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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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„In diesem Rahmen wird Deutschland zukünftig sowohl gemeinsame als auch eigenständige, aber mit den USA koordinierte, verdeckte militärische Operationen gegen den internationalen Terrorismus und dessen Verbündete durchführen.“
    Jetzt war die Katze aus dem Sack. Lüders blickte kurz zu Junghans hinüber und nickte langsam. Nun war ihm klar, warum sie beide hier waren. U-Boote und von diesen abgesetzte und unterstütze Kampfschwimmer ergaben für den potentiellen Gegner eine sehr gefährliche Kombination. Gut, dachte er, endlich hat mal jemand eine vernünftige Entscheidung getroffen. Nur, was wollte der Geheime hier? Lüders musterte den BND-Mann unauffällig.
    „Die erste Operation, die wir unter diesen neuen Rahmenbedingungen durchführen werden, dient der Abwendung einer unmittelbaren Bedrohung der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben verlässliche Informationen bekommen, dass eine sehr große Menge Sprengstoff zusammen mit verschiedenen Waffen in unser Land gebracht werden soll. Per Schiff. Der betreffende Frachter ist gegenwärtig auf dem Weg aus dem südchinesischen Meer in den Iran, der offensichtlich die Terroristen mit Waffen und mehreren Tonnen Sprengstoff ausrüsten will.“
    Na, das wird wohl mein Part, dachte sich Lüders. Junghans Gedanken bewegten sich in anderen Bahnen. Wozu dann meine Männer, dachte er. Schiffe versenken fiel doch ausschließlich in Lüders Metier.
    Admiral Hermes war jetzt in Fahrt gekommen. „Die Deutsche Marine ist natürlich für derartige Einsätze die am besten geeignete Teilstreitkraft der Bundeswehr. Unser Auftrag ist es, die Ankunft der Waffen und Sprengstoffes in einem europäischen Hafen zu verhindern.“
    Er wechselte von seinem geschäftsmäßigen in einen militärisch kurzen Jargon.
    „Meine Herren, der betreffende Frachter ist nach seiner Ladungsaufnahme in offenen Gewässern zu versenken. Die Operation muss dementierbar sein. Sie hat den Namen ‚Persischer Hammer’. Herr Röder leitet sie.“
    Das saß. Junghans und Lüders blickten sich sprachlos an. Auch Röder, der erwartet hatte, dass der Admiral die beiden Offiziere langsam Schritt für Schritt und möglichst diplomatisch mit der Tatsache, dass dies eine BND-Operation war, die auch vom BND, also ihm, geleitet wurde, vertraut machen würde, war geschockt. Was soll denn das, fragte sich Röder, der nur langsam seine Fassung wieder zurück gewann.
    Lüders fasste sich als erster wieder. „Mit allem Respekt Herr Admiral, aber das ist doch eine rein militärische Operation. Nachrichtendienstlich wird uns doch eigentlich nur zugearbeitet.“
    Bevor Röder, der sich offensichtlich durch Lüders ablehnende Reaktion auf den Schlips getreten fühlte, etwas erwidern konnte, antwortete der Admiral: „Der BND wurde von allerhöchster Stelle mit der Planung und Durchführung dieser Operation beauftragt. Wir sind in diesem Fall das ausführende Organ. Das ist mit der Führung der Marine und dem Leiter des BND genau so vereinbart worden.“
    Jetzt fiel Junghans ein, woher er das Gesicht des Mannes, der vorhin zusammen mit dem stellvertretenden Befehlshaber der Flotte aus Admiral Hermes Büro gekommen war, kannte. Das war Dr. Klaasen gewesen, der Leiter des Bundesnachrichtendienstes.
    Lüders wagte einen letzten Versuch. „Herr Admiral, ich möchte die Qualifikation des BND und insbesondere Ihre, Herr Röder, in keiner Weise in Frage stellen. Aber ich glaube, für die Führung eines U-Bootes und die militärische Einsatzplanung, ist die Deutsche Marine am besten qualifiziert.“
    Admiral Hermes war froh, von Lüders diese Steilvorlage erhalten zu haben. „Natürlich, das werden Sie beide und die Führer der ausführenden Teileinheiten auch eigenständig und eigenverantwortlich tun.“
    Nun war es an Röder sprachlos zu sein. Ohne zu überlegen, noch völlig perplex antwortete er reflexartig: „Ich leite diese Operation. Und zwar vollständig.“
    Mit dieser unüberlegten, schroffen Antwort war er bei Hermes an den Falschen geraten. „Herr Röder, Einsätze der Deutschen Marine werden von der Deutschen Marine geplant, geleitet und durchgeführt. Sonst von niemandem. Auch nicht von Ihnen. Sie geben die Ziele vor, machen uns mit einsatzrelevanten Randbedingungen oder Forderungen hinsichtlich des zu erbringenden Ergebnisses vertraut und können sich nach Erfolg dieser Operation, in ihrem Ruhm als deren alleiniger Leiter sonnen.“
    „Aber Sie haben sich nicht in rein militärische Belange einzumischen“, fügte
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