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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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arbeitete.
    Er bemerkte den Mann nicht, der ihm im Abstand von wenigen Metern folgte. Auf einmal aber legte sich eine breite, kräftige Hand auf seine Schulter. Mr Bloom sah auf und ins Gesicht eines Mannes mit dichtem schwarzem Bart. Er war massig wie ein Stier und seine Kleider waren mit Ruß und Maschinenöl beschmiert.
    »Entschuldigen Sie bitte, Mister Bloom«, sagte der Unbekannte. »Aber ich glaube zu wissen, wo Ihre Tochter sich aufhält.«
    »Wer sind Sie?«
    »Tun Sie mir nur einen Gefallen: Gehen Sie jetzt bitte nicht nach Hause.«
    In der Ferne donnerte es.
    »Hören Sie? Da kommt ein Gewitter, und wenn ein Gewitter im Anzug ist, sollte man besser dort bleiben, wo man ist.«
    »Was reden Sie denn da?«
    »Ich rede davon, dass die wissen, wer Sie sind und wo Sie wohnen.« Der Unbekannte zwinkerte ihm zu. »Aber zum Glück wissen wir, wer die sind und wo sie wohnen. Damit steht es unentschieden, verstehen Sie? Aber das kann nur so bleiben, wenn Sie jetzt nicht nach Hause gehen. Die warten dort auf Sie.«
    Mr Bloom spürte, wie ihm das Herz bis zum Hals klopfte. »Dürfte ich bitte erfahren, wer Sie sind?«
    »Ich heiße Black Vulcano, Mister Bloom. Erfreut, Sie kennenzulernen.«

Kapitel 24
Am Lagerfeuer
    Mitten auf dem Hauptplatz von Arcadia brannte ein kleines Feuer, von dem glühende Holzstückchen aufflogen. Auf den Gesichtern der vier Personen, die ringsherum saßen, spiegelte sich der Widerschein der Flammen.
    »Es ist schon lange her, dass du das letzte Mal mit jemandem von Angesicht zu Angesicht gesprochen hast, nicht wahr?«, fragte Anita die Frau.
    Ultima nickte.
    »Traust du uns deshalb nicht?«
    Die Frau schüttelte den Kopf und hielt einen Maiskolben über das Feuer. »Es geht nicht um Vertrauen. Ich glaube, ich habe einfach vergessen, wie es ist, mit Menschen zu reden.«
    »Wo sind denn all die anderen Bewohner von Arcadia hin?«, wollte Anita wissen.
    Ultima antwortete nicht sofort darauf, sondern starrte grübelnd in die Flammen. »Viele sind weggegangen, auf dem Weg, auf dem ihr gekommen seid. Andere haben es mit einem
anderen
Weg versucht, aber …«
    »Aber?«
    »Aber sie sind gescheitert. Und nicht zurückgekommen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Der Gesichtsausdruck der Frau verdüsterte sich. »Ich habe keine Lust, darüber zu reden. Nicht jetzt.«
    »Es ist komisch, dass dieser Ort Sterbendes Dorf heißt«, sagte Anita, »und gleichzeitig der Ort sein soll, an dem es laut Morice Moreaus Notizbuch keine Krankheiten gibt.«
    Die Frau nickte. »Das stimmt. Aber vielleicht gibt es hier deswegen keine Krankheiten, weil keiner mehr da ist, der krank werden könnte.«
    »Macht ein Baum ein Geräusch, wenn er in einem Wald umfällt, in dem niemand das Geräusch hören würde?«, fragte Jason und hob seinen Maiskolben hoch. Weil Rick ihn komisch ansah, fügte er hinzu: »Es ist ein Zen-Zitat, aber es ist doch dasselbe, oder?«
    Ultima schwieg eine Weile. Dann begann sie zu erzählen: »Dieser Ort wird allmählich zerstört, durch das Wasser. Das Gestein, auf dem er erbaut wurde, zerfällt. Deshalb sind viele von hier weggegangen. Andere sind alt geworden und hier gestorben, oder … oder sie haben einen anderen Weg gewählt und er ist für sie zu einer Falle geworden.«
    »Zu einer Falle?«
    »Ich werde euch zeigen, was ich meine. Versprochen. Aber nicht jetzt, wenn ihr einverstanden seid.«
    »Ja sicher«, sagte Jason, obwohl er fast vor Neugierde platzte. »Das kann warten.«
    »Morice Moreau war einer der letzten Reisenden, die zu uns kamen. Er blieb einige Zeit hier, fertigte Zeichnungen an und … er stellte mir viele Fragen, auf die ich keine Antworten wusste. Dann ließ er mir sein Notizbuch da und sagte, ich solle immer wieder auf den Seiten nachschauen, denn er würde mir helfen … mir helfen, etwas zu vollenden …« Abermals schien Ultima an dem Teil der Geschichte angekommen zu sein, über den sie eigentlich nicht sprechen wollte.
    »Darf ich dich etwas fragen?«, erkundigte sich Anita, als Ultima keine Anstalten machte weiterzusprechen.
    »Sicher.«
    »Wie sah ich in dem Rahmen in dem Buch aus?«, fragte sie zögernd. »Ich habe dich als eine Frau gesehen, die vor etwas davonlief. Eine Frau auf der Flucht.«
    Ultima stützte das Kinn in die Hände. Die Andeutung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. »Eigenartig. Schließlich bin ich die Einzige, die geblieben ist.« Sie schüttelte den Kopf. »Jedenfalls sah ich dich mit einem Schlüssel in der Hand.«
    »Einem
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