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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren
Autoren: Brown Sandra
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uh … mich hat eine Biene gestochen.«
    Â»Oh nein.« Hailey riss besorgt die Augen auf. »Bist du etwa allergisch gegen Bienen?«
    Faith zuckte mit den Schultern. »Nein, ich glaube nicht. Ich meine, ich glaube nicht, dass ich jetzt sterben werde oder so«, klärte sie sie mit zitternder Stimme auf und fügte kaum hörbar hinzu: »Es brennt nur fürchterlich.«
    Â»Und wo hat die Biene dich gestochen?«
    Â»Draußen am Sidewinder. «
    Hailey biss sich auf die Lippe, denn ein Lächeln hätte in diesem Moment ganz einfach nicht gepasst. »Ich weiß. Ich meine, wo an deinem Körper?«
    Â»Oh.« Faith schaute eilig zu ihr auf und genauso eilig wieder fort. »Hier«, erklärte sie und riss kurzentschlossen ihre Bluse auf, als würde sie es sich vielleicht noch einmal überlegen, dächte sie darüber nach.
    Hailey sah zwei rote Flecken auf der zarten, jungen, bisher kaum zur Weiblichkeit erblühten Brust. Und plötzlich war ihr alles klar. Das Mädchen war mit seinem Vater, aber offenkundig ohne seine Mutter da. Als die Biene es gestochen hatte, hatte ihm das Schamgefühl verboten, ihm zu sagen, wo das Tier gelandet war.
    Haileys Herz zog sich vor lauter Mitgefühl zusammen. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sehr sie als Heranwachsende auf ihre Privatsphäre bedacht gewesen und wie schmerzlich ihr bereits die winzigste Veränderung an ihrem Körper aufgefallen war.
    Sie trat vor eines der Waschbecken, befeuchtete dort
ein Papierhandtuch und schaute das Mädchen lächelnd an. »Was glaubst du, wie die Biene dorthin gekommen ist?«
    Â»Ich habe die Hand nach einer der Flaggen am Geländer ausgestreckt. Da sind auch ein paar Büsche.«
    Â»Geißblatt.«
    Â»Ja, das Zeug riecht wirklich gut. Aber wie dem auch sei, muss sie durch das Armloch meiner Bluse geflogen sein.« Wieder fingen ihre Lippen an zu zittern, und sie blickte Hailey ängstlich an. »Meinen Sie, dass Daddy böse auf mich ist? Ich glaube, ich habe mich ziemlich dämlich angestellt.«
    Hailey musste ein erneutes Lächeln unterdrücken. Sie presste das nasse Papiertuch auf Faiths schmale Brust und hielt es einen Augenblick lang fest. »Ich glaube, er wird erleichtert sein, dass es nur ein Bienenstich gewesen ist«, versicherte sie ihr.
    Â»Wobei natürlich so ein Bienenstich echt schmerzhaft ist. Aber mach dir keine Gedanken über ihn. Männer können einfach nicht verstehen, wie wir Frauen in dieser Beziehung empfinden, stimmt’s?«
    Faith schüttelte den Kopf und schaute die wunderschöne Frau, die einfach alles zu verstehen schien, aus großen Augen an. »Nein. Er versteht es wirklich nicht. Er denkt, dass ich noch ein Baby bin.«
    Â»Dabei kann jeder sehen, dass du praktisch schon erwachsen bist. Was hat er denn erwartet? Hättest du dir vielleicht vor allen Leuten deine Bluse herunterreißen und schreien sollen, dass dich eine Biene in die Brust gestochen hat?«

    Mit ihrem dummen Spruch erzielte sie die erhoffte Wirkung. Faith fing an zu kichern, und Hailey nutzte den Moment und fragte das Mädchen: »Warum ziehen wir nicht erst mal deine Bluse wieder an? Halt das kalte Tuch auch weiter fest. Wir fahren mit einem Golfcart zur Krankenstation, ich mache diese fantastische Salbe auf die Stiche, damit sie aufhören wehzutun, und dann trinken wir zusammen eine Cola? Was meinst du?«
    Faith blickte nervös in Richtung Tür, und Hailey fügte noch hinzu: »Die Menge hat sich garantiert zerstreut. Ich habe einem der Wachmänner gesagt, dass er die Leute wegschicken solle. Aber weißt du, falls mal jemand muss, geben wir die Damentoilette besser langsam wieder frei.«
    Lachend zog das Mädchen seine Bluse wieder an, ließ sich von Hailey mit den Knöpfen helfen, kreuzte die Arme vor der Brust und hielt dadurch das kalte Tuch an seinem Platz.
    Hailey fuhr mit einem zweiten feuchten Tuch durch Faiths Gesicht, bis es abgesehen von ihrer roten Nase und den leicht verquollenen Augen keinen Hinweis mehr auf das erlittene Elend gab, und dann legte sie einen Arm um die schmalen Schultern ihres Schützlings, und sie traten gemeinsam durch die Tür. Wie erhofft war von der Menschenmenge nirgends mehr etwas zu sehen. Einzig der besorgte Vater stand, zu einer Salzsäule erstarrt, an seinem Platz und blickte regungslos auf die Tür, doch sobald er seine Tochter sah, kam Leben in
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