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Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Titel: Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt
Autoren: Boris Pfeiffer
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Ağan tonlos. „Wir werden es nie schaffen, ihn zu überwältigen.“
    „Doch!“ Addi pustete sich eine Ponysträhne aus der Stirn. „Runter da, sie sind schon zu nah!“
    Er sprang auf die Leiter und begann, diese in rasendem Tempo hinabzuklettern. Ağan und Jenny folgten dicht hinter ihm.
    Kaum hatten sie die untersten Stufen erreicht, wurden über ihnen Stimmen hörbar.
    „Schmudo, wo ist der verdammte Schlüssel?“
    „Hier! Hier!“, kam es zurück. „Er war runtergefallen. Alles klar, schöner Christian!“
    „Mach zu und dann nichts wie weg hier!“
    Die Unsichtbar-Affen hörten, wie die Tür in der Litfaßsäule zugesperrt wurde. Dann erklangen hastige Schritte auf der Leiter.
    „Sie kommen!“ Addi sprang ab und drehte sich um. „Wir müssen sie an der Flucht hindern. Und dann müssen wir dafür sorgen, dass sie gefasst werden.“
    „Und wie sollen wir das schaffen?“, fragte Jenny.
    „Wasser“, meinte Addi nur.
    Er stieg voraus durch das Loch in den halb fertigen Bahnhof und deutete auf den schweren Wasserschlauch.
    „Den legen wir in die U-Bahn und drehen ihn auf.“
    „Aber die U-Bahn kann doch nicht schwimmen“, flüsterte Ağan entsetzt. „Sie geht bestimmt kaputt.“
    „Genau“, zischte Jenny. „Das soll sie ja auch. Dann sitzen die beiden Diebe nämlich in der Falle!“
    Ağan nickte langsam. „Okay. Verstehe. Wir müssen für Chaos sorgen. Es ist unsere einzige Chance!“
    Mit vereinten Kräften schleppten die Unsichtbar-Affen den Schlauch an die Bahnsteigkante. Sie schoben die Tür der Fahrerkabine auf und legten ihn hinein. Dann zogen sie die Tür wieder zu, sodass der Schlauch eingeklemmt war.
    „Wasser marsch!“, befahl Addi, als er fünf Sekunden später auf dem Bahnsteig den großen, mit einem Schraubenschlüssel zu bedienenden Riesenhahn aufdrehte, an dem der Schlauch befestigt war. Innerhalb von Sekunden überflutete ein gewaltiger Strahl den U-Bahn-Waggon und die darunterliegenden Gleise.
    „Und jetzt unsichtbar machen“, flüsterte Addi seinen Freunden zu. „Die beiden müssen schließlich noch richtig gefasst werden.“
    Die Unsichtbar-Affen duckten sich hinter den großen Betonmischer.
    Einen Augenblick später kamen Schmudo und der schöne Christian durch das Wandloch gekrochen.
    „Oben ist zu“, keuchte Schmudo. „Mann, die armen Jungs!“
    „Pech!“, meinte der schöne Christian nur. „Hauptsache, wir entkommen mit den Piepen. Mann, Schmudo, war das ein Anblick, als wir bei Kaiser’s gesagt haben: ‚Flossen hoch und her mit der Knete!‘ Und dann ihr Gesicht, als ich noch gesagt habe: ‚Hast du nicht verstanden? Knete her, Peseten, Piepen, Pinkepinke! Los, Chefin, jetzt heißt es Zahlemann und Söhne machen.‘“
    „Wie immer großartig, schöner Christian“, sagte Schmudo. „Das sind bestimmt 100.000 Euro. Und wo fliegen wir damit hin?“
    „Wir nehmen den ersten Flug nach irgendwo. Ist doch egal, wo wir die Mäuse auf den Kopf hauen. Hauptsache, es ist warm und die Sonne scheint.“ Der schöne Christian lief zur U-Bahn. „Wir fahren jetzt bis ganz nach Norden. Da lassen wir den Zug stehen, nehmen ein Taxi zum Flughafen und dampfen ab in die Sonne.“
    Kaum hatte der schöne Christian diese Worte gesprochen, entrang sich ihm plötzlich ein grässliches Stöhnen.
    „Was ist das denn? Das ist ja …“
    „Wasser!“, vollendete Schmudo den Satz. „Hier steht alles unter Wasser.“
    Die Stimme des schönen Christian zitterte. „Hier kommen wir nicht mehr weg, Schmudo. Die U-Bahn ist abgesoffen. Und durch den Tunnel können wir auch nicht laufen. Wenn das Wasser die Stromschiene berührt, schaltet sich alles automatisch ab und dann kommen die Störsuchtrupps.“
    „Ob das was mit der seltsamen Kinderstimme zu tun hat?“, fragte Schmudo entsetzt.
    „Natürlich!“, brüllte der schöne Christian. „Das muss es! Das kann nur dieses verblödete Kind gewesen sein! Wie kommt der Schlauch denn sonst in den Waggon?! Es hat uns entdeckt und will uns jetzt hier festsetzen. Aber das heißt auch, dass es alleine nicht stark genug ist, uns aufzuhalten. Und außerdem, dass es hier unten ist!“ Das Gebrüll steigerte sich zu einem wahren Orkan. „Na gut, du Balg! Wenn es sein muss, dann nehme ich dich eben als Geisel! Warte, ich komme!“
    Der schöne Christian fuhr herum und lief schreiend in die Dunkelheit. Was dann geschah, war aber noch viel unheimlicher.
    Plötzlich sprang Goffi von Ağans Schulter, raste auf den schönen Christian zu, schwang
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