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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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fallenden Schnee versunken. In sein zweites Abenteuer gerät McKnight wider Willen, obwohl – oder gerade weil – es ihm auf den Leib, besser auf den Namen geschrieben ist. Ein junges Mädchen will seine Dienste in Anspruch nehmen, weil sie ihn noch für einen Detektiv hält. Der ›damsel in distress‹ zu helfen, die ›persecuted maiden‹ zu schützen, die verfolgte Unschuld zu retten gehört aber zu den archetypischen Pflichten des Ritters schlechthin. Das Mädchen bezeichnet sich als verfolgt wie ein Stück Wild von den Wölfen, und Alex McKnight soll sie vor den Verfolgern retten. Wären da nicht die dichten Schneewolken, sähe man den ersten Vollmond des neuen Jahres, den Wolfsmond, in dem man seine Nächsten vor den Wölfen vor der Tür schützen soll.
    So hilft ihr der Ritter Alexander, wo der gleichnamige Privatdetektiv sich verweigert. Er bringt das verfolgte Mädchen in einer seiner Hütten unter, die zufällig leer steht, beileibe nicht in der von ihm bewohnten, denn das wäre nicht ritterlich.
    Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Die Tür ist nicht beschädigt worden, dennoch deuten größere Mengen geschmolzenen Schnees auf dem Boden und umgeworfene Möbel auf ungebetene Besucher hin. Es waren Wölfe vor ihrer Tür, und er hat sie nicht geschützt.
    Aber wer waren die Wölfe? Ihr Freund, dem sie soeben entlaufen war, mit seinen dubiosen Hockeykumpanen? Die Männer, die ihn im Auto verfolgen? Die Unbekannten, die immer wieder seine Hütte durchsuchen? Wie viele sind es, die hinter dem Mädchen her waren und jetzt hinter ihm her sind, und aus welchen Gründen? Natürlich erfordert es seine Ehre, nach der gleichsam unter seinen Augen Verschwundenen zu suchen – noch temporeicher und aktionistischer als bei seinem ersten Fall, aber genau in derselben Mischung aus klassischen Clues und spannender Handlung, die die jungen Neo-Klassiker der amerikanischen Krimiszene auszeichnet – Conor Daly (»Mord an Loch acht«, »Tod eines Caddie«, »Schwarzes Loch siebzehn«), William L.   DeAndrea (»Schneeblind«, »Im Netz der Quoten«, »Mord live«) und eben auch Steve Hamilton.
    Sein zweites Buch verrät jetzt etwas, was beim ersten noch nicht abzusehen war – die Wiederaufnahme und Weiterentwicklung Leon Prudells. Im ersten Buch hatte Anwalt Uttley ihn gefeuert und durch McKnight ersetzt, weil er keinen lesbaren englischen Satz zu Papier bringen konnte. Dabei ist der unförmige, eigentlich nur komische Mann Privatdetektiv mit Leib und Seele, der in seiner Freizeit einschlägige Handbücher, Magazine und Zeitschriften durchackert. So kann er auch ein Zylinderschloß knacken, eine Aufgabe, an der der große McKnight mehrfach kläglich scheitert. Mit Hartnäckigkeit und Chuzpe drängt er sich in McKnights Leben, um sein Partner zu werden, und am Ende sieht er sich als unermüdlicher Routinerechercheur und Lebensretter endlich akzeptiert. Auch im dritten Buch, das in den USA im Juli 2001 erschienen ist und von uns im Laufe des nächsten Jahres vorgelegt wird, spielt diese Konstellation wieder eine wichtige Rolle. Alexander McKnight und Leon Prudell versprechen, eine der interessantesten Varianten des so oft kopierten und imitierten unsterblichen Duos Holmes-Watson zu werden.
    Fünf Dinge machen – dies ist das Credo von DuMonts Kriminal-Bibliothek – einen guten Detektivroman aus: ein interessanter und origineller Detektiv, ein guter Plot, dialektisch verschränkt mit einer glaubwürdigen Auflösung, ein fleißig recherchiertes, überzeugendes Milieu, und das Ganze leicht und mit Humor geschrieben. Hamiltons Riesenerfolg bei seinem Debüt beruhte auf dem von ihm auf den Tisch gelegten Full house aus einem Detektiv mit der Kugel neben dem Herzen, einem neuartigen Plot mit doppelbödiger Lösung, einer in ihrer epischen Zuständlichkeit großartig gezeichneten Provinz am Oberen See und einem unangestrengten und trotzdem dichten Stil. Dasselbe gilt auch für seine weiteren Werke – von Hamilton, der auf Fotos recht jugendlich dreinschaut, ist noch viel zu erwarten.
    Volker Neuhaus
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