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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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sind, auf meinem Bildschirm erkennen. In sechs Stunden können sie noch nicht weit gekommen sein.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    Einen Augenblick herrschte Stille.
    »Glauben Sie?« fauchte der Sprecher. »Ich sage Ihnen eines: Wenn die beiden Kerle nicht in einer Minute ins Freie kommen, können Sie etwas erleben.«
    »Er blufft«, meinte Chip. »Mit seiner Spielzeugkanone wird er nicht viel ausrichten.«
    »Sieh mal aus dem Fenster«, meinte Retief.
    Im weißen Mondlicht sah man, wie eine der Ladeluken am Heck aufschwang und eine schräge Rampe bildete. Ein kurzes massives Etwas erschien in der Öffnung und rutschte auf die Betonfläche des Hafens.
    Chip stieß einen Pfiff aus. »Ich sagte Ihnen doch mal, daß der Captain aalglatt ist. Woher zum Teufel hat er das?«
    »Was ist es?« fragte Thor.
    »Ein Panzer«, meinte Retief. »Ein Museumsstück.«
    »Ich würde sagen, ein Bolo Resartus, Modell M. Ungefähr zweihundert Jahre alt. Das Ding hält einiges an Stößen aus.«
    Der Panzer rollte an. Seine Kanone wies auf den Kontrollturm.
    »Schickt sie freiwillig«, knurrte der Sprecher. »Oder wir holen sie uns.«
    »Ein Volltreffer, und meine Reise war umsonst«, meinte Retief. »Ich gehe besser hinaus.«
    »Einen Moment, Mister. Mir dämmert etwas.«
    »Ich halte sie hin«, meinte Thor. Er nahm das Mikrophon. »ACI 22–8, woher nehmt ihr das Recht für diese Forderung?«
    »Ich kenne die Maschine«, meinte Chip. »Mein Hobby, alte Modelle nachzubauen. Ich habe einmal so einen Resartus gebastelt – naturgetreu. War ein hübsches Stück. Also, wie machen wir das am besten ...«
     
    *
     
    Der eisige Wind blies harte Eiskörner in Retiefs Gesicht. Chip hatte eine kurze Eisenstange in den Gürtel gesteckt. Er sah zum Panzer hinüber. »Habe mir immer eingebildet, der Resartus sei ein ganz hübsches Ding. Sieht klein und häßlich aus.«
    »Paß auf, daß du nicht in die Ziellinie gerätst, Alter. Es tut mir leid, daß du in diese Dinge verwickelt wirst.«
    »Habe mich selbst eingemischt. Und ich bin froh darüber.« Chip seufzte. »Diese Leute gefallen mir. Es hat den beiden Boys da drinnen sicher nicht gepaßt, daß wir uns ergeben, aber als sie sahen, daß nichts zu machen war, haben sie auch nicht gejammert.«
    »Sie sind zäh, Chip.«
    »Komisch, wie schnell die Zeit vergeht. Vor ein paar Minuten haben wir noch am Feuer gegessen, und jetzt sind wir nahe daran, tote Männer zu werden.«
    »Sie wollen uns lebend.«
    »Es wird eine haarige Sache. Aber wenn sie uns gelingt, können wir ein Freudenfest feiern.«
    »Ich wette ein Faß Bier, daß du es schaffst.«
    »In zehn Sekunden wissen wir es. Hierher ...«
    Als die beiden Männer den Panzer erreicht hatten, begannen sie plötzlich zu laufen. Retief sprang seitlich auf die Kanone zu, schwang sich rittlings auf sie, riß seine pelzbesetzte Mütze vom Kopf und stopfte sie in die Kanonenmündung. Der Koch kauerte neben der Suchantenne. MGs begannen zu rattern. Retief wirbelte herum und zog sich am Rumpf hoch.
    »Okay, Mister«, rief Chip, »ich gehe hinunter.«
    Er rutschte am Bug in die Tiefe und verschwand zwischen den Ketten. Retief kletterte nach oben hinter den Geschützturm und legte sich flach hin, als er herumschwenkte und die Sonartaster nach den Peinigern suchten. Das Gefährt schaukelte, fuhr zurück, blieb stehen, bewegte sich vorwärts und schwankte wieder.
    Chip erschien vorn.
    »Geschafft«, rief er keuchend. Er hielt sich fest, als die Maschine jetzt anfahren wollte. Sie kippte ein wenig nach rechts und blieb sofort stehen.
    »Hierher«, rief Retief. Er wartete, bis der Koch oben war, dann ließ er sich seitlich hinabgleiten, bis er zwischen den Ketten einen festen Halt für die Füße gefunden hatte. Er erreichte den Boden, ließ sich auf den Rücken fallen und schlüpfte unter den dunklen Bauch des Panzers. Er tastete und fand den Heber. Er kurbelte. Der Panzer hob sich. Zwei schwere Stangen wurden ausgefahren und stemmten sich in den Boden. Die linke Kette ging rasselnd leer um, während die rechte den Beton aufriß. Der Panzer schwankte, Betonstückchen flogen umher. Das schwerfällige Gefährt erinnerte jetzt an einen verwundeten Büffel.
    Dann stand der Panzer still und schwankte auf den Hebern. Retief tauchte unter der Maschine hervor und zog sich hoch, bevor ihm die Kugeln, die aus der Flanke des Riesen abgefeuert wurden, etwas anhaben konnten. Er kletterte zum Turm hinüber und kauerte sich neben Chip. Sie beobachteten die Luke.
    Fünf
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