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Über Stock und Runenstein

Über Stock und Runenstein

Titel: Über Stock und Runenstein
Autoren: Charlotte MacLeod
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sicherte. Wenn
Fesky von einem Polizisten angesprochen worden wäre, der ihn nicht kannte,
hätte er sich als einer der Horsefall-Verwandten ausgeben können, der gerade
eine kleine Arbeit verrichtete. Und natürlich hätten die Polizisten, die ihn
kannten, gleich gewußt, daß er der Neffe vom Polizeichef ist.«
    »Ich wette, er bekommt nur Bewährung«,
bemerkte Cronkite zynisch. »Aber die Horsefalls selbst hätte er nicht reinlegen
können. Wie ist er denn jedesmal rein- und rausgekommen?«
    »Spurge Lumpkin hatte einen Geheimweg,
den er sich durch die Wälder angelegt hatte. Er fing hinter der Scheune an und
führte bis zum alten Holzfällerweg. Ziemlich langwierig und beschwerlich, so
was anzulegen, und auch hervorragend getarnt, was wohl auf Fergys Konto geht.
Ich nehme an, ursprünglich sollte der Weg dazu dienen, Spurge einen Fluchtweg
zu Fergy zu verschaffen für die Abende, an denen Miss Hilda hinter ihm her war,
um ihn zu zwingen, ein Bad zu nehmen oder die Socken zu wechseln. Natürlich hat
er bei seinem guten alten Freund Fergy darüber geprahlt, und die beiden Mantel-
und Degenhelden haben ihn ebenfalls benutzt.«
    »So ist er wohl auch gestern abend an
Bashan vorbeigekommen«, grollte Svenson.
    »Zweifellos. Er wollte sich lediglich
vergewissern, daß Sie Belials Köder geschluckt hatten, und möglicherweise auch
feststellen, ob seine Birkenfalle schon zugeschnappt war. Das war wohl ein
anderes Versatzstück, nehme ich an, um das Leitmotiv vom unheimlichen
Runenstein zu steigern. Fergy hatte nichts dagegen, davongejagt zu werden,
nachdem er gesehen hatte, daß alles nach Plan lief.«
    »Ich hätt’ bloß mal gern gewußt, wer
von den beiden ‘n Löschkalk in’n Streuer getan hat«, zischte Henny, »dann würd’
ich dem verdammt was andres antun als ‘n bloß wegjagen, für das, was er mit
Spurge gemacht hat.«
    »Fesky besteht darauf, daß es Fergy
war, er behauptet, er habe protestiert, als er erfuhr, was für ein gemeines
Spiel Fergy spielte, und versucht auszusteigen. Deshalb hat Fergy
wahrscheinlich auch gestern abend Mrs. Peaveys Allergiepillen in Feskys Bier
getan. Diese Tabletten vertragen sich äußerst schlecht mit Alkohol. Wenn Fesky
versucht hätte, mit dieser Dosis im Magen nach Hause zu fahren, hätte er sicher
sein Auto zuschanden gefahren und vielleicht sogar auch noch ein anderes Auto,
und es wäre wieder auf den Wikingerfluch geschoben worden. Ich weiß nicht, ob
Fergy Fesky lediglich Angst einjagen wollte, damit er weiter mitmacht, oder ihn
tatsächlich umbringen wollte; ich habe den schrecklichen Verdacht, daß er es
einfach drauf ankommen ließ. Ich glaube nicht, daß er auch nur einen
Pfifferling darum gegeben hätte, wenn Sie ohne Ihren Helm bei dem Unfall
gestorben wären, Swope, oder ob Spurge durch den Löschkalk völlig entstellt
oder getötet wurde.«
    »Schande«, sagte Henny Horsefall, »un’
da hab’ ich Idiot die ganze Zeit gedacht, daß Nute Lumpkin der größte Bastard
aller Zeiten is’.«
    »Oh!« Helen sprang vom Fußende des
Bettes auf, wo sie neben Laurie gesessen hatte. »Hier ist noch eine
Exklusivmeldung für Sie, Mr. Swope. Ich habe ganz vergessen, es meinem Mann zu
erzählen, weil er den ganzen Morgen damit beschäftigt war, Fergy festzunageln
oder ihn zum Reden zu bringen oder was immer er da im Polizeipräsidium gemacht
hat. Mrs. Lomax hat mir erzählt, warum Nutie es so verdammt eilig hatte,
Spurges Sachen in die Finger zu bekommen. Offenbar hat er überall unter der
Sonne nach der Heiratsurkunde seiner Eltern geforscht und sie nicht gefunden.
Seine letzte Hoffnung war nun, daß Spurge sie vielleicht vor ihm versteckt
hatte.«
    »Wohl weil er es selbst so gemacht
hätte«, meinte Shandy. »Hat er sie denn gefunden?«
    »Anscheinend nicht. Und jetzt gibt es
rein gar nichts, womit man beweisen könnte, daß Nutes Eltern sich je die Mühe
gemacht haben, ihre Beziehung zu legalisieren, bevor sein Vater nach Europa
ging, wo er im Krieg umkam, und seine schwangere Mutter in Amerika zurückblieb.
Natürlich hat sie behauptet, die Hochzeit hätte schon vor der Abreise
stattgefunden, und natürlich hat sich ihre Familie geschlossen hinter sie
gestellt. Aber jetzt scheint es ganz so, als ob man nur so gesagt hat, Nute sei
ein Lumpkin. In der Zwischenzeit ist eine lange verschollene Lumpkin aus
Arizona aufgetaucht, die über die richtigen Papiere verfügt. Sie ist eine
glühende Umweltschützerin und will den Besitz in ein Naturschutzgebiet
verwandeln und das
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