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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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kurzen Augenblick und fügte hinzu: „Übrigens, der Inspekteur der Marine weiß bis jetzt noch nichts von U 37, ebenso wenig der Bundeskanzler und der Befehlshaber der Flotte. Das neue Boot soll erst nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Operation ganz offiziell in Dienst gestellt werden. Zusammen mit der Spezialeinheit.“ Er lächelte verschwörerisch. „Es soll gewissermaßen eine Überraschung werden, ein Beweis für die Leistungsfähigkeit des BND“. Röder blickte in die Runde. „Und die Schlagkraft der Deutschen Marine.“
    „Alles weitere morgen früh in der Einsatzzentrale. Meine Herren, ich bin sicher, wir werden ein unschlagbares Team.“ Röder stand auf.

Militärisches Sperrgebiet an der Ostseeküste bei Putlos, Deutschland
    Die Einsatzzentrale war in einem großen Gebäude gegenüber der neu gebauten Dockanlage untergebracht. Offiziell firmierte das ganze Sperrgebiet als Standort des Bundesnachrichtendienstes mit einer eingelagerten Dienststelle des Militärischen Abschirmdienstes, MAD. Das erklärte auch die Geheimniskrämerei um den Innenausbau der Gebäude und die aufwändigen Kommunikationsanlagen mit den vielen Antennen unter den Wetter- und Sichtschutzkuppeln. Auch die strengen Zugangskontrollen und die Bewachung des Geländes durch eine private Sicherheitsfirma waren für eine geheimdienstliche Anlage nichts ungewöhnliches. Dass man hier maßlos übertrieb, fanden die wenigen, die es überhaupt bemerkten, bestenfalls zum Schmunzeln. Na ja, halt der MAD.
    Röder startete seine Besichtigungstour mit Lüders und Junghans in der Einsatzzentrale. Im Kellergeschoss war die für eine derartige Führungseinrichtung notwendige, hochwertige Versorgungstechnik in verschiedenen, teils elektromagnetisch abgeschirmten Räumen untergebracht. Ein weiterer, speziell belüfteter Raum enthielt die riesigen Batterien, mit denen alle elektrisch betriebenen Systeme in dem Gebäude für mehrere Stunden voll arbeitsfähig blieben, falls der Dieselgenerator im Nebenraum im Falle eines Stromausfalls nicht wie vorgesehen automatisch anspringen sollte. Im Erdgeschoss befand sich die Operationsführungszentrale, kurz OFZ, ein großer Raum ohne Fenster, dafür aber mit einer dicken elektromagnetischen Abschirmung unter den schalldämmenden Spezialtapeten. Die Beleuchtung war stufenlos regelbar und zu dem Zeitpunkt, an dem Lüders und Junghans von Röder in dem Gebäude herum geführt wurden, komplett ausgeschaltet. Alle Bildschirme und Anlagen waren jedoch im Dauerbetrieb, ebenso die Projektoren an der Decke, die gerade verschiedene, computererzeugte Land- und Seekarten mit zusätzlichen Markierungen und eingeblendeten Statusinformationen an die Wände projezierten. Das alles reichte aus, um den ganzen Raum in ein gedämpftes, rotblaues Licht zu hüllen. Röder erklärte, dass die vier Techniker, die in dem Raum arbeiten, die Anlagen gerade ‚einbrannten’, sie also mehrere Tage im Dauerbetrieb hielten und dann noch einmal komplett überprüfen würden. Alles war zweifach ausfallsicher ausgelegt, einige essentielle Systeme sogar dreifach. Der Techniker in Lüders erkannte sofort, dass hier die neueste und beste Technologie eingesetzt wurde. Wer hat das nur genehmigt, fragten sich unabhängig voneinander beide Offiziere, wie in aller Welt wurde das Ganze so schnell durch die verantwortlichen Bundestagsausschüsse und die zähe, träge Ministerial- und Marinebürokratie geschleust? Röder hatte die Gedanken der Beiden nach einem kurzen Blick in ihre Gesichter erraten und sie lächelnd weiter durch das Gebäude geführt.
    Im Erdgeschoss befand sich, direkt von der OFZ zugänglich, das so genannte Executive Briefing Center. Dabei handelte es sich um einen Besprechungsraum mit zwei Beamern, vier Terminals mit riesengroßen LED-Bildschirmen, auf die man sich den Inhalt jedes Monitors draußen in der Operationsführungszentrale holen konnte. Zwei weitere Schulungsräume, von denen einer für bis zu vierzig Personen ausgelegt war, hatten keine Verbindung zur OFZ und waren nur über den Flur im Erdgeschoss zu erreichen. Sanitäre Anlagen waren auf allen Geschossen ausreichend vorhanden, ebenso gab es auf jedem Stockwerk eine kleine, aber großzügig eingerichtete Teeküche mit runden Stehtischen. Eine im Augenblick noch nicht benutzte Kantine mit ausreichend Sitzplätzen war dafür vorgesehen, Frühstück, sowie Mittag- und Abendessen zuzubereiten.
    Im Obergeschoss und unter dem Dach gab es etliche Schlafräume
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