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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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Lassiter kauerte hinter einem Felsvorsprung und starrte in die enge, gewundene Schlucht hinab und fragte sich, wie der Fahrer es geschafft hatte, mit seinem schweren Gefährt, das von sechs Maultieren gezogen wurde, dorthin zu gelangen.
    Er hatte den Wagen am frühen Morgen entdeckt, nachdem er zwei Tage lang vergeblich in der glühenden Sonne ausgeharrt und den Mittelsmann der Brigade Sieben in Rapid City verflucht hatte, der sich sicher gewesen war, dass der Wagen diesen Weg nehmen würde. Woher der Wagen gekommen war, wusste er noch nicht, aber das würde er herausfinden, wenn er ihm auf den Rückweg folgte.
    Er hatte den Wagen aus den Augen verloren, weil er zu weit zurückgeblieben war, denn er wusste, dass der Fahrer beobachtet werden würde. Erst jetzt, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, hatte er zufällig die Wagenspuren wieder entdeckt.
    Er hielt den Atem an, als er Hufschlag vernahm, der dumpf aus der Schlucht zu ihm herauf hallte, und sah sich kurz nach seinem narbigen Morgan-Wallach um, dessen Kopf hinter einem Felsblock hervorragte. Seine Ohren spielten zwar, aber er gab keinen Ton von sich, was den großen Mann beruhigte.
    Der Hufschlag verstärkte sich und wurde von den Felswänden als Echos zurückgeworfen.
    Der Fahrer, der dort unten immer noch auf dem Bock des Wagens saß, hob plötzlich die Hände. Im nächsten Augenblick waren sie auch schon da.
    Es waren ein halbes Dutzend Reiter, die den Wagen umringten. Sie waren in dreckiges Leder gekleidet. Vier hatten lange schwarze Haare, in denen Federn baumelten. Zwei trugen zerknautschte Hüte. Sie saßen in Sätteln, keiner ritt ein ungesatteltes Pferd.
    Einer, der zwei rot gefärbte Federn im langen schwarzen Haar trug, hob sein Gewehr an und drückte die Mündung gegen den Hals des Fahrers. Was sie sprachen, war von hier oben nicht zu hören. Als der Mann das Gewehr wieder herunternahm, erhob sich der Fahrer von seinem Bock, drehte sich um und kletterte auf die Plane, mit der die Ladefläche des Wagens bedeckt war. Es dauerte eine Weile, bis er die Verschnürung gelöst hatte und die Plane vom Wagen rutschte.
    Lassiter war nicht überrascht, als er die länglichen Kisten sah, die dicht aneinander auf der Ladefläche gestapelt waren. Er zählte sechs Kisten, und da es zwei Lagen sein mussten, waren es insgesamt zwölf. Da sich in jeder Kiste sechs Gewehre befanden, waren es zweiundsiebzig. Eine Anzahl, mit der die Bande eine Menge Unheil anrichten konnte.
    Lassiter wusste, dass er den Handel dort unten nicht verhindern konnte. Mit den sechs Männern dort unten hätte er sich zur Not noch angelegt, aber er war sich sicher, dass es nicht die Einzigen waren, die hierher gekommen waren, um die Gewehre in Empfang zu nehmen.
    Die Dämmerung war dichter geworden. Dort unten begann allmählich alles in einem Grau zu verschwimmen. Dennoch sah er, wie die Männer eine Kiste von der Ladefläche hoben. Der Fahrer hatte sich ein Stemmeisen geholt und hebelte den Deckel auf. Die Indianer – oder auch Renegaten – waren aus den Sätteln gestiegen. Jeder von ihnen bückte sich und nahm eines der Gewehre an sich. Sie entfernten das eingefettete Papier und warfen es zur Seite. An der Art, wie sie mit den Waffen umgingen, erkannte er, dass es moderne Repetiergewehre waren.
    Die beiden Männer mit den zerknautschten Hüten legten ihre Gewehre in die Kiste zurück und begannen sich um die Pferde zu kümmern, die anderen hoben die elf anderen Kisten von der Ladefläche und ließen sie ebenfalls vom Fahrer aufhebeln.
    Zwei große bunte Decken wurden ausgebreitet, auf die die Indianer die ausgewickelten Gewehre nebeneinanderlegten. Der Fahrer kletterte auf den Bock des Wagens, nachdem er die Plane auf die Ladefläche geworfen hatte, und griff nach den Zügeln der Maultiere. Doch ehe er die Tiere antreiben konnte, waren zwei Indianer bei ihm und zerrten ihn vom Bock. Der Mann schrie, dass Lassiter ihn hören konnte, dann traf ihn ein Schlag mit einem Gewehrkolben und ließ ihn hinter dem Wagen zu Boden gehen, sodass Lassiter ihn nicht mehr sah.
    Der große Mann presste die Lippen hart zusammen. Wenn die Bande ihren Lieferanten nicht zurückfahren ließ, würde er auch nicht herausfinden, wer der Lieferant der Gewehre war.
    Flammen zuckten unten in der Schlucht auf. Die beiden Männer mit den Hüten hatten ein Feuer entfacht, um das sich die anderen nach und nach setzten. Einer machte sich an dem Kasten unter dem Wagenbock zu schaffen. Lassiter vernahm seinen kehligen Schrei,
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