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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren
Autoren: Brown Sandra
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täte, würde ich meiner Verantwortung für das Wohl der Gäste meines Parks ja wohl nicht gerecht, oder was meinen Sie?«
    Zum erstem Mal, seit ihr bewusst geworden war, mit wem sie es zu tun hatte, öffnete Hailey den Mund und stieß mit einem unglücklichen Krächzen aus: »Das meine ich auch.«
    Jetzt kommt es, dachte sie. Entweder liest er mir jetzt die Leviten und belässt mich auf Bewährung weiterhin auf meinem Posten oder er schmeißt mich auf der Stelle raus. Aber, verdammt, er hat mich provoziert!, verteidigte sie in Gedanken ihre Reaktion.
    Sie machte sich auf eine Strafpredigt gefasst und war deswegen überrascht, als er vor die Tür des Behandlungszimmers trat, leise klopfte und von seiner Tochter wissen wollte: »Faith? Bist du wieder okay? Ich warte noch immer auf die Fahrt auf der Achterbahn.«
    Die Tür ging auf, und eine niedergeschlagene Faith betrat den Raum. Tyler legte eine Hand unter ihr Kinn und sah sie mit einem sanften Lächeln an. »Hi. Du hast
mir ganz schön Angst gemacht. Fühlst du dich jetzt wieder besser?«
    Â»Ja, Daddy. Tut mir leid, dass ich mich derart dumm benommen habe. Aber ich war einfach … ich meine … es war …«
    Â»Du brauchst mir nichts zu erklären. Das hat Miss Ashton schon für dich getan. Und jetzt bedankst du dich bei ihr, und dann gehen wir, ja? Es sei denn, dass du auch noch den Rest des Tages hier verbringen willst«, zog er sie auf.
    Faith fing an zu kichern. »Nein.« Sie schaute aus, als hätte sie ihn liebend gern umarmt, stattdessen wandte sie sich jedoch Hailey zu, die noch immer wie angeschweißt auf dem Plastikschreibtischstuhl mit den quietschenden Rollen saß.
    Â»Danke, Hailey. Himmel, wenn Sie nicht gekommen wären, hätte ich wirklich nicht gewusst, was ich machen soll. Sie sind echt toll.«
    Â»Danke für das Kompliment. Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Glaubst du, dass die Stiche noch mal wehtun werden, bevor du nach Hause kommst?«
    Â»Ich spüre sie schon gar nicht mehr.«
    Â»Pass bitte trotzdem auf, ob sie dick werden oder sich röten. Manche Insektenstiche können wirklich böse sein.« Auch wenn es ihr alles andere als leichtfiel, sah sie abermals Faiths Vater an, der sie mit seinen Blicken zu durchbohren schien. »Vielleicht sollten Sie noch eine schmerzstillende Salbe für sie holen, Mr Scott.«
    Â»Das ist ein guter Tipp. Woran hätten Sie denn gedacht?«

    Eilig schrieb sie ihm den Namen einer Salbe auf und hielt ihm den Zettel hin. Statt das Papier zu nehmen, schlang er allerdings seine starken Finger um ihr Handgelenk. »Ich werde mich bei Ihnen melden«, sagte er mit leiser, bedrohlicher Stimme und glitt dabei wie zur Betonung seiner Worte mit dem Daumen in Richtung ihrer Handinnenfläche. Er ergriff das Blatt mit seiner anderen Hand und ließ dann erst wieder von ihr ab.
    Â»Faith?« Er öffnete die Tür und schob seine Tochter hinaus in die Hitze, während Hailey, von einer bösen Vorahnung erfüllt, eine Gänsehaut bekam.
    Wie in aller Welt hatte ihr nur ein derart schlimmer Fehler unterlaufen können?, fragte sie sich bang. Kaum hatte sie den Mann zum ersten Mal erblickt, hatte er sie bereits gereizt. Sie war tatsächlich unhöflich gewesen. Hatte einen geradezu perversen Spaß daran gehabt, seine Angst noch zu verstärken. Hatte Genugtuung empfunden, als sie ihn zu Fuß quer durch den Park hatte marschieren lassen, obwohl doch der Golfcart Platz für mehr als zwei Personen bot. Und obwohl sie von Natur aus alles andere als gehässig war.
    Sie schrieb der Krankenschwester eine kurze Mitteilung darüber, was geschehen war, und trat wieder in den Sonnenschein hinaus. Sollte sie ihre Kollegen davor warnen, dass der Boss erschienen war? Nein. Sie hatte Mr Scott bereits genug gereizt, und so hielte sie sich, bis sie etwas von ihm hörte, besser eher bedeckt und hoffte einfach, die anderen Angestellten würden besser fahren, falls sie dem Eigentümer ihres Parks über den Weg liefen.

    Ohne sich auf ihren Weg zu konzentrieren, begab sie sich zurück in ihr Büro. Seit vier Jahren bewegte sie sich beinahe täglich zwischen all den Fuß- und Wasserwegen, Läden, Restaurants, Theatern und den anderen Attraktionen hin und her. Denn um ihre Arbeit möglichst gut zu machen, hatte sie sich im Verlauf der Zeit mit sämtlichen Aspekten des Betriebs
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