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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ja, das Mädchen. Glaubst du, dass …?«
    »Nein«, unterbrach der kleine Flint den großen.

Kapitel 2
Der goldene Riese
    Der Riese erreichte die Schwelle der Elfenbeintür. Seine dunkle Gestalt füllte die Tür vollkommen aus.
    Er war sehr groß, gut über zwei Meter.
    Eingeschüchtert wichen Anita und Rick einen Schritt zurück. Plötzlich waren die dunkle Nacht, die noch dunk leren Schatten in dem seltsamen runden Gebäude, das Prasseln des Regens und das Donnern und Grollen des Gewitters noch beängstigender geworden.
    Der Riese blieb auf der Schwelle der Tür zur Zeit von Arcadia stehen und sah sich um. Dann streckte er eine Hand aus und bewegte sie, als würde er mit ihr über einen Spiegel streichen. Ein leises Rauschen erklang, und es schien, als tanze um seine Hand feiner goldener Staub.
    Anita merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. Si e atmete aus und versuchte, sich zu entspannen. Es war viel passiert, und das in so kurzer Zeit! Ultima, die Frau, die sie hierher gebracht hatte, war wieder verschwunden. Sie hatte Anita den Schlüssel mit dem Griff in Form eines Raben gegeben und sie dazu aufgefordert, die Elfenbein tür aufzuschließen. Dann war Jason über die Schwelle getreten. Anita hatte ihn an der Hand gehalten, während er sich in der Dunkelheit vorangetastet hatte, und dann … dann war ihr seine Hand entglitten, Sekundenbruchteile bevor die Tür zugeschlagen war.
    Und als sie und Rick die Tür wieder geöffnet hatten, war auf der anderen Seite der Schwelle nicht mehr Jason, sondern dieser Riese gestanden. Ein Riese, der aus der Nähe betrachtet nicht einmal so gefährlich aussah.
    Er war wie ein alter Grieche angezogen, mit einem kurzen Rock anstelle einer Hose und mit niedrigen Lederstiefeln. Er hatte ein Horn und einen Beutel umge hängt. An seinem Gürtel hing ein Schwert. Er war voll kommen kahl und hatte schmale Schultern und lange, magere Arme. An seinen Fingern blitzten Ringe auf.
    Endlich hörte er auf, mit der Hand herumzuwedeln, und sagte: »Ich sehe euch. Könnt ihr mich auch sehen? Euch beide meine ich, ich sehe euch dort stehen.« Er hatte eine tiefe Stimme und sprach eigenartig, so als würde er etwas auswendig Gelerntes aufsagen.
    Anita rührte sich nicht, in der Hoffnung, dass er sie viel leicht im Schatten nicht gesehen hatte. Doch der Riese fuhr fort: »Ein Mädchen, ganz in Schwarz gekleidet, und ein rothaariger Junge, der sie begleitet.« Dann neigte er den Kopf, als wolle er sich bücken und durch die Tür gehen, blieb jedoch stehen und sah die beiden neugierig an.
    Rick nahm den Arm herunter, den er beschützend um Anita gelegt hatte, und ging einen Schritt vorwärts. Anita wollte ihn aufhalten, doch Rick bedeutete ihr mit einem Blick, dass er mit dem Fremden sprechen wollte.
    Er ging einen weiteren Schritt auf ihn zu. »Wer bist du?«, fragte er und bemühte sich dabei, seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
    »So ist dir also doch die Gabe des Sprechens gegeben, du unbekanntes kleines rothaariges Menschenwesen.«
    Obwohl er diese Antwort sehr seltsam fand, machte Rick einen weiteren Schritt auf den Riesen zu. »Musst du auf diese komische Art mit mir sprechen?«
    »Was ist es, was dich daran stört?«, fragte der Riese erstaunt. »Meine Stimme, das, was ich sage, oder der Reim?«
    »Der Reim«, sagte Rick. »Ich kann Reime nicht ausste hen.«
    Der Riese grinste und stemmte die Hände in die Hüf ten.
    »Außerdem hast du mir noch nicht gesagt, wer du bist«, sagte Rick und ging einen weiteren vorsichtigen Schritt auf ihn zu. »Und auch nicht, wo Jason hingegan gen ist.«
    »Jason? Wer ist Jason?«
    Anita, die immer noch weiter hinten im Schatten stand, konnte sich nicht mehr beherrschen und platzte heraus: »Er wollte doch gerade durch diese Tür gehen! Du musst ihn gesehen haben!«
    »Auch du, junge Maid, bist sehr ärgerlich heut«, rief der Riese aus und musste laut lachen.
    »Jason ist ein Freund von uns«, versuchte Rick zu er klären. »Und er ist gerade da gestanden, wo du dich jetzt befindest.«
    »Ach, der Knabe ganz gewiss hinter mich getreten ist.«
    »Bitte … bitte «, rief Rick genervt aus.
    »Was willst du mich bitten, was wohlgelitten?«
    »Hör mit diesen Reimen auf«, rief Anita, die es auch nicht mehr ertrug.
    »Aber seid ihr nicht Kinder klein?«, wunderte sich der Riese. »Man sagte mir, man muss sie wiegen fein, mit Rei men und Spielen, die ihnen sehr gefielen.«
    »Wir sind keine kleinen Kinder!«, zischte Rick und bemühte sich, ruhig zu
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