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Und dann kam Ute (German Edition)

Und dann kam Ute (German Edition)

Titel: Und dann kam Ute (German Edition)
Autoren: Atze Schröder
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Vertrauen: Nix gegen Frau Schmitt, die ist fachlich gut – aber lesbisch!»
    Er zwinkerte mir wissend zu. «Was sucht er denn?»
    Ich war begeistert von diesem Schmierlappen und ignorierte Utes flehentliche Blicke. Ich liebe es, wenn sich solche Typen um Kopf und Kragen labern.
    «Meine Freundin hätte gerne eine von euren großen Familienkutschen. Am besten so eine umweltfreundliche.»
    «Herr Schröder, alles klar, ich hab verstanden!»
    Rums, haute er mir seinen Ellenbogen in die Seite und zwinkerte wie ein Wilder auf mich ein: «Die Steigerung von Lebensgefahr ist immer noch Lebensgefährtin. Hahaha! Kennze eine, kennze alle! Die Namen sind austauschbar. Atze! Hahaha. Spaß beiseite, Herr Schröder, ich hab hier genau Ihr Auto.»
    Er hakte sich bei Ute und mir unter und zog uns durch den Verkaufsraum, bis wir vor einem schneeweißen SLS-63-AMG-Sportwagen standen. Begeistert riss er die Flügeltüren auf und zeigte auf die bordellrote Lederausstattung: «Hammer, wa? Wird hart, wenn man’s streichelt.»
    Und zack! – hatte ich den nächsten Ellenbogen zwischen den Rippen. Was für ein Vollspacken! Ich versuchte sanft, ihn vom Kurs abzubringen:
    «Herr Breuer, tolles Auto, aber das ist doch keine Familienkutsche.»
    «Weiß ich doch, Atze – dafür geht der aber lang über 300! Ich sach mal so: Was ist besser als viel Hubraum? Noch mehr Hubraum! Hahaha. Hat auch ’nen schönen Nebeneffekt. Wenn du hier voll aufs Gas trittst, dann zieht’s Frau Gattin schön die Falten aus’m Gesicht! Sparst du die Kohle fürs Botox. Hahaha!»
    Ich konnte echt nicht genug kriegen von diesem hirnlosen Sülzkopp. Von Ute war mittlerweile weit und breit keine Spur mehr zu sehen. Gerade als mein persönlicher Alleinunterhalter zum nächsten todsicheren Kalauer anhob, kam sie mit Frau Schmitt Arm in Arm um die Ecke. Mit liebevollem Blick fragte ich sie schmunzelnd: «Schatzi, hast du dein Traumauto gefunden?»
    Glücklich und zufrieden nickte sie: «Frau Schmitt hatte genau das richtige für mich. E-Klasse Kombi mit integriertem Kindersitz für Philipp. Du musst nur noch unterschreiben.»
    Ich verabschiedete mich von meinem Herrn Breuer, der sprachlos und mit offenem Mund an der Flügeltür lehnte. Dann unterschrieb ich den Kaufvertrag, sammelte Philipp ein, und wir marschierten zufrieden ins Eiscafé «Venezia».
    «Wann verkaufst du denn den Porsche?», fragte Ute scheinbar beiläufig mit Blick auf die Eiskarte. Ich lächelte breit. «Gar nicht, meine kleine Moosrose. Das ist mein Lebensstil. Der gehört zu mir wie die Locken und die Stiefel. Das wird sich nie ändern.»
    Belustigt schaute sie mich über unseren Freundschaftsbecher an und warf mir einen Kuss zu: «Das wollen wir doch mal sehen …»

[zur Inhaltsübersicht]
    Zugabe
    N ach jeder gelungenen Aufführung geht der Vorhang noch mal hoch, weil der Künstler eine Zugabe geben muss.
    Immer wieder hörte man in den typischen, für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen so Gerüchte: «War da bei ‹Wetten, dass..?› nicht was mit der Halle Berry?» … «So, wie die dich angeguckt hat …» … «Komm, gib’s doch zu!»

    Hier nun meine Version der Geschichte. Viel Spaß!

    Euer Atze

[zur Inhaltsübersicht]
    König der Berge
    E s war Anfang Oktober, und die Insel machte mich langsam meschugge. Im Grunde gibt es auf Gran Canaria ja auch nicht viel anderes als sonnenverbrannte Rentner mit Serrano-Schinken-Haut und holländische Swingerclubs, die mit ihren Käsemauken durch die FKK-Dünen staksen, um sich gegenseitig einen unterzuheben. Also ließ ich den Strand links liegen und suchte meine Ruhe in den Bergen. Genau der richtige Ort, um sich zu erholen und in der Einsamkeit der großzügig vorhandenen Wanderwege die gestresste Seele baumeln zu lassen. Helga packte mir ein paar Brote in meinen Rucksack, und dann zog ich einfach los und marschierte durch die wunderbare Natur.
    Ich hatte mich zu einer zünftigen Brettl-Jause niedergelassen und bedeckte einen alten, knorrigen Baumstumpf mit meinem weißen Lieblingstaschentuch, in das Helga mir zu meiner großen Freude meine Initialen und ein Porsche-Wappen gestickt hatte. Um mich herum nur meditative Stille und Einsamkeit. Ein glasklarer Gebirgsbach plätscherte auf seinem Weg ins Tal vor sich hin. Behutsam nahm ich den Proviant aus dem Rucksack und öffnete neugierig die Tupperdose. Mit dem kleinen Spaten meines Victorinox-Explorer-XL-Survivor-Messers hob ich eine Grube aus und verscharrte sorgfältig Helgas
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