Stöhnen.
    Konar musterte ihn mit regem Interesse. „Wer bin ich denn?“ forschte er. Sein Gesicht war ausdruckslos wie immer, aber seine schwarzen Augen glühten.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Aber Sie haben es behauptet.“
    „Aber ich weiß nicht, was ich damit meinte.“
    „Sie wollen wohl sagen, daß Sie sich nicht daran erinnern können?“
    „Ja.“
    „Ich geben Ihnen den Rat, sich zu überlegen, ob es Ihnen nicht doch noch einfällt“, sagte Konar schneidend.
    Jed fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. „Ich gebe zu, daß ich das gesagt habe, und als ich es sagte, wußte ich auch, was ich meinte. Aber jetzt fällt es mir nicht mehr ein.“
    Konar würdigte Jed keiner Antwort, sondern nickte dem braunen Mann kurz zu. Malo baute sich vor Jed auf.
    „Nein“, rief Miß Tempe vom Durchgang zum Nebenzimmer.
    Malo blickte sich ratlos zu dem großen Mann hinter dem Schreibtisch um. Konar blickte auf, und Miß Tempe wurde weiß wie die Wand, als er sie musterte. „Er weiß nichts, Mr. Konar. Das sieht man doch – jeder sieht, daß er die Wahrheit spricht.“
    „Ich habe ja auch nicht behauptet, daß er lügt, als er sagte, er könne sich nicht erinnern.“
    „Aber warum denn.“
    „Malo soll ihm nur helfen, sich zu erinnern.“
    „Aber – bitte! Sehen Sie denn nicht …“, rief das Mädchen voller Verzweiflung.
    „Ich sehe alles ganz genau“, sagte der Mann hinter dem Schreibtisch.
    „Bitte, Mr. Konar …“
    „Wollen Sie Esthers Platz einnehmen?“
    Das Mädchen wurde rot und verkrampfte die Hände.
    „Ich habe ihm Esther gegeben, wissen Sie“, fuhr Konar fort.
    „Das habe ich gehört.“
    „Soll ich jetzt sie bekommen?“ fragte Jed, und seine Stimme wurde plötzlich rauh.
    Konar verschränkte seine gepflegten Hände lässig vor der Brust und lehnte sich zurück. „Würde Ihnen Gail besser gefal len als Esther? Ich habe es gern, wenn alle Menschen um mich her um glücklich sind, und wenn Sie Gail brauchen, um glücklich zu sein oder sich besser zu erinnern, will ich Ihnen gern helfen.“
    „Nicht zu Ihren Bedingungen.“
    „Zu wessen Bedingungen dann?“
    „Zu Miß Tempes Bedingungen.“
    Gail Tempe sah ihn dankbar an. Seine Worte hatten ihr geschmeichelt, aber das war jetzt nicht von Belang.
    Konar war überrascht und sagte ironisch: „Ah, ohne Zweifel die echte Liebe! Und dazu noch auf den ersten Blick.“
    Man hörte ihm an, daß für ihn die Liebe nur eine Illusion war.
    „Das habe ich nicht behauptet“, sagte Jed.
    „Das brauchen Sie auch nicht. Ich sehe es auch so. Sie sind natürlich ein Dummkopf, aber das ändert nichts an der Tatsa che, daß Sie etwas wissen, was Sie mir sagen müssen. Wir werden einen Handel abschließen. Ich gebe Ihnen Gail zu ihren eigenen Bedingungen, und Sie erzählen mir, was ich wissen will. Einverstanden?“ Konars Gesicht war beherrscht wie immer, und nur seinen schwarzen Augen sah man die Neugierde an.
    „Haben Sie die Macht, über Miß Tempe zu verfügen?“
    „Natürlich.“
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“
    „Was geschah mit dem Schiff, das Sie meldeten?“
    „Ich …“
    „Und versuchen Sie ja nicht, mich zu belügen“, brüllte Konar und schmetterte die Faust auf den Tisch. „Ich möchte alles über das Schiff wissen.“
    „Aber …“ Jed wußte auf einmal, warum Konar ihm die Wahl zwischen Esther und Gail Tempe gelassen hatte. Er wollte ihm einfach einen Preis für die
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