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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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diese Art von Atomspaltung noch nicht kannten.
    Die bestausgebildeten Wissenschaftler der Menschheit arbeiteten hier auf dem Plutostützpunkt. Aber selbst sie konnten nicht Experten in allen Fächern sein. Und niemand hatte Jed beigebracht, daß Medien manchmal dadurch trainiert werden, daß man sie in Kristallkugeln starren läßt, damit sie in Trance fallen, um etwas zu vergessen.
    Er wußte nicht, daß Personen in Trance hypnotische Befehle empfangen und ausführen.
    Er wußte auch nicht, daß diese Befehle nur gedacht zu wer den brauchten und daß die rein geistige Kontrolle, die ein Wesen über das andere Lebewesen ausübt, auf Frequenzbändern stattfindet, die so hoch sind, daß kein Wissenschaftler sie messen kann.
    Deshalb erkannte er nicht, daß das goldene Schiff, das wie eine Sonne im Himmel über ihn schien, wie eine Kristallkugel wirkte und er schon längst dabei war, in Trance zu fallen. Das Radio gellte in seinen Kopfhörern, als der Plutostützpunkt antwortete.
    „Wer ruft dort? Bitte melden Sie sich!“
    Er hörte die Laute in seinen Hörern nicht.
    „Bitte geben Sie die Nummer Ihres Raumanzuges zur Identifikation an!“ meldete sich die Stimme leicht gereizt wieder.
    Ambro hörte immer noch nicht.
    „Jed! Bist du das nicht?“ Der Sprecher wurde langsam aufgeregt.
    „Was ist mit dem Schiff los? Du weißt, daß wir für Monate kein Schiff von der Erde erwarten. Was soll das bedeuten? Antworte bitte!“
    Jed starrte auf das Schiff. Die goldene Farbe zog seine Au gen magnetisch an, und tief in seinem Innern löste sie eine besonde re Frequenz aus, die ihre Wellen über sein ganzes Hirn verbreitete.
    „Wer immer ein fremdes Schiff gemeldet hat, soll sich sofort melden!“ Die Stimme des Radioansagers war auf das höchste alarmiert. Er und jeder andere Mann, der hier auf dieser Station lebte, stand unter einem gewissen Druck und unter einer geheimen Angst. Sie alle wußten, daß sie an dem äußersten Rand des menschlichen Machtbereiches und an der Küste des Weltenmeeres standen.
    Diese geheime Furcht schwang in der Stimme des Radioansagers, die aus den Kopfhörern des Mannes drang, der immer noch neben der Schlucht in der Oberfläche dieser erstarrten Welt stand.
    Aber Jed Ambro hörte weder die Stimme, noch wußte er etwas von dieser Angst. Irgendein Vorhang schien sich vor seinen Geist geschoben zu haben, und das einzige Gefühl, das er hatte, war das einer großen Ruhe.
    Versunken in dieser heiteren Gelassenheit schien die goldene Farbe in den vielen Verästelungen seiner Sehnerven besänftigende Harmonien auszulösen. Er hörte immer noch nicht die Stimme des Ansagers vom Stützpunkt, und jegliche Furcht war weit von ihm entfernt.
    Er wußte auch nicht, daß der Sprecher sofort, als er nicht geantwortet hatte, Echoff benachrichtigte. Echoff war der Offizier, der alle militärische Kommandogewalt auf dem Plutostützpunkt besaß. Er benachrichtigte sofort das Observatorium und gab dem Astronomen vom Dienst den Befehl, nach dem fremden Schiff Ausschau zu halten.
    „Wo soll das Objekt sein?“ wollte der Chefastronom wissen.
    „Keine Ahnung.“
    „Aber vielleicht können Sie uns ungefähr die Richtung angeben, damit wir wissen, wie wir unsere Rohre einstellen sollen.“
    „Suchen Sie den ganzen Himmel ab.“
    „Jawohl, Sir, aber wir brauchen mindestens zehn Minuten, um unsere jetzige Einstellung zu ändern.“
    Jed Ambro atmete plötzlich tief auf. Außer den Sternen sah er nichts mehr am Himmel. Auch das goldene Schiff war verschwunden. Auf der Innenseite seines Plastikhelms schlug sich Rauhreif nieder, und das Zischen des Sauerstoffs aus dem Tank auf seinem Rücken hatte aufgehört.
    „Das ist komisch“, murmelte er. Er meinte damit den plötzlichen Kälteeinfall und das Nachlassen des Sauerstoffstroms, aber er dachte gar nicht mehr daran, daß sein Radiosender noch eingeschaltet war und seine Worte auf dem Stützpunkt empfangen wurden.
    „Jed, bist du es?“ klang es plötzlich in seinen Ohren. „Was ist mit dir passiert?“
    „He?“ Er erkannte die Stimme des Radiosprechers. „Al, was ist dir denn in die Quere gekommen? Mir ist nichts passiert.“
    „Wo ist das Schiff geblieben?“
    „Was für ein Schiff?“
    Eine kurze Pause entstand, und Jed konnte fast Al Woodson denken hören. „Was soll das alles bedeuten, Al?“ Er konnte nicht verstehen, was der Sprecher auf einmal hatte.



 „Hast du plötzlich die Plutokrankheit bekommen?“ Daß sein eigener Verstand in Ordnung war,
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