Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
noch gesagt?«, fragte Peter.
    Lys zögerte einen Moment zu lange.
    »Na komm, Lys«, drängte Bob. »Wir müssen alles wissen, ist doch klar, oder?«
    »Sonst hat er nichts gesagt«, sagte Lys und schwang sich auf ihr Fahrrad. »Außer, dass etwas passiert, wenn ihr eure Nase in Dinge steckt, die euch nichts angehen.«
    Die drei sahen ihr nach, wie sie vom Schrottplatz fuhr und ihnen noch kurz zuwinkte. Der Gruß fiel etwas kläglich aus. Bei der Ausfahrt auf die Straße musste sie warten, bis ein blauer Ford vorüber war. Dann verschwand sie in der Dunkelheit.
    Bob kratzte sich am Kopf, Justus zupfte an seiner Unterlippe und Peter hatte etwas hilflos beide Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben.
    »Irgendwie«, murmelte er, »sind wir gerade dabei, irgendwem auf die Zehen zu steigen. Aber warum?«
    Justus raffte sich auf und beschloss, die Sache von der positiven Seite zu nehmen. »Eins ist jetzt immerhin klar«, sagte er mit einem scharfen Seitenblick auf Bob, der dazu übergegangen war, mit der Schuhspitze rechtwinklige Dreiecke samt ihren Hypotenusen- und Kathetenquadraten in den Boden zu zeichnen. »Mit dem gelben Gemälde ist etwas oberfaul. Gespenster haben wir nicht gesehen.«
    Sie gingen in den Wohnwagen. Peter und Bob hatten sich darauf eingerichtet, ein weiteres Mal bei Justus zu schlafen. Es war nicht ganz einfach gewesen, ihre Eltern von der dringenden Notwendigkeit dieser Aktion zu überzeugen – so knapp vor der Geometriearbeit. Aber sie hatten die Erlaubnis dann doch bekommen.
    Wieder gab es eine sternenklare Nacht. Wieder leuchtete der Mond so silberhell auf die Erde, dass man gar nicht glauben mochte, sie könne irgendeines ihrer Geheimnisse vor ihm verbergen und für sich behalten.
    »Wie ist die Geschichte mit dem Bild und dem roten Punkt eigentlich ausgegangen?«, wandte sich Peter an Justus, nachdem sie in ihre Schlafsäcke geschlüpft waren.
    »Am Ende war es voller Baumstümpfe. Das ist alles.«
    »Und der Mann?«
    »Er ist dann doch noch verrückt geworden. Glaube ich jedenfalls. Ich hab die Geschichte als Kind gelesen.«
    »Morgen«, sagte Bob, »schau ich mal bei Edgar Allan Poe nach, ob ich sie bei ihm finde.«
    Ihre Geometriearbeit bewältigten sie bravourös. Die drei ??? jonglierten so gekonnt mit rechtwinkligen Dreiecken und ihren Seiten, dass selbst dem alten Herrn Pythagoras Hören und Sehen vergangen wäre.
    Gleich nach der Rückkehr aus der Schule war Lagebesprechung im Wohnwagen. Justus drängte auf Fortschritte im Fall des gelben Gemäldes, nicht zuletzt, weil er Onkel Titus Ergebnisse vorlegen wollte. Ihr Fazit war allerdings ernüchternd. Sie hatten nächtliche Besucher, geheimnisvolle rote und schwarze Tuschezeichnungen unter gelber Landschaft und einen anonymen Anrufer, der verdammt gut Bescheid wusste. Sonst hatten sie nichts.
    »Wieso wusste der Kerl, der bei Lys angerufen hat, dass sie mit uns in Verbindung steht?«, überlegte Peter laut.
    »Eben«, sagte Justus. Auch er wusste keine Antwort auf die Frage. Er ging zum Telefon, wählte die Nummer von Inspektor Cotta und drückte den Knopf für den Lautsprecher. Diese allerneueste Errungenschaft im Detektiv-Büro machte das Mithören von Telefonaten möglich.
    »Guten Tag, Inspektor. Wie geht’s?«
    »Der Anstieg der Kriminalitätsrate macht meinen Arbeitsplatzvon Tag zu Tag sicherer. Wenn da nur nicht die drei ??? wären«, flachste Cotta. Seine Stimme klang etwas blechern durch den Lautsprecher. »Was gibt’s?«
    Zu Inspektor Cotta hatten die drei Jungen ein besonderes Vertrauensverhältnis. Er stand mit seinen Auskünften immer zur Verfügung und schätzte die drei ??? wegen ihrer soliden und erfolgreichen Arbeit. In manchen Fällen hatten sie geholfen, Verbrecher dingfest zu machen, hinter denen die Polizei schon lange vergeblich her gewesen war – oder von deren Übeltaten sie noch gar nichts gewusst hatte. Auf der anderen Seite hatten Cotta und seine Leute die drei jungen Detektive schon gelegentlich herausgehauen, wenn sie sich irgendwo in die Höhle des Löwen begeben hatten. Das war der einzige Punkt, an dem Cotta mit den drei ??? unzufrieden war: Er hielt ihr Vorgehen manchmal für allzu wagemutig. Aber insgeheim bewunderte er die Jungen wegen ihrer Courage und hätte sich ihre Fantasie und Einsatzfreude auch von so manchem seiner eigenen Leute gewünscht.
    »Erstens«, sagte Justus sachlich, »hätten wir gern gewusst, ob bei der Polizei irgendetwas gegen die Firma Safer Security Limited vorliegt. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher