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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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seiner Frau alles zugestoßen sein könnte, bis sein Geist rebellierte und er es nicht mehr länger ertrug.
    Es war die längste Nacht seines Lebens.
    Der folgende Tag war nicht viel besser. Er und Alec wechselten sich damit ab, die Soldaten, die während der Schlacht die Festung bewacht hatten, intensiv zu befragen, doch keiner hatte etwas zu sagen, das ihnen in irgendeiner Hinsicht weiterhelfen konnte.
    Connor beschloß, nach Hause zu reiten und seine Dienerschaft zu befragen. Es bestand immerhin die Hoffnung, daß Brenna irgendeine Bemerkung gemacht hatte, die ihnen einen Hinweis gab, und so ungeduldig, wie Connor war, plante er, jeden einzelnen Soldaten ebenfalls auszuquetschen.
    Der Soldat, der an der Zugbrücke Wache gehalten hatte, trat ein, als Quinlan eine Idee hatte. »Könnte sie zu Faith gegangen sein?«
    Connor verwarf den Gedanken sofort. »Sie wußte doch gar nicht, daß ihre Schwester in Gefahr war. Wo wir gerade bei dem Thema sind … wo hast du sie eigentlich versteckt, Alec?«
    Alec hatte keine Ahnung, wovon sein Bruder sprach, also setzte Quinlan zu einer Erklärung an, während Connor erneut seine Wanderung durch den Saal aufnahm.
    In der Zwischenzeit war auch Jamie hereingekommen, und sie setzte sich nun an den Tisch, um den Verhören zu lauschen.
    »Natürlich wußte Brenna, daß ihre Schwester in Gefahr war. So etwas weiß man.« Plötzlich erstarrte Jamie, dann riß sie die Augen auf. »Oh, Himmel! Das Medaillon!« Sie sprang auf und lief zu Connor. »Ich dachte, sie hätte es verloren, aber dann gab der Priester es ihr zurück und sagte, daß es nicht verloren gewesen war! Ja, verstehst du denn nicht? Brenna muß Vater Sinclair zu ihrer Schwester geschickt haben. Sie hat ihm den Anhänger mitgegeben, damit ihre Schwester wußte, daß sie Vertrauen zu dem Priester haben konnte, und tun würde, was immer er ihr sagte. Mir war schon klar, daß Brenna eine kluge Frau ist, aber das erstaunt mich doch. So etwas wäre mir gewiß nicht eingefallen!«
    Also begann Alec, die Männer unter ganz anderen Gesichtspunkten zu befragen. Es war nicht leicht, weil Connor einen Tobsuchtsanfall nach dem nächsten bekam, aber schließlich wußten sie, wie Brenna die Festung unbemerkt hatte verlassen können.
    Douglas hatte bei seiner Wache einen Priester in die Burg kommen sehen, zwei hatten die Festung jedoch wieder verlassen, während Niell im Dienst gewesen war.
    Connor wog die ewige Verdammung seiner Seele gegen das Vergnügen ab, das es ihm bereiten würde, den Mann Gottes ganz langsam zu erwürgen.
    »Mit Eurer Erlaubnis, Laird«, begann Niell mit fragendem Unterton.
    »Was ist?«
    »Ich glaube, der Priester hat gar nicht gewußt, daß man ihm folgte. Er verließ die Festung auf seinem gefleckten Pferd mit einem Packpferd am Zügel. Der zweite Priester wanderte ein gutes Stück hinter den Pferden.«
    »Und das kam dir nicht merkwürdig vor?« knurrte Alec.
    »Er war so klein, Laird. Ich dachte, daß es sich um einen Novizen handelte, der als Buße zu Fuß gehen mußte.«
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wohin der Priester wollte«, sagte Alec.
    »Die Dunkady-Abtei«, brach es aus Jamie heraus.
    »Bist du sicher?« fragte Connor.
    »Ja.«
    »Wenn er die Wahrheit gesagt hat«, gab Alec zu bedenken.
    »Lieber Himmel, Alec«, sagte Jamie empört. »Er ist ein Mann Gottes! Natürlich hat er die Wahrheit gesagt!«
    Connor wandte sich zum Gehen. »Ich reite sofort los.«
    »Ich komme mit«, sagten Jamie und Alec gleichzeitig.
    Connor schüttelte den Kopf. »Ich muß allein gehen.«
    »Nicht ohne deine Männer. Nein, Connor!« warnte Alec.
    Da er keine Zeit mehr mit Diskussionen verschwenden wollte, befahl Connor Quinlan, zur Festung zu reiten und eine Eskorte zusammenzustellen. »Reitet mir nach. Ihr werdet mich schon einholen.«
    Das Kloster war bei Connors Reisegeschwindigkeit nur einen knappen Tagesritt entfernt. Gott allein wußte, wie lange Brenna brauchen würde, wenn sie auf dem Packpferd ritt.
    Connor zwang sich, alle Gedanken bis auf einen einzigen zu verdrängen. Er mußte seine innig geliebte Brenna finden. Er wollte nicht ohne sie leben.
     
    Brenna war keinem vernünftigen Argument zugänglich. Sie aß nicht, sie schlief nicht und sie hörte auch niemals lange genug auf zu weinen, als daß ihre Schwester irgend etwas von ihrem Gestammel verstehen konnte.
    Schließlich war Faith soweit, sich vor Verzweiflung die Haare zu raufen. Sie drückte Brenna ein Tuch in die Hand, mit dem sie die
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