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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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und deshalb versperrt.
    Die Steine nahmen immer markantere und seltsamere Formen an. Einer davon sah unbestreitbar aus wie ein Totenkopf. Zwei blonde Mädchen, die direkt vor Justus standen, schüttelten sich erschrocken. Die drei ??? dagegen amüsierten sich über das Gebilde und mehr noch über einen Felsbrocken links davon, der aussah wie ein sitzendes Äffchen, das in die Hände klatschte.
    Durch mehrere Schächte und einen Durchbruch wanderten sie wieder nach oben. Gleich neben dem Eingang kehrte die Gruppe zurück ans Tageslicht.
    Nachdem sich ihr Führer verabschiedet hatte, sah Justus zu den beiden Freunden. Er wusste sofort, was Bob und Peter dachten. »Ganz ordentlich, aber durchaus steigerungsfähig. Hab’ ich Recht?« In Wahrheit war er selbst allerdings ziemlich froh, wieder sicheren Boden unter und blauen Himmel über sich zu haben. Andererseits ließ auch ihn der Wunsch nicht los, ohne Führung durch die Unterwelt zu streifen. Sie waren nicht nur auf die Schwäbische Alb gekommen, um zu wandern. Sie wollten vor allem Höhlenabenteuer erleben.
    Die drei ??? zogen ihre Jacken aus, verstauten sie in den Rucksäcken und marschierten in Richtung Süden los. Sie hatten sich vorgenommen, den Verlauf ihrer Wanderung vom Wetter und vor allem von ihrer Laune abhängig zu machen. Unumstößlich fest stand nur die zweite Station: Sie wollten Max’ Empfehlung folgen und die Sontheimer Höhle besuchen, die nur wenige Meilen von Laichingen entfernt war.
    »Stimmt das eigentlich mit dem Doppelgrab?«, fragte Peter, während sie am Rande einer frisch gemähten Wiese entlanggingen.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete Justus und sprudelte sein ganzes Wissen über das schon im 15. Jahrhundert erstmals erwähnte Erdloch hervor.
    Justus Jonas war im wahrsten Sinne des Wortes das Hirn des erfolgreichen Detektivbüros, das die drei ??? in ihrer Freizeit in der kalifornischen Kleinstadt Rocky Beach betrieben. Weder gestohlene Akten noch abgestürzte Computerprogramme konnten ihn aus der Fassung bringen. Der Erste Detektiv hatte alles in seinen kleinen grauen Zellen und überzeugte den Rest der Welt obendrein durch seinen außergewöhnlichen Scharfsinn. Peter Shaw, ihr Zweiter, war dagegen unter anderem Experte für knifflige Schlösser, für rasche Entschlüsse und für sportliche Rekorde. Bob Andrews, der Dritte im Bunde, hatte sich schon viele Verdienste als besonders hartnäckiger Frager erworben. Vor allem in Situationen, in denen Justus in sein berühmtes Grübeln verfiel, das fast jedem Geniestreich vorausging, und Peter ungeduldig wurde, weil sich ein Fall zu langsam entwickelte, konnte Bob immer weiter bohren. Auf diese Weise hatte er so manchen Gesprächspartner zermürbt.
    Hinter Sontheim entdeckten sie eine Windkraftanlage und wunderten sich, dass es trotz eines steten lauen Lüftchens, das sie seit gestern auf der Alb wahrnahmen, nicht mehr von diesen weißen Propellern gab, die im Hinterland von Los Angeles ganze Hügelketten bedeckten. »Die haben hier vor allem Atomkraftwerke«, meinte Justus, verzichtete aber nach einem drohenden »Weeehe!« aus Bobs Mund auf weitere Ausführungen über die Energieversorgung in Europa.
    Die Hochebene wurde von einem Tal zerschnitten. Sie stiegen hinunter und auf der anderen Seite wieder auf, bis ihnen ein verwittertes Schild den Weg zum Höhleneingang wies. Unter einer überhängenden Felswand legten sie eine kurze Rast ein. Dann holten sie Jacken und Taschenlampen aus den Rucksäcken. Justus übernahm die Führung und hielt mit großen Schritten auf das Höhlenportal zu.
    Die drei ??? staunten nicht schlecht über die erste Halle, die fast zehn Meter hoch war. Ausgiebig sahen sie sich um, ehe sie in der gerade noch ausreichenden Beleuchtung den gekennzeichneten Weg in die Tiefe entdeckten.
    »Auf geht’s!«, rief Bob unternehmungslustig. »Ich hoffe nur, dass wir nicht hinter jeder Kurve auf andere Hobby-Höhlenforscher treffen.« Er freute sich förmlich auf das mulmige Gefühl, das er zu spüren hoffte, wenn sie nur richtig tief in das System von Schächten und Gängen eingedrungen waren. Als kleiner Junge hatte er bei gruseligen Stellen in seinen Lieblingsbüchern immer die Bettdecke ganz fest an sich gezogen und Wort für Wort genossen.
    Es war wärmer als in der Laichinger Höhle. Nach knapp hundert Meter öffnete sich der Weg in eine kleinere Halle. Weit und breit war niemand zu sehen. Überall fielen Wassertropfen zu Boden und machten das typische, kurz verhallende
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