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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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Chefmechaniker eingetragen, eine Stellung, die ihm seine unwahrscheinliche Geschicklichkeit im Umgang mit Maschinen eingebracht hatte.
    So hatten sie das Problem der Schiffe, die das unendliche Nichts erobern sollten, gelöst, und ebenso das ihrer Besatzung. Nachdem sie es einmal beschlossen hatten und dahintergekommen waren, daß es technisch zu bewältigen war, hatten sie nicht mehr daran gedacht, ihren Entschluß umzuwerfen.
    Der Stützpunkt auf dem Pluto war vergrößert und verbessert worden. Zwei kleine Raumschiffe waren schon gebaut und erprobt worden. Sie waren fertig zum Start ins Weltenmeer. Jetzt hatten sie nur noch die Besatzung zu trainieren. Die Mannschaften mußten trainiert und überprüft werden, und wieder trainiert und wieder überprüft werden, denn sie mußten ganz besonders qualifiziert sein.
    Auf der einen Seite mußten sie intelligent genug sein, die Schiffe zu lenken, aber sie durften nicht so intelligent sein, daß sie sich weigerten, die Aufträge auszuführen. Denn wenn sie den Befehlen nicht gehorchen würden, könnten sie vielleicht nicht hinausfliegen, sondern umdrehen und auf anderen Planeten des Sonnensystems landen. Sie könnten vielleicht den Einfall haben, auf der Erde zu landen, und es wäre nicht auszudenken, was dann passieren würde.
    Die Mannschaften der kleinen Schiffe sollten Roboter sein, Maschinenmenschen, die den ersten Flug in das Weltenmeer machten. Schiffe mit Menschen würden später folgen, wenn die Roboter ausreichendes Material zurückgebracht hatten, das den Wissenschaftlern helfen würde, die restlichen Probleme des Weltenmeers zu bewältigen. Aber an all das dachte Jed Ambro, der in dem Gleiter durch die zerfurchte Landschaft des Pluto fuhr, nicht. Er versuchte, sich zu erklären, wie er ein fremdes Schiff gemeldet haben konnte, ohne sich daran zu erinnern. Jedesmal wenn er versuchte, das Problem zu lösen, überfiel ihn ein seltsames Gefühl der Unwirklichkeit. Schließlich gab er es auf und konzentrierte sich auf den Stützpunkt vor ihm. Er sah auch das kleinere Nebengebäude, und er merkte, wie er den Mund zusammenkniff.
    Das Nebengebäude war Konars Privatreich. Niemand schien zu wissen, was Konar war, aber jeder wußte, was Konar nicht war: er war kein Wissenschaftler, kein Forscher, er war kein Techniker, er war kein Soldat, und er war auch kein Abgeordneter der Regierung. Einige zweifelten sogar daran, daß er ein menschliches Wesen war.
    Das war natürlich Unsinn, denn es war völlig klar, daß Konar ein Mensch sein mußte. Er war ein großer Mann, und alle wa ren sich einig, daß er einen Verstand besaß. Aber niemand wußte, ob er auch ein Gefühl besaß. Jeder, der mit ihm zu tun hatte, beschwor, daß etwas mit ihm nicht stimmte, und fast alle Leute fühlten sich in seiner Gegenwart nicht wohl. Deswegen mochten die meisten Konar nicht, aber ob sie ihn nun gern hatten oder verabscheuten, Konar blieb der mächtigste Mann des Stützpunkts, obwohl er keine offizielle. Regierungsbefugnis hatte. Dennoch flüsterte man, daß er Verordnungen treffen und wieder rückgängig machen konnte und daß wichtige Regie rungsmitglieder zu ihm kamen, sooft er es wünschte. Die Kup pel, die er mit Beschlag belegt hatte, war sein privates Eigentum. Ursprünglich war sie mit Regierungsgeldern gebaut worden und sollte als Unterkunft für die Wissenschaftler dienen, die auf dem Pluto arbeiteten. Aber weil es sich herausgestellt hatte, daß das Gebäude nicht ganz sicher war, wurde es gegen das höchste Angebot verkauft. Der Verkauf fand auf der Erde statt, und Konar war der einzige, der sich dafür interessiert hatte. Nachdem sie von dem Verkauf über den Weltraumsender erfahren hatten, erschien Konar selbst mit seinem privaten Raumschiff und brachte einen großen Stab von Technikern und einige Sekretärinnen mit. Kommandant Echoff war der einzige Mann auf dem großen Stützpunkt, der regelmäßig in Konars Privatquartier eingeladen wurde. Manche vermuteten, daß diese Einladungen mehr Befehle waren und daß der Kommandant dorthin ging, um seine Anordnungen entgegenzunehmen, denn Echoff war ein ehrgeiziger Mann. Konar besaß ein halbes Dutzend Mikrowel lensender zu seinem persönlichen Gebrauch, und seine Techniker bedienten sie ständig, weil er mit ihnen seine Unternehmungen auf der Erde leitete. Manchmal hatten die Männer in der Radiostation des Stützpunktes zu ihrer Unterhaltung die Empfangsgeräte auf diese Spezialwellen eingestellt. Aber sie hatten nichts gehört,
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