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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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wusste Silberhaar die Dienste von Mr Pecker durchaus zu schätzen. Aber er schien auch ziemlich genaue Vorstellungen von dessen Grenzen zu haben. Justus erinnerte das alles an einen seiner Vollmondträume. Es war eine absurde Szene. Bob und Peter saßen gefesselt auf dem Sofa. Der Kamelhaarmann und Burt Ashley alias Arthur Hayles hockten wie angeklebt in ihren Korbsesseln. Und der Hausherr benahm sich wie ein Wissenschaftler, der unter seiner Lupe einige besonders exotische Insekten betrachtete.
    »Mr Pecker ist hier, weil er die Beute von dem letzten Einbruch an sich bringen will.« Peter hielt den Zeitpunkt für günstig einzugreifen. Irgendwie mussten die Dinge vorankommen. Und so bequem war seine und Bobs Lage nun auch wieder nicht.
    Justus setzte sich endlich in Bewegung, um die beiden loszubinden. Bob rutschte nach vorn und versuchte aufzustehen.
    »Halt! Keiner rührt sich von der Stelle!« Burt Ashley war aufgesprungen und hielt wieder die Browning in der Faust. Er zog sich in die äußerste Ecke des Wohnzimmers zurück, um alles überschauen zu können. An seiner Stirn schwoll die Zornesader. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte Justus ihn und seine Waffe einfach ignoriert.
    »Was soll das, Burt?« Silberhaar stand da und steckte die Hände in die Hosentaschen. Es klang widerwillig – und zugleich gelangweilt. »So warst du schon als Kind. Immer mit dem Kopf durch die Wand und meistens auf Kosten anderer.«William Ashley suchte nach dem passenden Wort für seinen Bruder. »Du bist ein Schmarotzer«, sagte er.
    »Halt den Mund«, kreischte Burt Ashley. Er sah gefährlich aus, wie er mit der Waffe dastand, in die Enge getrieben.
    »Die Beute von dem letzten Einbruch liegt am Strand in meinem Motorboot«, sagte der Hausherr. »Wenn Sie der Meinung sind, dass ich Sie nicht gut genug bezahlt habe, Mr Pecker, dann sollten Sie sie holen und sich aus dem Staub machen. Es sind immerhin 60.000 Dollar.«
    Der Kamelhaarmann erhob sich. »Hier geht niemand ohne meine Erlaubnis«, rief Burt. Pecker ließ sich wieder in den Sessel zurückfallen. Im nächsten Augenblick überlegte es sich Burt Ashley schon wieder anders. Das Spiel, allein gegen alle, wollte er offenbar nicht spielen. »Na los, gehen Sie schon, Mann.«
    Justus fragte sich, wie der Kerl in Europa zu Geld gekommen war, bei so viel Unbeherrschtheit und Konfusion.
    Pecker ging zur Tür. Als er sie erreichte und öffnete, blieb er wie angewurzelt stehen. Dann trat er ein paar Schritte zurück, um Stella Ashley Platz zu machen.
    »Ein Familientreffen«, sagte Bob vorlaut.
    Blitzschnell erfasste sie die Situation. »Schluss jetzt, Onkel Burt!« Sie trug ein weißes Kleid und eine dazu passende Umhängetasche und wirkte noch eindrucksvoller als am Tag zuvor. Augenscheinlich besaß sie ein ausgeprägtes Talent, im richtigen Moment aufzutauchen. Und wie ihr Vater schien sie genau zu wissen, was sie wollte. »Ich komme jetzt zu dir und du wirst mir deine Pistole geben.« Sie wies auf die Tasche. »Da drin habe ich einen Revolver. Um mich aufzuhalten, müsstest du mich erschießen.«
    Justus war begeistert. Stella Ashley marschierte auf ihren Onkel zu und nahm ihm seine Browning aus der Hand. Dannging sie zu Bob und Peter und löste deren Fesseln. Die beiden bedankten sich mit der galantesten Verbeugung, zu der sie nach den letzten beiden unbequemen Stunden in der Lage waren. Stella wandte sich zu ihrem Vater. Wehmütig strich er ihr übers Haar.
    Justus besann sich auf seine Pflichten als Erster Detektiv bei den drei ???. Er ging zum Telefon, nahm den Hörer in die Hand und sah scharf den Kamelhaarmann an, der unschlüssig im Flur vor der Haustür stand. »Es ist wohl unvermeidlich, die Polizei anzurufen«, sagte Justus Jonas. »Und ich schlage vor, dass wir alle im Haus bleiben, bis sie da ist.«

D as Geheimnis des gelben Gemäldes
    Ein unglücklicher Zufall wollte es, dass ihnen Tante Mathilda über den Weg lief, als sie das gelbe Gemälde aus Bobs Käfer luden. Silberhaar war eben doch ein äußerst merkwürdiger Mensch und hatte es ihnen vermacht, bevor die Polizei in das Haus in der Bucht gekommen war und ihn, seinen Bruder und den Kamelhaarmann abgeholt hatte. »Ich bestehe darauf. Es ist ein Andenken«, hatte er gesagt. Jetzt war die Frage, wo sie es unterbringen würden. Tante Mathilda sah das Kunstwerk und stemmte schon wieder die Arme in die Hüften. Offensichtlich schied ihr Wohnzimmer immer noch aus.
    »Schon gut, Tante Mathilda«, sagte Justus,
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