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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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meinem Lebensinhalt«, schloß er leise.
    Sie nickte und schwieg eine Weile, bevor sie sich dazu durchrang, ihm die Frage zu stellen, die ihr durch den Kopf ging »Würdet Ihr von Eurem Sohn verlangen, was Euer Vater von Euch verlangt hat?«
    Er zögerte nicht mit seiner Antwort. »Wenn die Gefahr bestünde, daß die Mörder zurückkehren, dann würde ich ihm sagen, er solle sich in Sicherheit bringen und ihm nahelegen, daß er den Verräter findet, damit er sich in Zukunft vor ihm schützen kann. Ich möchte nicht in der Angst sterben, daß er und seine Familie eines Tages vernichtet werden, aber ich würde nicht bitten oder gar verlangen, daß er mich rächt. Nein, Brenna, niemals.«
    Er wußte nicht, daß diese Antwort gerade seine Zukunft bestimmt hatte.
    Er streckte ihr die Hände entgegen, so daß sie die Narben in den Innenflächen sehen konnte. »Dies ist mein Erbe. Ich kann die Male nicht entfernen, und ich kann nicht ändern, was ich bin.«
    Sie nahm seine Hände in ihre und küßte sie. »Ihr habt wunderschöne Hände. Wann immer Euch etwas belastet oder Sorgen bereitet, müßt ihr nur auf Eure Hände sehen, denn sie verkörpern Ehrgefühl und Mut, Connor. Ihr seid ein Mann der Ehre Connor. Ich bewundere Euch.«
    »Wieso läuft einem Ehrenmann die Frau davon? Ich habe dich verraten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das habt Ihr nicht. Ich habe befürchtet, daß Ihr die Vergangenheit niemals loslassen und von Eurem Sohn Gleiches verlangen würdet. Ich hatte jedoch noch Hoffnung … bis Ihr Euch zu Euphemia begeben habt. Ich glaubte, daß Ihr sie und das was sie verkörpert mir vorzieht, und das konnte ich nicht ertragen. Warum habt Ihr sie weggeschickt?«
    »Weil sie dir weh getan hat. Weißt du denn überhaupt nicht, wieviel du mir bedeutest? Als ich hörte, was Raen getan hat, wollte ich nur noch unser Haus von diesem Abschaum befreien, bevor wir beide zurückkehrten. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, daß ich eine so reine Seele einem so üblen Einfluß ausgesetzt hatte. Deswegen wollte ich sie davonjagen. Ich habe auch in Erwägung gezogen, sie zu töten.«
    »Die MacAlisters töten keine Frauen.«
    »Richtig. Ich hatte also vor, sie zu verbannen. Sie sollte nie wieder meine Farben tragen, sich nie mehr eine MacAlister nennen dürfen. Euphemia hatte die Festung bereits verlassen, doch ich konnte ihren Spuren noch folgen. Dann sah ich, wie sie sich MacNare in die Arme warf.«
    Brenna schnappte nach Luft. »Sie war der Verräter!«
    »Ja.«
    »Was geschah dann?«
    »Das werde ich dir später erzählen. Du hast mir gesagt, ich müßte nur mein Herz öffnen, erinnerst du dich?«
    »Natürlich.«
    Er umfaßte ihre Taille und zog sie an sich. »Du hast mich damit gebeten, dich zu lieben, nicht wahr? Ich hätte es dir in dem Moment sagen müssen.«
    »Was?«
    »Daß ich dich liebe.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr wollt jetzt nur –«
    »Ich liebe dich«, wiederholte er. Tränen rannen über ihre Wangen, und er wischte sie zärtlich fort, bevor er sie fest an sich zog. »Ich weiß, daß du mich liebst. Warum hast du es mir nicht gesagt? Hattest du Angst?«
    »Ich habe dir nichts gesagt, weil ich dachte, daß du meine Gefühle für dich nicht erwiderst. Ja, ich hatte Angst, aber du nicht, nicht wahr?«
    Er schmiegte sich an sie. »O doch, Brenna, ich hatte Angst. Und wie! Dich zu lieben, bedeutete, verwundbar zu werden. Was sollte aus mir werden, wenn du sterben würdest? Aber dann war es zu spät. Ich konnte mich nicht mehr vor dir schützen, aber als ich es einmal anerkannt hatte, fühlte ich mich plötzlich wie neugeboren. Einer von uns muß zuerst sterben, aber die Erinnerungen werden dem, der zurückbleibt, Kraft geben. Und weißt du was?«
    »Was?« flüsterte sie.
    »Ich werde dich niemals mehr gehen lassen. Ich weiß, daß du mehr verdienst, als ich dir je geben kann, aber das ist nicht von Bedeutung. Du bist mein.«
    Sie stemmte sich gegen seine Brust. »Du wirst mich aber noch nicht küssen. Zuerst mußt du mir sagen, daß es dir leid tut!«
    »Weil ich dich nicht habe beschützen können.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, doch Brenna schüttelte den Kopf.
    »Nein, darum geht es nicht. Aber du hast mir das Herz gebrochen. Wie kannst du es wagen, mir zu sagen, daß ich dir einen Sohn schenken und dann zurück nach England gehen soll? Das war so grausam von dir. Ich verstehe nicht, wie du mir so weh hast tun können.«
    »Du hattest Heimweh nach deiner Familie«, erklärte er
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