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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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verblüfft.
    »Wie soll ich das wissen?«, gab Peter kopfschüttelnd zurück.
    Justus zupfte an seiner Lippe. Er dachte intensiv nach. »Er kann nicht aus der Kirche raus«, sagte er leise. »Und dreimal dürft ihr raten, warum.«
    »Weil draußen jemand auf ihn wartet.« Bob schnappte noch immer nach Luft. »Den will er nicht treffen.«
    »Vielleicht die Polizei!« Alexandra starrte gebannt auf die schmiedeeiserne Tür. »Anna-Lisa könnte ihn doch ablenken, und wir schleichen vorbei«, schlug sie vor. Justus wollte protestieren, aber Peter und Bob fanden die Idee prima. Alexandra übersetzte.
    Anna-Lisa lächelte. Dann zwängte sie sich lautlos durch die Tür. Sie sahen, wie sie einen Bogen schlug und von hinten mit hallenden Schritten auf den Mann zuging. Der fuhr hoch und wandte sich zu ihr um. Als er anfing, auf einen gegenüberliegenden Seitenaltar zu zeigen und ihr Details zu erklären, schlichen die drei ??? und Alexandra hinaus.
    Sie sahen sofort, was Mylnár in der Kirche festgehalten hatte. Zwei grüne Polizeiwagen standen zwischen den historischen Ausgrabungen und dem Portal, im Durchgang zur Seitentür ein dritter.
    »Wenn das so ist«,
    sagte der Erste Detektiv entschlossen. Die anderen
    verstanden sofort. Zusammen gingen sie auf einen großen,
    blonden Mann in Uniform zu, der sie freundlich anlächelte
    und offenbar eine der üblichen Touristenfragen
    erwartete. Stattdessen zog Justus eine Visitenkarte aus
    der Tasche und hielt sie dem Polizisten unter die
    Nase.
     

     
    »Ihr kommt aus England?«, fragte der Polizist prompt.
    »Aus Amerika«, antwortete Justus ungeduldig, »aber das ist jetzt nicht wichtig. Suchen Sie den Mann mit dem Lösegeld?«
    Der Polizist klappte den Mund auf und dann wieder zu. »Wie bitte?«, stieß er schließlich hervor.
    »Sie suchen doch den Mann mit dem Lösegeld«, schaltete Bob sich ein. »Wir haben ihn!«
    Der Blonde antwortete nicht, sondern winkte einen Kollegen in Zivil heran. Justus wiederholte, was Bob gesagt hatte. Der Mann stellte sich als Inspektor Huber vor. Der Blonde reichte ihm die Visitenkarte. Fragend sah er die Jungs an, aber Justus ließ ihn nicht zu Wort kommen. In knappen Sätzen erzählte er, was sie in der vergangenen halben Stunde erlebt hatten.
    »Mylnár ist in der Kirche«, schloss der Zweite Detektiv. »Er erklärt einer jungen Dame einen Seitenaltar.«
    Die beiden Beamten schauten ziemlich verblüfft drein.
    »Das stimmt alles haarklein. Wollen Sie nichts unternehmen?«, drängte Bob.
    »Wir brauchen Beweise!« Inspektor Huber hatte seine Stimme wiedergefunden. Er blinzelte in die Sonne, als wäre von dort Hilfe zu erwarten. »So weit wie heute waren wir schon zweimal.«
    Der Blonde warf einige Worte auf Deutsch ein, Huber gab sich einen Ruck. »Emil Mylnár ist ein sehr gerissener Bursche. Immer wäscht er seine Hände in Unschuld, nie hat er irgendetwas bei sich, das nur annähernd wie Lösegeld aussieht. Und ein Alibi legt er einem auch sofort auf den Tisch.«
    »Diesmal aber nicht«, sagte Justus bestimmt. Er sah stolz in die Runde. »Und wo das Lösegeld ist, weiß ich auch!« Fünf Augenpaare starrten ihn verwundert an. »Wieso, frag’ ich mich schon die ganze Zeit, weiß Mylnár, dass sich dieser Brokat in dem Sarg noch immer anfühlt wie Brokat?«
    Der Inspektor tuschelte mit dem blonden Beamten. Der machte eine Handbewegung in die Richtung des größeren Autos. Vier Polizisten sprangen heraus und stürmten los.

Wien von oben
    Sie saßen wieder in dem wunderbaren Eissalon an der U-Bahn-Endstelle. Diesmal zu fünft.
    »Dass Babette die Drahtzieherin des Ganzen ist, hätte ich nie gedacht«, meinte Peter, während er seine zweite Erdbeer-Creme verdrückte. Herr Tichy hatte sie eingeladen, zu so viel Eis, wie sie wollten. Er war richtig begeistert, als ihm Justus berichtete, dass sie der Polizei zuvorgekommen waren.
    »Eine verrückte Familie«, urteilte Justus nachdenklich, »vier Cousins, und alle hängen mit drin.«
    Am Morgen mussten sie zum zweiten Mal in der Polizeidirektion aussagen und hatten zugleich vom erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen erfahren. Anna-Lisa und Justus wurden von Inspektor Huber besonders gelobt. Das Mädchen, wegen ihrer präzisen Erinnerung an das Gespräch in den Katakomben, und der Erste Detektiv, weil er so treffsicher kombiniert hatte.
    Das Lösegeld hatte tatsächlich im Sarg der Mumie mit dem blauen Brokatkleid gelegen. Als die Polizisten in die Kirche eingedrungen und auf den Eingang zum
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