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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren
Autoren: Brown Sandra
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überschlugen. Ein kleines Mädchen hatte sich auf der Toilette eingesperrt? Was in aller Welt war wohl mit ihm passiert? Trotz ihrer Eile bückte sie sich nach dem Zigarettenstummel, der von einem achtlosen Besucher einfach fallen gelassen worden war. Wenn sich irgendwer vom Personal dabei erwischen ließ, dass er achtlos an irgendwelchem Müll vorüberlief, wurde er umgehend an die Luft gesetzt. Hauptsächlich jedoch sorgte das Heer von Wartungskräften, die in ihren leuchtend grünen Uniformen überall auf dem Gelände anzutreffen waren, dafür, dass der gesamte Park allzeit blitzsauber war.
    Hailey kam an einem der großen Souvenirläden vorbei, in dem es Poster, T-Shirts, Kaffeebecher sowie jede Menge anderer Andenken an den Nationalpark Great Smoky Mountains, den Staat Tennessee und das Örtchen Gatlinburg zu kaufen gab. Die Geschäfte gingen offenkundig gut.
    Allerdings war das Gedränge in dem Shop nicht mal annähernd so groß wie die neugierige Menge, die vor der Toilette gleich neben dem Sidewinder versammelt war. Die Achterbahn war derart groß und furchteinflößend, dass Hailey noch nie damit gefahren war. Jetzt
aber achtete sie kaum auf das riesige Gerüst, sondern bahnte sich mit einem höflichen »Entschuldigung, Entschuldigung« und unter gleichzeitigem Einsatz ihrer Ellenbogen einen Weg durch das Gewühl. »Entschuldigung.« Sie schob sich an einem Mann vorbei, der ein tropfendes Eis in seinen Händen hielt, bevor sie praktisch mit Dawson zusammenstieß.
    Â»Dawson.« Sie tippte ihn vorsichtig an der Schulter an.
    Er wirbelte zu ihr herum. »Miss Ashton, Gott sei Dank …«
    Â»Ist das endlich die Frau, auf die wir eine Ewigkeit gewartet haben?«
    Die Stimme klang verächtlich, ungeduldig und erbost. Ihr Klang gab Hailey deutlich zu verstehen, dass es sich wohl kaum gelohnt hatte, so lange auf sie zu warten. Sie machte auf dem Absatz kehrt und sah in ein Paar harter grauer Augen unter zornig zusammengezogenen dunklen Brauen.
    Â»Ich bin Hailey Ashton, die …«
    Â»â€¦ Empfangschefin«, beendete er spöttisch ihren Satz, während er ihr Dekolleté und ihr Namensschild musterte. »Ersparen Sie mir Ihre ausschweifende Rede. Ich verlange, dass nun endlich was passiert.« Erst jetzt schaute er ihr wieder ins Gesicht. Für einen kurzen Moment erlosch der Zorn in seinem Blick, und er starrte sie mit großen Augen an. Dann atmete er hörbar ein, blinzelte und stieß mit harscher Stimme aus: »Etwas ist mit meiner Tochter passiert, aber statt endlich irgendwas zu unternehmen, stehen alle nur idiotisch rum.«

    Â»Bitte beruhigen Sie sich, Sir, und sagen Sie mir, was geschehen ist«, bat Hailey ihn in strengem Ton. »Wenn Sie die Beherrschung verlieren, helfen Sie weder Ihrer Tochter noch sich selbst.«
    Wäre die Situation nicht so dringend gewesen, hätte Hailey ihn wahrscheinlich nicht so unverhohlen kritisiert. Der Mann sah nicht so aus, als ob er sich Kritik gefallen ließ. Doch durch seine Empörung und die beleidigende Art, in der er mit ihr sprach, wurde das Problem ganz sicher nicht gelöst.
    Wütend starrte er in ihre kühlen grünen Augen. Ihre nüchterne Beherrschung rang mit seiner zunehmenden Wut und gewann die Oberhand. Zähneknirschend gab er sich geschlagen und fuhr etwas ruhiger fort:
    Â»Wir standen in der Schlange für das Ding da …« Er wies auf die Achterbahn. »Plötzlich wurde meine Tochter ohne ersichtlichen Grund kreidebleich, fing an zu schreien und rannte los. Ich lief ihr hinterher, aber sie war bereits auf die Damentoilette gestürzt, und die militante Klofrau dort hat mir den Weg versperrt. Ich …«
    Hailey wandte ihm den Rücken zu. »Ist sie noch immer da drin?« , erkundigte sie sich bei Dawson, der mit dem Kopf nickte.
    Â»Wie heißt sie?« , fragte sie den Vater, dessen Frustration sich noch verdreifacht hatte, als sie ihm einfach ins Wort gefallen war.
    Â»Wie sie heißt?« , schrie er sie an. »Um Gottes willen, was macht das für einen Unterschied? Vielleicht ist ihr etwas Schreckliches passiert, und Sie stehen hier wie ein Roboter und wollen von mir wissen …«

    Â»Ihr Name«, wiederholte sie.
    Er raufte sich das bereits wirre dunkle Haar. »Sie heißt Faith. Verdammt, ihr Name ist Faith.«
    Â»Danke.« Hailey lief auf die Toilette zu und rief über ihre
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