Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
den Mann, und er kam mit großen Schritten auf sie zumarschiert.

    Â»Alles in Ordnung, Faith?«
    Â»Ja, Daddy. Es geht mir gut«, setzte sie schüchtern an.
    Â»Was zum … in aller Welt … hat dich dazu gebracht, dich derart aufzuführen?« , herrschte er sie an.
    Hailey unterbrach das Kreuzverhör, denn dafür war es ihrer Meinung nach zu früh. »Ich bringe Faith noch schnell mit einem Golfcart auf die Krankenstation. Ich glaube, dass sie in Ordnung ist, möchte aber ganz sicher gehen.« Damit führte sie das Kind in Richtung des Gefährts, das von Dawson für sie geordert worden war.
    Â»Hören Sie, Miss …«
    Â»Mr Dawson zeigt Ihnen sicher gern den Weg«, erklärte Hailey kühl, legte den ersten Gang des Golfcarts ein und lenkte ihn an einer Gruppe ausgelassener Teenager vorbei. Hätte sie sich noch mal umgedreht, hätte sie gesehen, dass der Kerl die Hände in die Hüften stemmte und so grimmig das Gesicht verzog, als hätte er sie mit Vergnügen eigenhändig umgebracht.
    Innerhalb von wenigen Minuten schlossen Hailey und das Mädchen Freundschaft, und als sie den kleinen Backsteinbau betraten, plauderten sie angeregt. Da die Krankenschwester gerade einen älteren Gast versorgen musste, dem die Anstrengung des Parkbesuchs zu viel geworden war, führte Hailey Faith in einen der kleineren Behandlungsräume und holte die Salbe aus dem Schrank.
    Â»Sag mir, wenn es wehtut«, murmelte sie leise, während sie ein wenig Balsam aus der Silberdose auf die beiden roten Flecken gab. Kaum war sie damit fertig,
hörte sie, dass jemand durch die Eingangstür in den Empfangsbereich gelaufen kam. »Das ist Daddy«, stellte Faith unglücklich fest. »Ich wette, dass er total sauer auf mich ist.«
    Â»Ãœberlass ihn einfach mir. Hättest du jetzt gerne deine Cola?« , fragte Hailey sie in ruhigem Ton.
    Â»Ja, bitte. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich sie hier drinnen trinke?«
    Hailey konnte ihren Wunsch, den Vater nicht sofort zu sehen, durchaus verstehen und blickte sie mit einem mitfühlenden Lächeln an. »Du kannst hier in diesem Zimmer bleiben, so lange du willst.«
    Sie verließ den Raum, zog die Tür hinter sich zu und trat vor den Kerl, der direkt vor dem Empfangstisch zornentbrannt von einem Bein aufs andere trat. »Wo ist sie?« , herrschte er sie an. Nie zuvor in ihrem Leben hatte Hailey jemanden getroffen, der so unhöflich gewesen war wie dieser Mann.
    Â»Sie ist noch im Behandlungsraum«, antwortete sie und stellte sich vor den Kühlschrank an der Wand. »Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr eine Cola bringe.«
    Â»Eine Cola!« , explodierte er. »Ich vergehe hier vor Angst, und Sie bieten ihr erst mal eine Cola an?«
    Ohne auf ihn einzugehen, machte sie die Coladose auf und trug sie wortlos in den anderen Raum, wo Faith auf der Untersuchungspritsche saß und mit ihren langen, dünnen Beinen baumelte, wobei sie die Nichtraucherposter an den Wänden las.
    Mit einem wohlerzogenen »Danke« nahm sie die ihr angebotene Dose an.

    Hailey schaute sie an und erkundigte sich vorsichtig: »Wo ist denn deine Mutter, Faith?«
    Das Mädchen ließ den Kopf sinken und murmelte in seine Brust: »Sie ist vor ein paar Monaten gestorben.«
    Etwas in der Richtung hatte Hailey sich bereits gedacht. »Ich denke, ich sollte deinem Vater etwas von den Stichen sagen, was meinst du?« Faith nickte mit dem Kopf, und Hailey tätschelte ihr nacktes Knie, verließ abermals den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
    Faiths Vater hockte auf der Kante der mit Kunstleder bezogenen Couch, sprang allerdings sofort wieder auf, als er Hailey näher kommen sah. »Bleiben Sie ruhig sitzen«, bot sie ihm mit ruhiger Stimme an. »Weil ich nämlich erst noch ein Formular ausfüllen muss.«
    Sie bemühte sich zu ignorieren, dass der Kerl am Überkochen war, nahm hinter dem Schreibtisch Platz, zog das erforderliche Formular aus einer Schublade und spannte es umständlich in die Schreibmaschine ein.
    Â»Also, wie …«
    Â»Zur Hölle mit Ihren verdammten Formularen«, herrschte er sie an. »Ich will wissen, was mit meiner Tochter ist – und zwar jetzt sofort.« Obwohl seine Stimme deutlich leiser und vor allem ruhiger als bei ihrer Auseinandersetzung draußen war, klang sie bedrohlicher als je zuvor. Außerdem saß er jetzt nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher