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UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

Titel: UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)
Autoren: Pauline Aury
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Blick nicht mehr standhalten konnte und heulend ins Schlafzimmer
gerannt bin.
    Ich habe mich aufs Bett geworfen und meinen
glühenden Kopf ins Kissen vergraben. Als Kind habe ich das schon immer so
gemacht, wenn ich mich ungerecht behandelt fühlte oder mein älterer Bruder mal
wieder gesiegt hatte. 
    Aber dieses Mal war eindeutig ich die Schuldige!
    Ich hatte Robert betrogen!
    Ich hatte unsere großartige
Beziehung für ein profanes, sexuelles Abenteuer mit einem verrückten Künstler
leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Ein Abenteuer, dass zudem Abgründe in mir
offenbarte, derer ich mir nicht bewusst war und in die ich wohl besser auch nie
geblickt hätte. Ich fühlte mich so schuldig, war so enttäuscht über meine
eigene Unbeherrschtheit.
    Ich hatte mich wie eine miese, kleine Schlampe
benommen.
    Insgeheim wusste ich, dass Robert mich liebt. Ich
habe es in seinen Augen gesehen und tief in meinem Innersten gespürt, wenn wir
uns liebten. Obwohl er das Wort Liebenie in den Mund nahm. Dazu war er
zu beherrscht.  Bis heute.
    Als ich wieder zu mir kam, ich kann unmöglich
sagen wie lange ich voller Selbstanklage und Wehleidigkeit auf dem Bett gelegen
habe, war Robert gegangen. Ich wusste, ich musste ihm jetzt Zeit geben und auch
ich brauchte Zeit um nachzudenken. Schließlich musste es doch Gründe geben:
Warum ich auf diesen polnischen Künstler so abgefahren bin? Warum er eine so
unwiderstehliche sexuelle Anziehungskraft auf mich ausgeübt hat?
    Ich liebe Robert, dessen bin ich mir sicher. Er
ist der Mann, von dem ich immer geträumt habe. Groß, schlank, blauäugig, erfolgreich,
zärtlich und verständnisvoll. Ein Traummann. Und im Bett läuft es doch auch
gut. Robert bringt mich spielend zum Orgasmus. Wir schlafen zwar nicht mehr so
oft zusammen wie am Anfang unserer Beziehung, aber immer noch regelmäßig. Zudem
ist da eine große Vertrautheit, gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme
für die Bedürfnisse des Anderen.
    Also was war geschehen?
    War es Andrés Blick, dieser wilde, wölfische
Ausdruck in seinen Augen, der seine Beute fixiert und mich schon bei der
Begrüßung förmlich auszog?
    André Donat hatte mich, in einen altmodischen,
schwarzen Gehrock gekleidet, an der schweren Messingtür zu seinem Atelier in
Friedrichshain mit einem Handkuss formvollendet begrüßt. Und mir
überraschenderweise angeboten, ich könne mir vor dem Interview einen
eigenständigen Eindruck über seine Arbeit  verschaffen und mich völlig
zwanglos umsehen.
    War es die besondere Atmosphäre in diesem
Atelier in einem alten Fabrikgelände gelegen, umgeben von Skulpturen in
wollüstigen Posen und Bildern voller Pornografie?
    Jedenfalls war mein Höschen am Ende des
Rundgangs durch das riesige Atelier völlig durchnässt gewesen. Wortlos war der
Meister neben mir her geschritten, auf weitschweifende Erklärungen - wie sonst
bei Malern üblich - verzichtete er ganz. Es schien, als wollte er sein Werk für
sich allein sprechen lassen. Doch schon seine Nähe irritierte mich, er strahlte
eine so ungeheure Präsenz aus, pure Männlichkeit. Obwohl er kein schöner Mann
im klassischen Sinne ist.
    Selbstverständlich hatte ich pornografische
Darstellungen schon vorher gesehen, ohne dass mich deren Anblick in besondere
Erregung versetzt hätte. Es war wohl die besondere Erotik, die André Donats
großformatige und kunstvoll verfremdete Fotografien ausstrahlten, die mich so
anzog.
    In der Entstehungsphase sind die, dem späteren
Werk zugrunde liegenden, Fotos tendenziell pornographisch und frauenfeindlich.
Es gab die üblichen Darstellungen von gefesselten Frauen, gezeichnet mit roten
Striemen von brutalen Peitschenhieben. Bilder auf denen Frauen als reine
Lustobjekte dienten, und mehreren Männern gleichzeitig mit allen ihren
Körperöffnungen uneingeschränkt zur Verfügung stehen mussten. Und immer wieder
wilde Orgien mit Duzenden Frauen und Männern in allen denkbaren Stellungen und
Konstellationen.
    Nach der Bearbeitung durch den Künstler ließ
sich ihr pornografischer Inhalt nur noch schemenhaft erahnen, sie schienen
ihrer ursprünglichen Intension der sexuellen Erregung beraubt. Doch gerade als
das Plakative fehlte, öffnete sich in meinem Kopf plötzlich eine Tür zu einer
neuen, geheimnisvollen Welt des Erotischen.
    Eine Welt, die mein Gehirn wohl bisher bewusst
verdrängte hatte, die mein Körper nun aber ohne mein Zutun mit einem lustvollen
Ziehen im gesamten Unterleib und fortgesetzter Nässe im Lustzentrum
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