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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer
Autoren: Stephanie Laurens
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Höhe. Er hatte schon allerlei Geschichten über Lord Hendon gehört. Anscheinend entsprachen sie der Wahrheit. Mit aufgerissenen Augen lief er eilends zurück zu seinem Tablett und hob es auf.
     

Epilog
    November 1811
    Die alte Scheune bei Brancaster
    Der Wind pfiff durch die Dachrinne der alten Scheune, streckte kalte Finger durch die Ritzen im Gebälk und ließ die Lampe, die an einem Dachbalken hing, schaukeln. Die unter dem schadhaften Dach versammelten Männer achteten nicht auf das gespenstische Spiel der Schatten.
    Captain Jack hatte sie von einem Erfolg zum anderen geführt. Unter ihm hatten sie Beständigkeit und sichere Führung erfahren. Er hatte sie zu einer tüchtigen. Truppe zusammengeschmiedet, und jeder war stolz darauf, dazuzugehören. Den Steuertruppen und hässlichen Verbrechen waren sie immer aus dem Weg gegangen. Abgesehen von dem armen Joe hatten sie keine Verluste zu beklagen. Und dank Captain Jack war für dessen Familie gut gesorgt.
    Alles in allem hatte Captain Jacks Führung ihnen einen gewissen Wohlstand beschert. Die Nachricht dass er gezwungen war, sich zur Ruhe zu setzen, hatte sie alle schwer getroffen. George, Jacks Freund, hatte die Nachricht überbracht, vor etwas mehr als einem Monat Seitdem hatten sie wenig unternommen, waren zu demoralisiert, um sich neu organisieren zu können.
    Dann, in den letzten Wochen, war ein Gerücht in Umlauf gekommen: Captain Jack wäre zurück. An diesem nebligen Montagabend hatten sie sich versammelt um auf die Wiederkehr ihres Anführers zu warten.
    George und Matthew waren bereits da und hatten wie üblich Aufstellung neben der Tür bezogen. Die Männer unterhielten sich leise und erwartungsvoll.
    Ein plötzlicher Windstoß heulte ums Dach, Nebelfetzen drangen zur Tür herein. Die Tür öffnete sich, und ein Mann trat ein, in Nebel gehüllt wie in einen Mantel. Er blieb, wie Jack zu tun pflegte, unter der hoch oben schaukelnden Lampe stehen.
    Die Schmuggler rissen die Augen auf.
    Es war Jack, aber ein Jack, den sie noch nie gesehen hatten. Seine Kleidung wies ihn eindeutig als Angehörigen der herrschenden Klasse aus.
    »Jack?« Es war Shep, der ihn so verwundert ansprach und die grauen Brauen ratlos zusammenzog.
    Ein Lächeln, das sie alle kannten, legte sich um die Lippen des Mannes. »Lord Hendon.«
    Der Name hätte ihnen einen kalten Schauer über den Rücken jagen müssen, doch sie alle kannten diesen Mann, der Seite an Seite mit ihnen geschmuggelt und nicht selten ihre Haut gerettet hatte. Also warteten sie ab, wie sich das Rätsel lösen ließ.
    Jacks Grinsen wurde breiter. Mit gespreizten Beinen stand er, wie früher auch, unter der Lampe. »Es ist nämlich so.«
    Er erzählte ihnen schlicht und einfach die ganze Geschichte. Den Burschen Kit erwähnte er nicht, was einigen wohl auffiel, aber niemand äußerte sich dazu. Als langsam klar wurde, dass sie Seiner Majestät beim Kampf gegen Spione geholfen hatten, lockerte sich die Stimmung ganz beträchtlich. Dann zeigte Jack ihnen die Begnadigung, die er für sie alle beschafft hatte, und las den amtlichen Beschluss vor. Sie starrten ihn sprachlos an.
    »Zweifellos freut ihr euch zu hören, dass ich mein Amt als Hochkommissar niederlege. Und es ist ungewiss, ob dieser Posten neu besetzt wird.«
    Nacheinander blickte er in jedes Gesicht und lächelte. »Und jetzt, meine Freunde, sage ich euch Lebewohl.«
    Ohne sich umzuschauen, ging Jack zur Tür., Matthew öffnete sie für ihn und folgte ihm mit George nach draußen. Die Männer in der Scheune murmelten ihren Abschied, doch keiner machte Anstalten, den drei Männern nachzugehen.
    Draußen unter freiem Himmel, blieb Jack stehen, stemmte die Hände in die Hüften und bückte zum blassen Mond hinauf.
    »Und so endet die Karriere des Captain Jack?« fragte George.
    Jack fuhr herum. Im Mondlicht erkannte George sein diabolisches Grinsen. »Für den Augenblick.«
    »Für den Augenblick?« Ungläubiger Schreck schwang in Georges Stimme mit.
    Jack warf den Kopf in den Nacken und lachte, und dann ging er unter den Bäumen davon.
    Verwundert blickte George ihm nach. Dann schnappte er nach Luft und packte Matthews Arm, als ein Reiter direkt vor Jack aus den Fichten brach. Jack blieb nicht stehen, ging höchstens noch schneller. George erkannte das Pferd und entdeckte Champion hinter ihm.
    »Gefährliche Kindsköpfe!« sagte er, aber er grinste dabei.
    »Ja«, pflichtete Matthew ihm bei. »Stell dir nur vor, wie ihre Kinder sein werden.«
    »Gott steh
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