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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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nach Norden geritten bin.«
    »Und warum greift er mich dann an?«
    »Warum? Euer Vorstoß gegen Hughs Grenzen wird ihn dazu gebracht haben!« schrie sie. »Ihr seid ein Feigling, MacNare! Bleibt und kämpft!«
    »Was geht Euch das überhaupt an? Euer heißgeliebter Sohn ist tot!« Er schnaubte verächtlich. »Ein Toter kann schwerlich Laird der MacAlisters werden! Ihr habt bereits alles verloren!«
    In diesem Moment ertönte ein dumpfes Krachen. Rammböcke donnerten gegen die schweren Türen, während der Rauch der brennenden Wallanlagen durch den Spalt über der Schwelle quoll. Einen Moment lang blickte MacNare entsetzt auf die Schwaden, die seine Füße einzuhüllen begannen.
    »Helft mir, die Beutel zu füllen«, brüllte er. »Sie sind gleich hier.«
    Ein ohrenbetäubendes Krachen verriet ihm, daß die Barrikade heruntergerissen worden war. Sie waren in der Festung! Der Lärm von beschlagenen Stiefeln auf dem Steinboden draußen kam näher und näher …
    MacNares Hände zitterten so sehr, daß er den letzten Beutel fallen ließ. Er stöhnte über das Gold, das er nicht mehr einsammeln konnte, griff nach seinem Schwert und rannte zu seinem Fluchtweg.
    Euphemia verstellte ihm den Durchgang zum Geheimtunnel. »Seid kein Narr«, schrie sie. »Weder Connor noch Alec wissen, daß die Buchanans sich mit meinem Clan zusammengetan haben. In zwei Tagen kommen sie über den Paß und greifen die MacAlister-Festung an. Ihr könnt noch immer gewinnen, wenn Ihr bleibt und kämpft. Tötet Connor, oder ich schwöre, ich führe ihn zu Euch!«
    Vier Krieger standen vor dem Eingang und hörten Euphemias Flehen. Alecs Züge verhärteten sich, als der Name Buchanan fiel; er hatte geglaubt, daß dieser Clan sein Verbündeter war.
    Connor wollte gerade auf die Tür zutreten, als Alec ihn zur Seite stieß und sich mit der Schulter gegen das Hindernis warf. Der von innen befestigte Riegel knirschte, doch beim nächsten Stoß hörte man das Geräusch von splitterndem Holz.
    Alec trat zurück und wartete, bis Connor das blutige Schwert seines Vaters gezogen hatte. Dann legte er seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. »Hab soviel Mitleid, wie sie mit deinem Vater gehabt haben.«
    »Geht mir aus dem Weg«, schrie MacNare im Inneren des Saals.
    Euphemia regte sich nicht. MacNare trat zurück, hob sein Schwert und rammte es ihr in die Eingeweide, als Connor sich mit einem letzten kraftvollen Stoß Zutritt zum Saal verschaffte.
    Auf den gellenden Schrei seiner Stiefmutter zeigte er keine Reaktion; ungerührt sah er zu, wie MacNare das Schwert herausriß und Euphemia zur Seite stieß. Sie taumelte, brach zusammen und sackte zu Boden.
    MacNare hatte nicht bemerkt, daß Connor sich mit ihm im Raum befand. Panisch suchte er nach der Bohle, hinter der sich der Geheimgang befand.
    »Habt Ihr es eilig?« fragte Connor.
    MacNare fuhr herum. »Ihr hattet kein Recht, mich anzugreifen, MacAlister. Kincaid wird davon hören, das verspreche ich Euch.«
    »Ich bin hier, du Narr!« brüllte Alec voller Zorn.
    MacNares Gesicht wurde totenbleich. Er wirkte, als würde der Tod persönlich auf ihn zukommen.
    »Ich war nicht dabei. Ich hatte mit dem Tod Eures Vaters nichts zu tun, MacAlister. Ich war noch ein Junge, ganz wie Ihr!«
    »Ihr wart über zwanzig Jahre alt«, brüllte Alec. »Und Ihr wart da, ich weiß es. Ihr trugt das Kaerns-Plaid, elender Bastard. Donald MacAlister war mein Freund!«
    Er stieß Connor leicht an. »Der Anblick seiner Gestalt tut meinen Augen weh. Bring es zu Ende.«
    »Ihr zuerst!« schrie MacNare. Er stürzte vor, duckte sich und schwang sein Schwert gegen Connor. Gerade noch rechtzeitig riß Connor sein eigenes Schwert hoch und parierte den Schlag.
    »Hilf mir, Connor«, wimmerte Euphemia, die sich am Boden vor Schmerzen wand.
    Connor sah nicht einmal hin.
    MacNare sprang auf, um zur Tür zu rennen. Noch während er sich umwandte, hörte er das Sirren des Schwertes, das durch die Luft flog. Donald MacAlisters Klinge durchstieß MacNares Kehle und bohrte sich in das Holz dahinter. Die Wucht des Aufpralls öffnete die Geheimtür, und das Quietschen der Scharniere mischte sich mit dem Gurgeln MacNares, der sein Leben aushauchte.
    »Bitte, hilf mir, Sohn«, stöhnte Euphemia wieder. »Hab Erbarmen mit deiner Mutter.«
    Keiner der Krieger zeigte irgendeine Regung. Crispin fragte Connor, ob er das Schwert seines Vaters zurückhaben wollte, doch Connor schüttelte den Kopf.
    »Es befindet sich genau da, wo mein Vater es gewollt
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