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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI
Autoren: Johanna und Günter Braun
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Männer ein, einem Stampftanz. Einer von ihnen trat in die Mitte, das konnte der Vortänzer sein. Vielleicht war es auch ein gehobener Lume, denn die anderen trugen alle den kleinen Leuchtpunkt, er aber ließ plötzlich einen Scheinwerfer gegen uns los. Er leuchtete das Zimmer aus und traf unsere Gesichter. Wir mußten uns die Augen zuhalten.
    Die Lumen als wahre Menschheitsleuchter strahlten eine ganze Weile. Vielleicht waren sie glücklich dabei, ich konnte mich fast in ihre Seelen versetzen, sie waren nun wirklich mal Leuchter.
    Dann wurde es mir zuviel, und ich sagte, das ist nun nicht die hist o risch anerkannte Art des gehobenen nappischen Stils. Drauf gibt es in Cäsar Brynns Schriften, die Sie sicher studiert haben, keinerlei Hinweis.
    Aber die Zimmerbeleuchtung funktioniert nicht, sagte die Stimme von Fuks.
    Ich sagte, für solche Fälle ist die Veranstaltung bei Kerzenlicht vorg e sehen.
    Kerzen haben wir nicht, die sind bei uns noch nie üblich gewesen. Was ist das überhaupt?
    Na, sagte ich, man kann auch darauf verzichten, denn jeder menschl i che Körper, in dem ein einigermaßen heller Geist steckt, schickt von selbst einige Leuchtstrahlen aus. Sollten Sie aber in dieser Hinsicht u n sicher sein, würde es auch genügen, den Scheinwerfer etwas abzuble n den.
    Gut, sagte Fuksens Stimme, wir blenden ab. Es ist mir an sich pei n lich.
    Das braucht Ihnen nicht peinlich zu sein, sagte ich, kleine Unrege l mäßigkeiten kommen überall vor. Ich habe ja auch nur darauf hing e wiesen, weil ich davon überzeugt bin, daß Sie zur Vollendung streben und eine Sache, die Sie einmal in die Hand genommen haben, korrekt und sauber durchführen wollen. Ich kenne doch Ihre Sorgfalt, Sonne n blume. Einen anderen hätte ich nie auf seinen Fehler hingewiesen.
    Es ist mir trotzdem äußerst peinlich, sagte Fuks.
    Aber da schob ihn der Lume, der mich in die Stadt gefahren hatte, beiseite. Zur Sache, quatsch hier nicht so lange. Du weißt, was wir noch vorhaben.
    Ach, sagte Elektra, Sie haben heute noch etwas vor. Dann möchten wir Sie nicht aufhalten. Es hat uns sehr gefreut.
    Also zur Sache, wiederholte der finstere Lume, und du, Fuks, laß mich jetzt machen. Kannst schon abhauen. Gib den Scheinwerfer mir, du bist zu Intellekt.
    Herr Sonnenblume will uns doch nicht schon verlassen, sagte Elektra. Nehmen Sie Platz, Sonnenblume, ich mache jetzt für alle Tee.
    Das kannst du nachher machen, sagte ich, erst mal muß die Veransta l tung ihren Lauf nehmen, und leider sehe ich da schon Gefahren lauern. Ich fürchte, sie wird nicht historisch echt gemacht, nicht erdgerecht im alten Sinn. Diese Veranstaltung, meine Herren, wird auf der Erde sac h kundige Kritiker finden.
    Ach, Merkur, sagte Fuks, wenn Sie mich fragen, mir ist das höchst zuwider.
    Nun nehmen Sie doch Platz.
    Wenn sich hier einer setzt, bin erst mal ich es als Leiter der Aktion. Der Finstere, der mich gefahren hatte, setzte sich in den Sessel, und unser Sessel verhielt sich programmgemäß.
    Es ist hier viel zu dunkel, sagte der Lume, nachdem ihn seine Lumen aufgerichtet hatten.
    Ja, sagte ich, es herrscht hier überhaupt eine Atmosphäre, in der sich niemand konzentrieren kann, und dabei kommt es bei so einer Vera n staltung auf die feinste Feinheit an, auf jedes, auch das kleinste Wort und auf jeden noch so leisen Ton. Man kann die vorgeschriebenen Worte nicht einfach hinmuffeln oder sie sogar auslassen. Vielleicht sol l te man mal das Wasser abstellen, das da im Bad ununterbrochen läuft. Mich macht das ganz nervös, wo ich doch jetzt dem Gang der Han d lung folgen möchte.
    Ich werde nachsehen, sagte Fuks. Schicksalsgefährten, Lumen, ihr müßt das verstehen. Wir haben hier anspruchsvolle Menschen vor uns. Es geht um unser Ansehen als Lumen. Die Erde blickt auf uns.
    Er kam gleich wieder. Es ist nicht abzustellen, sagte er, es stürzt aus der Wand.
    Man könnte vielleicht einen Stein in die Wand setzen, schlug ich vor.
    Aber wo sind hier Steine? fragte Sonnenblume. Die Greifer kommen ja erst morgen und sind auf solche Steine meines Wissens gar nicht programmiert.
    Dann müssen wir das Wasser eben fließen lassen, sagte der Leiter der Aktion.
    Man könnte auch einen Teil der Tür davorhalten. Ich sehe da ein a b gesprungenes Brett. Wenn das zwei Männer halten, genügt es schon, sagte ich.
    Ja, sagte Fuks, macht das; es ist mir furchtbar peinlich.
    Sie stießen, als sie mit dem Brett loszogen, an einen Schrank. Der fiel um und stiftete in den Reihen der anderen
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