Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Ferien!
    »Kannst du nicht eine Minute still sitzen, Georg?« brummelte Julian ärgerlich. »Schlimm genug, daß der Zug so schlingert und alles durcheinanderrüttelt, du mußt mir nicht noch jeden Augenblick über die Füße fallen, weil du dauernd aus einem anderen Fenster rausschauen willst!«
    »Na, so kurz vor Kirrin, und wo wir schon beinahe daheim sind!« verteidigte sich Georg. »Wie soll ich da nicht aufgeregt sein? Das ganze Semester hindurch habe ich meinen guten Tim soo vermißt, da kann ich’s einfach nicht mehr erwarten, bis ich ihn endlich wiedersehe. Außerdem macht es einen Riesenspaß zu sehen, wie wir Kirrin immer näher kommen…Meint ihr, Tim ist an der Bahn und begrüßt uns?«
    »Red nicht so dämlich daher!« antwortete Dick. »Er mag ja ein recht schlauer Hund sein, aber so gescheit, daß er Fahrpläne liest, ist er nun doch wieder nicht.«
    »Wozu braucht der einen Fahrplan? Er merkt ganz von selbst, wann ich komme!« verteidigte Georg ihren Liebling.
    »Also ehrlich, ich glaub’ auch, daß er es vorher weiß«, bestätigte Anne ernsthaft. »Deine Mutter hat ja oft erzählt, wie aufgeregt er an dem Tag ist, an dem du aus dem Internat kommst. Daß er ständig zum Gartentor rennt und auf die Landstraße schaut.«
    »Ach, mein lieber, lieber Timmy!« Mit diesem Stoßseufzer stolperte Georg, als sie wieder zum gegenüberliegenden Fenster rannte, abermals über ihres Vetters Füße.
    »Gleich sind wir da. Da ist schon das Bahnwärterhäuschen!« jubelte sie. »Und die Schranke ist unten. Juhu!«
    Die beiden Brüder zwinkerten einander belustigt zu. Es war jedesmal dasselbe mit Georg, wenn sie vom Internat nach Hause fuhr. Schon die ganze Reise hindurch hatte sie kaum etwas anderes im Kopf als ihren Hund.
    »Jetzt fahren wir in den Bahnhof ein!« schrie Georg, die mit ihrem kurz geschnittenen Lockenkopf wie ein Junge aussah. »Da ist auch schon Peter, unser Dienstmann. Hu-uh, Peter, da sind wir wieder! Wir sind wieder da!«
    Peter winkte und grinste von einem Ohr zum andern. Er kannte Georg seit ihrer frühesten Kindheit. Sie öffnete die Wagentür und sprang auf den Bahnsteig.
    »Wieder daheim in Kirrin, Gott sei Dank! Hoffentlich ist Tim am Bahnhof.«
    Aber weit und breit war kein Tim zu sehen.
    »Anscheinend hat er sich im Datum geirrt!« spottete Dick und erntete einen mißbilligenden Blick von seiner Kusine. Noch immer über das ganze Gesicht lachend, trottete Peter herbei und hieß sie alle willkommen. Er lud das Gepäck der Kinder auf seinen Karren und schob es den Bahnsteig entlang.
    »Ich schick’ die Koffer zum Kirrinhof, sobald der Bus kommt«, sagte er. »Wie war’s die Schulzeit über?«
    »Unser Bedarf ist für die nächste Zeit gedeckt!« erwiderte Dick. »Aber wahrscheinlich ist es uns gar so lang vorgekommen, weil dieses Jahr so spät Ostern ist. Ich sag’ es ja, da, lauter Schlüsselblumen neben den Gleisen!«
    Aber Georg hatte keine Augen für Schlüsselblumen. Immer noch hielt sie nach ihrem Vierbeiner Ausschau. Wo steckt der nur? Warum war er nicht zum Bahnhof gekommen? Letztes und vorletztes Mal hatte er sie doch auch abgeholt. Beunruhigt wandte sie sich an Dick:
    »Glaubst du, daß er krank ist? Oder mich vergessen hat? Oder---«
    »Ach, sei nicht albern, Kleine«, entgegnete der Vetter. »Er wird irgendwo im Haus sein und nicht herauskönnen. Paß auf, sonst wirst du noch vom Bus überfahren!«
    Georg sprang zur Seite, aber ihre Augen schweiften weiter umher.
    Wo Tim nur blieb? Bestimmt war er krank, oder er hatte einen Unfall gehabt. Vielleicht war er auch angekettet und konnte nicht fort.
    Womöglich hatte Johanna, die Köchin, vergessen, ihn freizulassen.
    »Wenn mein Geld reicht, nehm’ ich mir ein Taxi«, murmelte sie, und holte ihren Geldbeutel hervor. »Ihr könnt ja zu Fuß gehen, wenn ihr wollt. Ich muß sofort wissen, ob Tim etwas zugestoßen ist. Noch nie sind wir mit dem Zug hier angekommen, ohne daß er an der Bahn war. Er hat uns immer abgeholt.«
    »Aber Georg, jetzt spinn’ dich aus! Es ist so ein hübscher Spaziergang zu euerm Haus«, sagte Anne bedauernd. »Du siehst doch immer so gern deine Insel in der Ferne auftauchen, wenn wir vorne in die Bucht einbiegen.«
    »Die Insel kann mir gestohlen bleiben. Ich nehm’ das Bahnhofstaxi«, beharrte Georg, während sie die Münzen in ihrem Geldbeutel zählte. »Du kannst gern mitfahren, wenn du magst. Ich jedenfalls will jetzt ganz schnell meinen Tim wiedersehen. Davon hält mich nichts mehr ab. Womöglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher