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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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und hat mir das hier gegeben.« Sie hielt einen Schlüssel in der Hand, dessen Griff die Form eines Raben hatte. »Sie meinte, dass ich den brauchen werde.«
    In der Ferne donnerte es. Jason warf Rick einen Blick zu und deutete dann zur Elfenbeintür.



Kapitel 26
Der Herr der Blitze
    Flink bewegte sich der Lockenkopf zwischen den Bäumen auf den Rand der Wiese zu.
    »Was siehst du?«, raunte der Blonde seinem Bruder zu.
    »Nur die Überreste eines Feuers, sonst nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Lautlos schlichen sie von einem Gebäude zum nächsten und berieten dann im Schutz einer zerfallenden Mauer, was zu tun sei. »Ich habe vier Leute gesehen. Die drei Kinder und eine Frau. Sie haben Maiskolben gegessen.« Dem Lockenkopf knurrte der Magen. »Da würde ich jetzt auch nicht Nein sagen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du Maiskolben magst.«
    »Ich auch nicht«, meinte der Lockige. »Aber nach all dem, was wir hinter uns haben … dieser entsetzliche Wasserfall und dann die Kletterpartie. Also, ich könnte jetzt alles essen.«
    Der Lockenkopf tippte eine Weile vergeblich auf seinem Handy herum und schlug dann ein paarmal mit der Faust darauf. »Kaum gekauft und schon kaputt. Es hat überhaupt keinen Empfang!«
    »Vielleicht liegt das am Wasser.«
    »Kann sein.« Der Blonde spähte über den Rand der Mauer. »Und was machen sie jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich sehe sie nicht mehr. Das heißt … dahinten sind sie, an dem runden Gebäude.«
    Wieder hörte man Donner grollen.
    »Ein Gewitter ist im Anzug«, bemerkte der Lockenkopf.
    »Das ist gut für uns«, fand sein Bruder. »Eine ordentliche Portion Blitze würde uns doch sehr zugutekommen. Hier sind überall Bäume. Sie würden in null Komma nichts Feuer fangen.«
    »Tja, aber dummerweise stehen wir mittendrin.«
    »Wir könnten den Blitzableiter oben auf dem Kirchturm anbringen. Dann suchen wir uns einen sicheren Unterstand und …«
    »Whosch!«
    »Genau. Whosch! Doktor Voynich wäre stolz auf uns. Was hier auch sein mag, es wird nicht mehr als ein Häufchen Asche übrig bleiben.«
    »Und damit wären viele Probleme beseitigt.«
    »Das ist schon mal sicher.«
    Die Gebrüder Schere schlichen an der Mauer entlang zu einer Gruppe von Häusern, die in der Nähe des runden Gebäudes lagen. Von dort aus würden sie die Frau, das Mädchen und die beiden Jungen besser beobachten können.
    »Das ist ja eine Überraschung«, murmelte der Lockenkopf, als sie eine der Ruinen betraten. »Unglaublich, was hier alles herumliegt.«
    Der Raum war angefüllt mit den unterschiedlichsten Dingen: Kleidern, Schmuck, Geschirr …
    »Da muss es jemand aber furchtbar eilig gehabt haben, wenn er das alles zurückgelassen hat, findest du nicht?« Der Lockenkopf nahm eine Perlenkette in die Hand und ließ sie durch seine Finger gleiten.
    »He, was war das?«, fragte der Lockenkopf.
    »Was?«
    »Hast du das Geräusch eben nicht gehört?«
    »Nein, ich glaube n…«
    Plötzlich stand Ultima vor ihnen. Vor Schreck ließ der Lockenkopf die Perlenkette fallen.
    »Was habt ihr hier zu suchen?«, sagte die Frau so laut, dass sie das Krachen eines Donners übertönte.
    Anita ließ sich von Jason und Rick zur Elfenbeintür führen. Sie steckte den Schlüssel mit dem Raben ins Schlüsselloch und drehte ihn darin um.
    Klack!
, machte das Schloss und die Tür sprang ein Stück weit auf.
    »Ich fasse es nicht«, flüsterte sie. »Sie ist tatsächlich aufgegangen!«
    Draußen hatte es inzwischen angefangen zu regnen. Zunächst nieselte es nur, doch bald darauf wurden die Tropfen größer. Das Donnern kam immer näher.
    Anita spähte durch die Tür, doch dahinter war es stockdunkel. »Ich schlage vor, sie wieder zu verschließen und es morgen noch mal zu versuchen«, sagte sie. »Bei Tageslicht.«
    Ein Donnerschlag dröhnte. Für Bruchteile von Sekunden erhellte ein Blitz den Raum.
    Anita flüchtete zu Jason, der wie gebannt die Elfenbeintür anstarrte. »Es ist doch nur ein Gewitter«, sagte er und griff nach Anitas Hand.
    Jason tastete sich zur Tür vor und setzte einen Fuß über die Schwelle, ohne Anita loszulassen.
    »Kannst du was sehen?«, wollte Rick wissen.
    »Hier ist ein Gang«, erwiderte Jason und ging ganz durch die Tür. »Und ich höre Wasser und … das Geräusch von Wellen.«
    Anita stutzte. Das konnte doch nicht sein. Sie waren oben auf einem Berg, mitten in den Pyrenäen.
    »Und da sind Lichter … wie Fackeln …«, fügte Jason hinzu. »Ja, das sind Fackeln.
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