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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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geschlafen, nicht wahr?«
    »Ich hatte mit den Verwundeten zu tun. Alec, ich kann morgen schlafen. Ich muß Brenna finden, bevor –«
    »Connor und ich werden sie finden. Du gehst ins Bett.«
    Sie war zu müde, um mit ihm zu streiten, und wußte, daß sie ohnehin nicht sehr hilfreich sein konnte. Sie hatte ja jetzt schon Mühe, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren! Traurig legte sie ihren Kopf an Alecs Schulter. »Ich liebe dich, Alec. Was werdet ihr unternehmen?«
    »Wir werden anfangen, die Festung auseinanderzunehmen. Ich bin noch nicht davon überzeugt, daß sie die Mauern verlassen hat.«
    Alec blieb bei Quinlan stehen und befahl ihm, darauf aufzupassen, daß Connor im Saal blieb, bis er zurückkehrte, dann trug er seine Frau hinauf zur Schlafkammer.
    »Vergiß nicht, den Kindern guten Tag zu sagen«, murmelte Jamie. »Und Alec? Ich brauche dich an meiner Seite. Weckst du mich, wenn du heraufkommst?«
    Sie war eingeschlafen, bevor er ihr antworten konnte. Er zog ihr die Kleider aus, legte sie ins Bett, deckte sie sorgsam zu und küßte sie auf die Stirn. Dann kehrte er in den Saal zurück.
    Er und Connor durchsuchten eigenhändig jede Kammer in der Festung. Anschließend schauten sie in den Außengebäuden nach. Als sie schließlich die Zugbrücke erreicht hatten, waren beide überzeugt, daß Brenna sich tatsächlich nicht mehr innerhalb der Kincaid’schen Mauern befand.
    Connor tobte, weil sie mit der Suche Zeit verschwendet hatten. Seine hilflose Wut wandelte sich rasch in Panik.
    »Du weißt, wie die Chancen stehen, außerhalb der sicheren Festung zu überleben«, sagte er. »Sie kommt bestimmt um, Alec, und –«
    »Unsinn!« fauchte sein Bruder. »Sie kommt nicht um. Aber du wirst bei der Suche bald nicht mehr nützlich sein, wenn du weiterhin so dummes Zeug denkst.«
    Als sie in den Saal zurückkehrten, hatte Connor bereits so große Angst, daß er keinen einzigen vernünftigen Gedanken mehr fassen konnte. Er stampfte durch den Raum, während er panische Überlegungen anstellte, wo sie sich aufhalten mochte.
    »Hast du alle Männer befragt, die in der Festung geblieben sind?«
    »Ja, sie sind befragt worden, aber nicht durch mich«, antwortete Alec. »Ich habe zwei der Männer von ihrer Patrouille zurückholen lassen; ich schätze, sie werden morgen früh hier eintreffen.«
    »Sag mir, wo sie jetzt sind«, bellte Connor. »Ich reite sofort hin.«
    »Nein.«
    Alec, der seinen Bruder nur allzu gut kannte, sprang sofort auf, als Connor sich zum Gehen wandte.
    »Ich werde Männer zur Wache abstellen … für den Fall, daß du versuchst, in dieser Nacht aufzubrechen, Connor! Am besten, du siehst ein, daß du besser nirgendwo hingehst, bis wir nicht genau wissen, wo sie sein kann. Der Mond ist heute nacht nicht hell genug, und du bringst dich und dein Pferd eher um, als daß du etwas erreichst. Connor, du mußt jetzt vernünftig sein, hast du verstanden?«
    »Nein, du verstehst nicht! Ich muß sie finden! Sie hat doch überhaupt kein Ziel.«
    »Was soll das heißen?«
    »Brenna will nur möglichst schnell und weit von mir weg. Sie gibt mir die Schuld, daß ich sie nicht vor Raen beschützt habe, und sie hat ja recht! Ich hätte bei ihr sein müssen! Ich hätte es ahnen müssen! Wenn ihr irgend etwas passiert, wenn ich sie nicht finde, bevor –«
    »Wir finden sie!«
    Er und Quinlan blieben bis spät in die Nacht bei Connor. Dann ging Alec hinauf, um sich eine Stunde Schlaf zu gönnen.
    Connor wollte unbedingt die Männer erneut ausfragen, und zwar gleich, aber Quinlan schüttelte den Kopf. »Es würde uns allein Stunden kosten, sie alle zu finden, Connor. Sie kommen doch ohnehin in aller Frühe her. Ich weiß ja, daß Ihr nicht schlafen werdet, aber Ihr könntet Euch wenigstens setzen. Ich kann verstehen, was Ihr durchmacht, aber Ihr müßt einen klaren Kopf bewahren, wenn Ihr sie finden wollt.«
    Connor sah ein, daß er recht hatte. Es war ihm unmöglich, die Augen zuzumachen, aber sich setzen und versuchen, wenigstens annähernd zur Ruhe zu kommen, das konnte er tun. Kurz danach schlief Quinlan auf seinem Stuhl ein, und Connor weckte ihn, um ihn hinauf in eine der Schlafkammern zu schicken. Quinlan weigerte sich natürlich, seinen Freund allein zu lassen, doch als dieser den Vorschlag als Befehl aussprach, war Quinlan gezwungen zu gehorchen.
    Den Rest der Nacht über saß Connor allein am Tisch in dem großen Saal und wartete im Dunkeln auf die Dämmerung. In den blutigsten Farben malte er sich aus, was
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