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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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bedeckte den Oberkörper eines jeden Kriegers, die Knie und Unterschenkel waren nackt. Einige waren furchtbar vernarbt, andere nicht, aber alle hätten dringend einen Haarschnitt, ein anständiges Bad und schickliche Kleidung benötigt.
    Herr im Himmel, Heiden! Wilde!
    Faith wirbelte herum. »Du kannst unmöglich zurückgehen! Dem Himmel sei Dank, daß du endlich zur Vernunft gekommen bist! Nein, nein, du gehst auf keinen Fall zu deinem Mann zurück. Du gehst zu Gillian. Er nimmt dich ganz bestimmt auf, er liebt dich schließlich innig! Warum hast du mir nur nicht gesagt, daß es sich um … daß sie derart … Oh, Brenna! Wie hast du bloß so lange überleben können?«
    »Sag mal, was redest du da?«
    Besorgt, daß Brenna ans Fenster kommen und hinaussehen würde, schüttelte Faith heftig den Kopf. Ihre Schwester hatte in ihrem kurzen Leben schon genug gelitten. Der Beweis – eine Narbe auf der Stirn und eine am Arm – war für jedermann zu sehen!
    Im Bedürfnis, wieder gutzumachen, was sie mit ihrem Drängen möglicherweise angerichtet hatte, stammelte Faith ihre Entschuldigung heraus. »Es … es tut mir so leid. Ich wußte ja nicht … ich meine, man muß sie erst sehen, um es zu wissen … Nein! Das steht wirklich außer Frage!«
    »Was steht außer Frage?« fragte Brenna. Sie stand auf, um sich zu ihrer Schwester am Fenster zu gesellen.
    Faith stürzte vor, um sie abzufangen. Sie drückte sie auf die Liege zurück und rannte dann zur Tür. Schwungvoll warf sie den Riegel vor.
    »Es steht außer Frage, daß … wir draußen Spazierengehen. Also wirklich, es ist kalt geworden, findest du nicht? Ich werde die Felle wieder vor dem Fenster anbringen!«
    Faith trat zum Fenster und spähte, insgeheim hoffend, daß sie sich die Wilden draußen nur eingebildet hatte, hinaus. Aber nein … sie waren noch da und sahen genau so barbarisch und heidnisch aus wie zuvor.
    Ihre Hände bebten, während sie versuchte, die Schlaufen wieder einzuhaken. »Brenna, sag mir doch einmal, wie dein Mann aussieht!«
    »Wieso?«
    »Ich bin neugierig, das ist alles«, antwortete sie. Sie starrte auf den Anführer, während sie die letzte Schlaufe anzubringen versuchte. Lieber Gott, er bot wirklich einen erschreckenden Anblick!
    »Er sieht gut aus!«
    »Du machst Witze!«
    »Nein, gar nicht. Er sieht gut aus.«
    »Aber wie genau? Ich meine, kannst du ihn mir beschreiben?«
    »Dunkles Haar, dunkle Augen, eine gerade Nase. Er ist groß und sehr kräftig. Reicht das?«
    »Langes Haar?«
    »Alle männlichen MacAlisters haben langes Haar. Was gibt es denn da draußen?«
    »Vater Sinclair«, antwortete sie, was nicht einmal gelogen war, weil der Priester mit geraffter Kutte auf die Krieger zuhastete. Faith biß sich auf die Unterlippe. Vater Sinclair hätte eigentlich in die andere Richtung davonstürmen müssen, nicht wahr? Er mußte doch sehen, daß die Männer bis an die Zähne bewaffnet waren!
    Brenna trat zur Wasserschüssel, um sich Hände und Gesicht zu waschen. »Wenn Vater Sinclair draußen ist, können wir auch hinausgehen. Er wird auf uns aufpassen.«
    »Eure Reise hierher – das war aber nicht sehr sicher ohne Eskorte, nicht wahr?«
    »Nein, aber es war notwendig. Im übrigen war ich als Mönch verkleidet, und Highlander respektieren Männer der Kirche. Kein Krieger würde einem Geistlichen etwas tun. Aber du bist es, um die ich mir Sorgen mache. Ich kenne dich doch: Wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, dann tust du es auch, was für ein Risiko du damit auch immer eingehst. Falls du Lust dazu hast, auf dem Hügel Blumen zu pflücken, dann vergiß es -Vater wird es dir nicht erlauben!«
    »Du hast mir doch beigebracht, daß man gewisse Risiken eingehen muß«, protestierte Faith. »Oje, jetzt ist mir das Fell aus dem Fenster gefallen.«
    Faith beugte sich vor und sah zu, wie das Fell hinabsegelte und knapp neben dem Priester auf den Pfad plumpste. Erschreckt machte Vater Sinclair einen Satz und blickte hinauf.
    »Verzeiht mir, Vater. Das war keine Absicht«, rief sie, bevor sie hastig zurücktrat, so daß er sie nicht vor den Augen der Wilden tadeln konnte. Im übrigen wußte sie, daß sie bestimmt würde lachen müssen, und sie wollte ihn nicht kränken.
    Alle, nicht nur Vater Sinclair, hatten die helle Mädchenstimme gehört. Die Krieger taten jedoch, als wäre nichts gewesen. Außer Quinlan. Ein breites Grinsen erhellte sein Gesicht.
    Crispin warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Du findest sie amüsant?«
    »Ich finde sie
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