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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren
Autoren: Brown Sandra
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Faith.«
    Jetzt blickte Hailey ihn mit einem echten Lächeln an. »Was völlig verständlich ist. Ich bitte um Verzeihung, aber ich habe Faith gefragt, wo ihre Mutter ist, und sie hat mir erzählt, dass Ihre Frau vor ein paar Monaten gestorben ist.«

    Â»Sie war nicht meine Frau.« Er bemerkte Haileys plötzlich bleiche, fassungslose Miene, woraufhin er erklärte: »Als Faith geboren wurde, war sie meine Frau, doch schon kurz danach wurden wir geschieden, und Faith hat all die Zeit bei ihr gelebt. Vor ein paar Monaten starb Monica bei einem Bootsunfall, und erst da kam Faith zu mir.« Und mit einem selbstironischen Lächeln fügte er hinzu: »Wissen Sie, ich finde mich erst langsam in die Vaterrolle ein.«
    Hailey blickte vor sich auf den Tisch und dann wieder schüchtern zu ihm auf. »Ein Kind allein großzuziehen ist sicher kein beneidenswerter Job. Unter diesen Umständen kann ich verstehen, dass es für Sie und Faith manchmal bestimmt noch nicht ganz einfach ist.«
    Weshalb in aller Welt ging sie mit einem Mal auf die persönlichen Probleme dieses Mannes ein? Aber er hatte davon angefangen, oder etwa nicht? Könnte sie es also wagen, ihm noch einen Rat zu geben, selbst wenn der ganz sicher nicht erbeten worden war? »Bitte bedenken Sie, dass es nichts Sensibleres, emotional Unausgeglicheneres und Anstrengenderes als ein heranwachsendes Mädchen gibt.«
    Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen, während gleichzeitig in seine Augen ein schelmisches Blitzen trat: »Außer einem heranwachsenden Jungen, der bei einem heranwachsenden Mädchen landen will.«
    Ãœber Haileys grüne Augen senkten sich zwei dunkle Wimpernschleier, und eine ausnehmend ansprechende Röte überzog ihr eben noch blasses Gesicht. Statt ihm ins Gesicht zu sehen, wandte sie sich erneut der
Schreibmaschine zu, meinte in sachlichem Ton: »Ich muss langsam in mein Büro zurück, aber vorher muss ich noch das Formular ausfüllen«, spannte das Blatt noch einmal richtig ein und wollte mit angespannter Stimme wissen: »Wie ist Ihr vollständiger Name?«
    Â»Scott. Tyler Scott.«
    Ihre Finger erstarrten auf den Tasten, ihr Mund wurde staubtrocken, und ihr Herzschlag setzte aus, wobei sie am ganzen Körper leicht zitterte.
    Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, dass ihr Gast sich abermals erhob und zu ihr hinter den Schreibtisch trat. Sie hob vorsichtig den Kopf, blickte von dem Designergürtel, den er um die Hüften trug, über seinen langen, sich nach oben ausweitenden Torso und die wahrhaft beeindruckende Brust bis hinauf zu seinem gebräunten Hals und zuckte leicht zusammen, als sie seine triumphierende Miene sah.
    Â»Stimmt, Miss Ashton«, klärte er sie mit gefährlich ruhiger Stimme auf. »Ich bin der Eigentümer dieses Parks.«

2
    Schwungvoll riss er das Formular aus dem Schlitten der Schreibmaschine, knüllte es zusammen und warf es mit der Zielgenauigkeit eines professionellen Basketballers in hohem Bogen durch die Luft mitten in den metallenen Papierkorb, der neben dem Schreibtisch stand.
    Â»Ich glaube, den obligatorischen Bericht können wir uns dieses Mal ersparen, meinen Sie nicht auch?« , fragte er sie kühl. »Schließlich landen diese Formulare letztendlich auf meinem Tisch, und ich weiß über die Einzelheiten dieses Unfalls längst Bescheid. Ich glaube nicht, dass man den Park für das Treiben einer einzelnen Biene, die nur das getan hat, was Bienen normalerweise tun, verantwortlich machen kann. Trotzdem werde ich dafür sorgen, dass die blühenden Büsche vor Saisonende noch einmal eingesprüht werden, damit so etwas nicht noch mal passiert.«
    Während seiner Rede stapfte er, die Hände in den Hosentaschen, durchs Büro und studierte interessiert die Poster und die Bekanntmachungen an der Wand.
    Hailey saß noch immer wie erstarrt an ihrem Platz. Was hatte sie zu diesem Mann gesagt? War sie unhöflich
gewesen? Ja, auf jeden Fall. Sie hatte ihm vorsätzlich Informationen über seine Tochter vorenthalten. Hatte ihn den ganzen Weg vom Sidewinder hierher zu Fuß gehen lassen. Himmel, sie könnte von Glück reden, wenn sie morgen um dieselbe Zeit noch nicht auf Arbeitssuche war. Vielleicht feuerte er sie ja jetzt sofort.
    Â»Worüber ich mir allerdings Gedanken machen muss, ist die Art, in der meine Angestellten auf einen Notfall reagiert haben. Wenn ich das nicht
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