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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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nickte, hastete aber ohne Umschweife zur Pritsche, auf der Brenna saß. »Euer Gemahl sagte mir, Ihr würdet zu ihm kommen, Mylady. Er sagte, dies hier würde Euch überzeugen.« Mit einem entschuldigenden Blick ließ er das Medaillon in ihren Schoß fallen.
    Brenna starrte eine lange Weile auf den hölzernen Anhänger, ohne ein Wort zu sagen. Dann sprang sie auf und stürzte zum Fenster. Sie hatte vor, daß Medaillon hinauszuwerfen, damit er sah, wie sehr er ihr weh getan hatte. Wie konnte er es wagen, daß Medaillon nun gegen sie zu benutzen, nachdem er sich vorher stur geweigert hatte, es überhaupt zu tragen?
    Doch dann sah sie ihn. »Er sieht so müde aus«, flüsterte sie.
    »Bitte. Geht hinaus, Mylady. Es wird einen Kampf geben, wenn Ihr es nicht tut. Ihr müßt Eurem Mann Eure Entscheidung mitteilen. Entweder Ihr geht mit ihm oder aber mit Gillian.«
    Sie trat zurück und wandte sich um. »Mein Bruder weiß doch aber gar nicht, daß ich hier bin.«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte der Priester. »Erstens weiß Connor, daß Ihr hier seid. Und zweitens könnte Gillian denken, daß er Eure Schwester holen will.«
    »Ich weiß, wie ich ihn dazu bekomme, zu seiner Festung zurückzukehren«, sagte Brenna.
    »Wie denn?« wollte Faith wissen, die hinter ihrer Schwester herrannte.
    »Ich frage ihn einfach, ob er mich liebt. Da er nicht ja sagen kann, wird er erkennen, daß ich zurück nach England gehen muß.«
    »Und was, wenn er das nicht erkennt?«
    »Er wird nichts unternehmen, was ich nicht will, wenn ich nein sage.«
    »Hast du vergessen, was du für einen Mann geheiratet hast? Für mich sieht er so aus, als bekäme er alles, was er haben will.«
    »Nein heißt für ihn auch nein.«
    »Ihr liebt ihn, nicht wahr, mein Kind?«
    »Ja, ich liebe ihn, aber das reicht nicht.«
    Der Priester packte den Türgriff, verharrte aber. »Faith, bitte geht zuerst hinaus. Lauft zu Eurem Bruder und bleibt bei ihm, so daß er begreift, daß die MacAlisters keine Bedrohung sind.«
    »Glaubt Ihr, Gillians Männer würden den Highlandern etwas antun?«
    »Nein, aber ich bin sicher, daß die MacAlisters Gillians Mannen umbringen können, ohne auch nur in Schweiß auszubrechen. Sie können gnadenlos sein, wenn sie wollen, und sie werden sie nur allzu leicht überwältigen.«
    »Ja, aber Gillian hat doppelt soviel –«
    »Die Anzahl macht es nicht, Kindchen. Ich habe die Highlander kämpfen sehen, und ich kann Euch versichern, daß ich weiß, wovon ich rede.«
    »Also gut. Ich beuge mich Eurem Urteil«, sagte Faith. Schon war sie draußen, lief zu ihrem Bruder und warf sich ihm in die Arme. Nach der Begrüßung erzählte Gillian ihr, daß Brennas Gemahl Männer zur Burg des Baron Haynesworth geschickt hatte, um Faith vor MacNare zu schützen, und daß ihre Mutter den Anführer offenbar ins Herz geschlossen hatte. Faith lauschte fasziniert, bis Brenna aus dem Kloster trat.
    »Du kannst mir den Rest später erzählen, Gillian«, rief sie, während sie sich schon in Bewegung setzte. Ihre Schwester sah so verletzlich und einsam wie nie aus, und Faith hatte plötzlich nur noch den Wunsch, Brenna zu beschützen. »Ich will nur Brennas Gemahl kennenlernen.«
    Vater Sinclair entdeckte beim Hinausgehen die Mönche, die sich im ersten Stock neugierig aus den Fenstern lehnten. Er blieb stehen, um ihnen klarzumachen, daß es auf heiligem Boden keine Schlacht geben würde, so daß sie alle getrost zu ihren Aufgaben zurückkehren konnten. »Es handelt sich um ein Familientreffen«, erklärte er, und er war stolz auf sich, daß er diesen Satz herausgebracht hatte, ohne in lautes Gelächter auszubrechen.
    Faith winkte den Mönchen im Vorbeilaufen zu. Einige ließen sich von ihrem Elan mitreißen und winkten lächelnd zurück. Als sie Brenna fast erreicht hatte, weckte einer der MacAlisters ihre Aufmerksamkeit. Er schien etwas von ihr zu erwarten, und obwohl er ihr weder ein Zeichen gab noch auf irgendeine andere Art auf sich aufmerksam machte, konnte sie das merkwürdige Gefühl, daß er irgend etwas von ihr wollte, nicht abschütteln.
    Die ganze Zeit beobachteten die anderen Krieger die Soldaten ihres Bruders scharf. Die Blicke wirkten ausgesprochen bedrohlich, und als Brenna plötzlich anhielt, nahm Faith an, ihre Schwester habe Angst. In dem Wunsch, ihr seelischen Beistand zu leisten, holte sie sie ein und nahm ihre Hand.
    Brenna spürte gar nicht, daß ihre Schwester an ihrer Seite war. Ihr Blick war auf ihren Mann gerichtet. Es war die
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