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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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antwortete Echoff und zeigte mit der Hand auf eine junge Frau, die ruhig in einer Ecke des Büros saß.
    Jetzt erst entdeckte Jed ihre Gegenwart und vergaß sofort alles andere.
     
3. Kapitel
     
    Die junge Frau hatte blaue Augen, und Jed Ambro schien es, daß sie schöner war als die berühmte Helena der alten Griechen.
    Er merkte, daß Miß Tempe genau wußte, was er dachte, und sie es gar nicht gern hatte. Sie stand auf.
    „Folgen Sie mir bitte, Mr. Ambro.“
    „Mit Vergnügen, Miß Tempe. Aber –“ er wandte sich an Echoff – „ich dachte, Sie wollten mich sprechen.“
    „Mr. Konar will Sie sprechen.“
    „Was hat dieser Zivilist mit der Leitung dieses Stützpunkts zu tun?“
    Echoff wurde starr. „Nichts, Mr. Ambro. Wir arbeiten nur mit Mr. Konar zusammen. Das ist alles. Miß Tempe wird Ihnen den Weg zeigen.“
    „Kommen Sie mit mir, Mr. Ambro“, wiederholte das Mädchen und ging mit festen Schritten auf eine Tür in der Rückwand des Büros zu. Jed hatte immer gedacht, daß die Tür zu einem Nebenzimmer führte, aber statt dessen entdeckte er, daß hinter ihr eine lange Treppe in einen schlecht beleuchteten Tunnel hinabging.
    „Wissen Sie auch, wohin Sie gehen?“ protestierte er.
    „Ja, Mr. Ambro. Sie wissen doch, daß Mr. Konars Kuppel ursprünglich als Wohnquartier für den Stab gedacht war. Und dieser Tunnel wurde für den Kommandierenden Offizier des Stützpunktes als Verbindung zu seinem Büro angelegt. Es gibt auch noch andere Eingänge in der Hauptkuppel, die zu diesem Tunnel führen.“
    Aber Jed hörte ihr kaum zu. Sie ging vor ihm her, und die Bewegung ihrer Hüften in den knapp sitzenden Hosen faszinier te ihn.
    „Hmm“, machte er.
    „Was soll das heißen?“ fragte die junge Frau.
    „Nun –“ sagte Jed und überlegte, was er ihr sagen sollte. Er war drauf und dran, ihr zu sagen, daß sie eine wunderschöne junge Frau sei und er gern mit ihr unter einem Apfelbaum gesessen hätte, angenommen natürlich, sie wären auf der Erde, wo es Apfelbäume gibt. Außerdem wollte er ihr noch sagen, daß er sie bezaubernd fände und daß er sie gernhabe und daß … „Ich kann nur sagen, daß Kohar etwas von gut aussehenden Sekretärinnen versteht.“ Das war alles, was er herausbrachte. In dem schlecht beleuchteten Gang konnte er sehen, wie sich ihr Nac ken rötete.
    „Danke, Mr. Ambro“, sagte sie kühl.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
    „Nein. Wahrscheinlich wollten Sie etwas sehr Nettes sagen, aber ich muß erst noch lernen, Männer so zu nehmen, wie sie sind.“
    „Keine schlechte Idee“, antwortete Jed.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Na, was Sie eben sagten, die Männer so zu nehmen, wie sie sind. Das ist die einzige Methode, sie überhaupt zu bekommen.“
    „Wir können auch ohne sie auskommen“, antwortete die jun ge Frau.
    „Und wie ist es in diesem Fall um die Zukunft der Menschheit bestellt?“ wollte Jed wissen.
    „Sie hat keine Zukunft“, sagte das Mädchen.
    „Bitter, bitter“, sagte Jed. Obwohl er wußte, daß sie es nicht so meinte, hatten ihn ihre Worte erschreckt. Was hatte dieser Konar für Sekretärinnen? Er versuchte, darüber nachzudenken, aber es wollte ihm nicht ganz gelingen. Irgendwo in seinem Bewußtsein hielt sich etwas versteckt, das ihn daran hinderte. Er wußte, daß er sehr aufpassen mußte, damit ihn nicht wieder dieses Gefühl der Unwirklichkeit überwältigte. Er hatte den Verdacht, daß das, was dann mit ihm geschah, abscheulich sein würde.
    „Warum soll ich auch nicht bitter sein, wenn ich zur Hauptkuppel hinübergehen muß, um so einen Dummkopf bei der Hand zu nehmen und ihn zu Mr. Konar zu führen?“ fragte Miß Tempe.
    „Ich glaube fast, Sie können mich nicht leiden?“
    „Hatten Sie sich das jemals eingebildet?“
    „Ich habe Sie gern“, sagte Jed ruhig. Wenn er mit dieser jungen Frau sprach, wurde er die Furcht vor jenem unwirklichen Gefühl los. „Sie sind wirklich reizend.“
    Wieder wurde ihr Nacken rot.
    „Sie sind unausstehlich!“
    „Das sagen Sie nur, weil Sie mich gernhaben, aber es nicht zugeben wollen.“
    „Ich – Sie gernhaben?“ Sie war sprachlos. „Ich habe Sie überhaupt nicht gern. Und wenn Sie der letzte Mann auf der Erde wären …“
    „Wir sind aber nicht auf der Erde, sondern auf dem Pluto. Was würden Sie mit dem letzten Mann auf dem Pluto machen?“
    „Ihn erschießen“, antwortete das Mädchen.
    „O Verzeihung“, sagte Jed und war gar nicht mit sich zufrieden. Er wollte sich nicht mit
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