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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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war nicht zu überhören.
    »Der Polizei aber nicht«, konterte Peter. »Du bist hier herumgeschlichen und wolltest wahrscheinlich einbrechen.«
    Alex Hamilton stand auf. So einfach ließ er sich nicht unterkriegen. »Das nützt euch auch nicht viel«, sagte er mit vorgestrecktem Kinn. »Ich bin nämlich Privatdetektiv.«
    Justus und Peter trauten ihren Ohren nicht. Sprachlos starrten sie den Jungen an. Dann fasste sich Justus als Erster. »Sag das noch mal.«
    »Ich bin Privatdetektiv«, wiederholte Alex.
    »Hör dir das an, Peter«, sagte Justus trocken. »Hast du schon mal etwas von einer Konkurrenz in Rocky Beach gehört?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Peter lachte auf.
    »Der andere, mit dem du vorgestern Nacht hier warst, ist dann wohl auch Privatdetektiv?« Justus hatte sich zu einem Schreckschuss entschlossen und beobachtete Alex scharf. Der zuckte zusammen, sagte aber nichts.
    Damit, kombinierte Justus, gibt Alex Hamilton zu, dass er schon einmal hier war. Er zog Peter in die hinterste Ecke des Campingwagens und schaltete das Radio ein. Passenderweise sang Frank Sinatra gerade »Strangers in the Night«. Justus stellte das Gerät so laut ein, dass Alex nicht mitbekommen konnte, was sie sprachen.
    »Glaubst du ihm das?«, fragte er Peter.
    »Kein Wort.« Der Zweite Detektiv sah richtig beleidigt drein. »Könnte ja jeder kommen.«
    Justus zupfte sich an der Unterlippe, wie er es immer tat, wenn er scharf nachdachte oder sich nicht ganz sicher war.
    »Egal, ob er lügt oder nicht«, sagte er in Peters Ohr. »Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass wir einen Fehler machen, wenn wir ihn fragen, ob er wegen des gelben Gemäldes hier ist. Ich glaube, es ist besser, wenn er von unserem Verdacht nichts weiß.«
    Alex hatte die beiden die ganze Zeit über genau beobachtet. Als sich Justus jetzt halb abwandte und dabei für Peter den Weg versperrte, nutzte er die Gelegenheit. Mit einem Satz hechtete er zur Tür, warf den Schlüssel herum und stürzte hinaus in die Nacht.
    Schon wieder waren Justus und Peter verblüfft. Peter versuchte gar nicht erst, Alex zu verfolgen. Vom Fenster aus sahen sie, wie sich ihr Besucher über die Mauer schwang.
    »Der ist immer noch ganz schön schnell«, sagte Peter.
    »Und wir«, sagte Justus, »sind ganz schön dumm.«
    Der Preis, den der Kamelhaarmann für das gelbe Gemälde zahlte, war bescheiden. Justus hatte Onkel Titus auf den Interessenten vorbereitet und sein Onkel war froh, den Stein des Anstoßes, der ihm den grässlichsten Krach mit Tante Mathilda seit Jahren eingebrockt hatte, aus dem Haus zu haben. 350 Dollar legte der schweigsame Kunde dafür auf den Tisch. Das war immerhin gut doppelt so viel wie die Summe, die Onkel Titus bei der Versteigerung in Santa Paula gezahlt hatte.
    Die drei ??? hatten auch nichts gegen den Handel einzuwenden, im Gegenteil. Als der Kunde das Kunstwerk im Kofferraum seines Buick verstaut hatte und wieder auf die Straße fuhr, ließ auch Bob seinen Käfer an, den er schon vorher unauffällig vor dem Schrottplatz geparkt hatte. Neben Bob saß Peter, hinten auf dem Rücksitz lag Justus und hielt brav den Kopf unten, bis der Kamelhaarmann an ihnen vorüber war.
    »Der hat ja wirklich einen Quadratschädel«, sagte Bob andächtig. Er hatte das Gefühl, mit ein paar leutseligen Bemerkungen gut Wetter machen zu müssen, weil er die Freunde gestern Abend im Stich gelassen hatte.
    Justus und Peter erwiderten nichts. Peter dachte an seine Freundin Kelly und daran, dass es wahrscheinlich etwas Angenehmeres und Sinnvolleres gab, als aufs Geratewohl hinter einem zu warm angezogenen Mann herzufahren, der gerade ganz legal ein Gemälde erworben hatte. Und außerdem musste Peter bei dem Wort Quadratschädel wieder an Pythagoras denken.
    Der Mann da vorn war ein guter, routinierter Autofahrer. Auf der Höhe von Camarillo fädelten sie sich in den Verkehr auf dem stark befahrenen Highway Number One ein. Sie schwiegen, denn Bob musste sich konzentrieren, um den Buick nicht zu verlieren. Ab und zu ließ er einen größeren Abstand, damit ihr Käfer nicht auffiel.
    »Wenn das so weitergeht, sind wir im Morgengrauen in Mexiko«, flachste Justus.
    Bob grinste erleichtert. Die Stimmung wurde wieder lockerer. Als der Stadtrand von Los Angeles sich näherte, bog der Buick nach links auf den Santa Monica Freeway ein. Sie fuhren jetzt genau nach Osten. Der Verkehr wurde immer stärker.
    »Wisst ihr, dass es auf unseren Freeways zur Hauptverkehrszeit im Durchschnitt alle 58
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