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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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Der Aga Kaga sah ihm hilflos zu.
    »Ich werde mich rächen!«
    »Das ist doch Unsinn, Stanley. Sie wissen genau, wie viele Geschwader in diesem Sektor kreisen. Sie werden doch nicht einen dieser verhängnisvollen Fehler begehen, von denen die Geschichte wimmelt ...«
    »Übrigens vielen Dank für den ausgezeichneten Whisky«, warf Georges ein. »Wenn Sie mich einmal besuchen, werde ich mich revanchieren.«
    »Seien Sie nicht traurig, daß das Projekt schiefgegangen ist«, tröstete Retief und band die letzte Schleife um Aga Kagas Handgelenke. »Aber schon der Prophet sagt: ›Gestohlen Gut wird mit Verlust verkauft‹.«
     
    *
     
    »Ein bemerkenswerter Ausgang«, sagte Magnan. »Lassen Sie sich das eine Lehre sein, Retief. Eine energische Protestnote kann Wunder wirken.«
    »Ich glaube, es hängt auch ein bißchen von der Art der Überreichung ab«, erklärte Retief.
    »Unsinn. Es war mir völlig klar, daß die Aga Kagans vernünftige und friedliche Leutchen sind. Ein Vorteil der erfahrenen Diplomaten ist eben, daß sie imstande sind, das große Bild zu sehen. Ich sagte erst heute morgen ...«
    Der Bildschirm leuchtete auf. Sternwheelers Hamsterbäckchen zitterten erregt.
    »Magnan! Ich habe soeben von der Geschichte auf Flamme erfahren. Wer ist dafür verantwortlich?«
    »Nun ... äh ... man könnte sagen, daß ich, gewissermaßen ...«
    »Es ist Ihr Werk, nicht wahr?«
    »Nun, Mister Retief hat die Note überreicht ...«
    »Schieben Sie den Schwarzen Peter nicht weiter, Magnan«, bellte Sternwheeler. »Was zum Teufel ist eigentlich geschehen?«
    »Nun, eine normale Protestnote. Alles ist völlig in Ordnung.«
    »Bah! Ihr Übereifer kommt mich teuer zu stehen. Ich wollte Aga Kaga Flamme überlassen, um unsere Position als moralisch Überlegene zu festigen und einen Ansatzpunkt für künftige Verhandlungen zu haben. Nun haben sie sich zurückgezogen. Sie haben einen schlauen Schachzug meiner Politik zunichte gemacht, Mister Magnan. Die Arbeit eines Jahres ist futsch!«
    »Aber ich dachte ...«
    »Das bezweifle ich, Mister Magnan. Das bezweifle ich sehr.« Der Staatssekretär schaltete ab.
    »Das ist ja fatal«, stöhnte Magnan. »Retief, Sie wissen genau, daß Protestnoten nur einen historischen Wert besitzen. Kein Mensch nimmt sie ernst.«
    »Sie und der Aga Kaga könnten sich zusammentun«, stellte Retief fest. »Er war im Zitieren geschichtlicher Tatsachen groß. Übrigens ein ganz netter Kerl. Er war so beeindruckt von den Methoden des Corps, daß er mich eingeladen hat, ihn in Kaga zu besuchen und eine Schlammschweine-Jagd mitzumachen. Warum kommen Sie nicht mit?«
    »Mmm. Vielleicht könnte ich ihn ein bißchen kultivieren. Kontakte auf höherer Ebene können nie schaden. Andererseits habe ich erfahren, daß er eine sehr lockere Lebensauffassung hat. Geradezu frivol. Unverheiratet, aber von einer Horde leichtgeschürzter Mädchen umgeben. Und in dieser Beziehung haben die Aga Kagans eine großzügige Auffassung der Gastfreundschaft.«
    Retief erhob sich und zog eine pflaumenblaue Uniformjacke an.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte er. »Sie werden sich schon amüsieren. Und wie der Aga Kaga es ausdrücken würde: Häßlichkeit ist der beste Schutz der Tugend.«
     
    ENDE
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