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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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freundlich zunickte, das Vorzimmer.
    Lüders und Junghans sahen sich vielsagend an und gingen durch die Tür, die von der Frau, Lüders, ein eingeschworener Junggeselle, schätzte sie auf Anfang dreißig, noch immer aufgehalten wurde. Die Frau blickte ihm in die Augen, erwiderte sein angedeutetes Lächeln aber nicht.
    Drinnen machten sie militärisch Meldung und schüttelten anschließend ihrem Vorgesetzten, Flottillenadmiral Hermes, die Hand. Dann fiel ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen, zivil gekleideten, dunkelhaarigen Mann mittlerer Größe und mittleren Alters. Der stand gerade von dem Besprechungstisch auf und näherte sich den Offizieren. Hermes übernahm die Vorstellung.
    „Meine Herren, das ist Herr Röder vom Bundesnachrichtendienst. Herr Röder, das sind Kapitän zur See Lüders und Fregattenkapitän Junghans.“ Allgemeines Händeschütteln. „Bitte nehmen sie Platz. Kaffee oder etwas Kaltes zu trinken? Dies könnte eine etwas längere Besprechung werden.“
    Nachdem sich alle versorgt hatten, ergriff der Admiral das Wort.
    „Meine Herren, alles, was hier besprochen wird, unterliegt allerhöchster Geheimhaltung. Nichts, aber auch gar nichts von dem, was in diesem Raum gesagt oder auch nur gedacht wird, darf jemals an die Öffentlichkeit gelangen oder intern weiter gegeben werden. Weder heute, noch in der Zukunft. Ist das klar?“
    Junghans und Lüders nickten. Röder, der Geheime, wie Lüders ihn für sich nannte, rührte sich nicht. Bei ihm schien Geheimhaltung zum Beruf zu gehören. Lüders war sich sicher, dass sein Name ein Deckname war. Der Admiral fuhr fort.
    „Wie Sie wissen, ist die Deutsche Marine im Rahmen ihrer Neuausrichtung mit der internationalen Konfliktverhütung, der Krisenbewältigung und dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus beauftragt. Folgerichtig wurde sie in diesem Rahmen auch ausdrücklich zum Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger verpflichtet.“
    Er machte eine kurze Pause, um das Gesagte wirken zu lassen. Lüders dachte, es würde wohl wieder ein internationaler Einsatz im Rahmen von NATO oder UN bevorstehen. Die hasste er mittlerweile, denn es war immer das Gleiche, erst drohen, aber dann nichts tun dürfen. Noch nicht einmal ein auf frischer Tat ertapptes Piratenschiff hatten sie im Frühjahr 2008 stoppen und durchsuchen dürfen, an die unter peinlichsten Umständen gescheiterte Befreiungsaktion der Hansa Stavanger im Frühjahr 2009 gar nicht zu denken. Damit machten sich die deutschen Streitkräfte seiner Meinung nach nur lächerlich. Lüders Gesicht ließ wenig Begeisterung erkennen. Junghans hingegen hatte das sichere Gefühl, dass es diesmal anders sein würde.
    „Meine Herren, wir, die Deutsche Marine, sind bereits mehrfach im Einsatz, am Horn von Afrika oder im Mittelmeer vor dem Libanon um nur die zwei bekanntesten Aufträge zu nennen. Das alles sind bisher reguläre, offizielle und nicht geheime Militäreinsätze im Rahmen unserer NATO-Bündnisverpflichtungen oder auf Grund von UN-Mandaten.“
    „Allerdings“, begann er, machte nochmals eine kleine dramaturgische Pause und blickte seine beiden Offiziere dabei eindringlich an, „hat sich die Lage entscheidend geändert. Und dies gleich in zweierlei Hinsicht.“
    „Zum einen hat sich die Bedrohungslage gegen Deutschland dramatisch zugespitzt. Sie kennen die Drohungen islamistischer Terrorzellen und die Ankündigung von Al Quaida, jetzt auch gegen Deutschland direkt vorgehen zu wollen. Die bisher in unserem Land vereitelten Aktionen sind, wie wir nun gesichert wissen, leider nur die Spitze des Eisbergs gewesen. Auch die zunehmenden Anschläge gegen unsere Truppen in Afghanistan belegen, dass Deutschland seine Rolle als Rückzugs- und Vorbereitungsgebiet für Terroristen ausgespielt hat und zum Angriffsziel geworden ist. Nach Erkenntnissen der Geheimdienste, unserer und befreundeter, steht ein schwerer Anschlag in Deutschland kurz bevor.“
    Nun hatte Hermes die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner beiden Kommandeure.
    „Zum anderen hat die Bundesregierung mit der US-Regierung eine intensive militärische Zusammenarbeit im Kampf gegen den internationalen Terrorismus in einem geheimen Abkommen vertraglich vereinbart. Zu diesem Zweck wird von der Deutschen Marine in enger Zusammenarbeit mit dem BND eine entsprechende Spezialeinheit aufgestellt werden.“
    Lüders und Junghans blickten sich ungläubig an. Der Admiral bemerkte es und fuhr, nun direkt an seine beiden Offiziere gewand, fort:
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