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UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

Titel: UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)
Autoren: Pauline Aury
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interessiert mich Euer Verhaltenskodex. Ich
habe es Dir persönlich geschenkt und nicht der Journalistin. Eigentlich
benötige ich gar keine PR, meine Werke verkaufen sich auch so sehr gut. Es ist
kein Problem, wenn kein Interview bei Euch erscheint.«
    Und dann setzte er fast flehentlich hinzu:
    »Bitte behalt es, als Andenken an mich.«
    Ich musste stark bleiben.
    »Selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht
behalten. Ich habe Robert meinen Fehltritt mit Dir gebeichtet.«
    »Robert heißt er also, ein Herrschername. Aber
er beherrscht Dich nicht. Warum hast Du gebeichtet? Du hast ihn doch damit
sicherlich sehr verletzt.«
    »Ja, das habe ich. Ich bin manchmal etwas naiv.
Ich habe geglaubt, Ehrlichkeit sei in einer guten Partnerschaft unerlässlich.«
    André nickte nur stumm und startete einen
letzten Versuch.
    »Du wirfst ein Vermögen weg. Ich denke, das Bild
wird einmal sehr wertvoll sein, wenn sich die Preise für meine Werke weiter so
positiv entwickeln.«
    »Ich weiß, ich bin Dir auch sehr dankbar für
dieses Geschenk. Ich bereue unseren Nachmittag auch nicht.« Hatte ich das gerade gesagt. Oh mein Gott! Leise fügte ich hinzu:
    »Bitte, ich kann das Bild nicht behalten. Es
wäre einfach zu kompliziert.«
    »Verstehe, dann werde ich das Bild für Dich
aufbewahren. Übrigens, wenn Du ein Problem hast, kannst Du mich jederzeit
anrufen. Hier ist meine private Handy-Nummer, damit Du nicht mehr über meine
Agentin gehen musst.«
    Endlich gab er sich geschlagen.
    »Danke.«
    »Ich hoffe, wir sehen uns wieder. Du bedeutest
mir sehr viel.«
    Ich wollte und konnte darauf nicht antworten.
Ein eiserner Griff schien sich um mein Herz zu legen. Irgendwie gelang mir ein
letzter geschäftsmäßiger Satz.
    »Mach Dir keine Sorgen wegen des Artikels. Ich
werde einen Weg finden meine Chefredakteurin irgendwie zufriedenzustellen, ohne
Dich zu verraten. Adieu.«
    André ergriff meine linke Hand, hauchte einen
Kuss darauf und sagte:
    »Schöner Ring. Ich würde auch liebend gerne mein
Leben in Deine Hände legen.«

 
    FÜNF
     
    Wenige Tage später saß ich im Flugzeug nach
Dubai. Robert hatte mich eingeladen, das verlängerte Wochenende dort mit ihm zu
verbringen. Die Verhandlungen mit einer der Investment Gesellschaften des Emirs
von Dubai, gestalteten sich sehr schwierig und zeitraubend. Robert war auch an
den Wochenenden unabkömmlich, da der Sultan jederzeit Ideen oder Rückfragen
haben konnte, die sofort beantwortet werden mussten. Oder er hatte eben keine
und dann saß Robert einsam wie er sagte, in seinem Luxushotel herum und
langweilte sich.  
    In den Vereinigten Emiraten bilden, anders als
im Rest der Welt der Freitag und der Samstag das Wochenende. Also stieg ich
Donnerstagabend in Berlin in einen Airbus A 380, um nach einer kurzen
Zwischenlandung in München am nächsten Morgen in Dubai zu landen. Seitdem
Robert mir in Paris den Heiratsantrag gemacht hatte, rief er jeden Abend an und
fragte mich wie mein Tag war. Er hatte sich sichtlich vorgenommen unsere
Beziehung noch enger zu gestalten und übte damit natürlich auch eine gewisse
Kontrolle aus. Als Elaine bei mir war, hatte ich nicht mit ihm gesprochen,
sondern eine frühe Ermüdung vorgeschoben.
    Während eines Fluges hoch oben über den Wolken,
über die Zeitzonen hinweg, beschleicht mich immer ein Gefühl der Entrücktheit.
Als würde ich neben mir stehen und mich aus einer anderen, fernen Perspektive
selbst beobachten können. In letzter Zeit fühlte ich mich oft wie unerforschtes
Land.  Ich freute mich ehrlich Robert wieder zusehen, dennoch war ich
bisher außerstande gewesen konkrete Heiratspläne zu machen. Wie brachte ich
meine neuen sexuellen Erfahrungen, so schön und gleichzeitig so verstörend sie
auch waren, mit meiner Verlobung überein? Wenn ich ehrlich bin, ging das gar
nicht. Auch wenn es eine Frau und obendrein meine beste Freundin war, mit der
ich das Bett geteilt hatte.
    Hinzu kam, dass mich André Donat nicht mehr los
ließ.
    Ich würde auch liebend gerne mein Leben in Deine
Hände legen.
    Was sollte das heißen? Ich kann doch nicht zwei
Männer heiraten. Ein Künstler wäre mir auch viel zu unstetig. Mein Vater sollte
mir da eine Warnung sein. Dennoch sagte mir eine Stimme tief in meinem
Innersten, dass mir André eine Welt zeigen würde, die mitunter in meinen
Träumen und Phantasien eine Rolle gespielt hatte und nach der ich mich
insgeheim sehnte. Vor deren Konsequenzen ich gleichzeitig große Angst habe,
denn diese Welt würde Robert
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