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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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Minuten vergingen.
    »Ich möchte wetten, der gute Tony macht dem Chauffeur die Hölle heiß«, sagte Chip.
    Die Klappe bewegte sich, glitt nach oben. Ein Kopf streckte sich vorsichtig ins Freie. In Retiefs Hand wurde ein Strahler sichtbar.
    »Komm heraus«, sagte Retief.
    Der Kopf verschwand in der Versenkung, und Chip klemmte blitzschnell die Eisenstange unterhalb des Scharniers in den offenen Spalt. Man hörte das Kreischen von Metall auf Metall. Die Luke ließ sich nicht mehr schließen. Retief erhob sich und zielte mit dem Strahler ins Innere.
    »Jetzt schulde ich Ihnen ein Faß Bier, Mister«, grinste Chip.
     
    *
     
    »Das größte Problem auf Jörgensens Welten wird die Beseitigung der Trümmer sein«, erklärte Retief.
    Magnan beugte sich vor. »Erstaunlich«, sagte er. »Sie griffen einfach an. Hatten denn die Schiffe untereinander keine Verbindung?«
    »Sie hatten ihre Befehle. Und einen Angriffsplan. Dem folgten sie.«
    »Was für ein Schauspiel! Über tausend Schiffe, und eines nach dem anderen gerät in die Fänge des Energiefeldes.«
    »Eigentlich kein Schauspiel. Sie waren zu weit entfernt. Die meisten stürzten in den Bergen ab.«
    »Oh.« Magnans Züge verdüsterten sich. »Aber das macht ja nichts. Die Bakterienbomben ...«
    »Viel zu kalt für Bakterien. Sie würden sich nicht ausbreiten.«
    »Ebensowenig wie die Soetti«, meinte Magnan zufrieden. »Dank der Schnelligkeit, mit der ich Ihnen die nötigen Mittel geliefert habe.« Er sah Retief aus schmalen Augen an. »Übrigens ... sind Sie sicher, daß keine ... äh ... Botschaft Sie nach Ihrer Ankunft erreicht hat?«
    »Es kam etwas an«, meinte Retief und sah Magnan scharf in die Augen. »Aber ich glaube, mit der Verschlüsselung war etwas nicht in Ordnung. Das Ganze ergab keinen rechten Sinn.«
    Magnan senkte den Blick, hüstelte und raschelte in seinen Papieren. »Wie kamen Sie eigentlich zu dieser phantastischen Geschichte, daß die Soetti gar nicht aus der Galaxis stammen, sondern sich nur neuen Lebensraum suchen, weil sie in ihrer Heimat praktisch so zahlreich sind, daß sie sich gegenseitig fressen? Die paar Soetti, die wir zu befragen versuchten ...« Magnan hüstelte von neuem. »Sie erlitten einen bedauerlichen Unfall, und wir konnten nichts aus ihnen herausbekommen.«
    »Die Leute von Jörgensen haben einen noch lebenden Soetti aus den Trümmern seiner Maschine gerettet. Er erzählte ihnen die Sache.«
    »Es ist eigentlich auch unwichtig«, meinte Magnan. »Die Soetti haben den Vertrag mit uns schon einen Tag nach der Unterzeichnung gebrochen.«
    Retief lachte mitleidig. »Man weiß eben heutzutage nicht mehr, wem man trauen kann.«
    Magnan sah ihn kühl an. »Lassen Sie Ihre sarkastischen Bemerkungen.« Er holte sich eine Akte von seinem Schreibtisch und schlug sie auf. »Äh – ich habe eine neue Aufgabe für Sie. Uns fehlen noch zusammenhängende Berichte über die Fauna von Brimstone ...«
    »Tut mir leid«, unterbrach ihn Retief. »Ich bin schon anderweitig beschäftigt. Ich nehme einen Monat Urlaub. Vielleicht sogar mehr.«
    »Was soll das?« Magnan fuhr in die Höhe. »Sie scheinen zu vergessen ...«
    »Ich versuche es, Mr. Magnan. Auf Wiedersehen.« Retief knipste den Schalter aus. Magnans Gesicht verschwand vom Bildschirm. Retief erhob sich.
    »Chip, wir heben uns das Faß bis zu meiner Rückkehr auf.« Er wandte sich an Freya. »Wollen Sie mir in dem herrlichen Mondlicht nicht das Skilaufen beibringen?«

 
    »Obwohl sich das Corps von kleinen Zänkereien immer distanzierte, war es doch stets bereit, seine Macht zu demonstrieren, wenn es darum ging, Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Die Art, in der Staatssekretär Sternwheeler Aga Kagas Aggression gegen den Planeten Flamme beantwortete, ist beispielhaft für das Wirken erfahrener Corps-Diplomaten ...«
    Bd. XV, Spule 3, 494 AE
    (AD 2955)
     
Die Protestnote
     
    »Ich sehe wirklich die Notwendigkeit Ihres Verhaltens nicht ein, Retief«, bemerkte Staatssekretär Sternwheeler. »Die Sache hätte durchaus in der üblichen Art behandelt werden können – wenn sie überhaupt die Bedeutung verdient, die Sie ihr zumessen.«
    »Ich erlitt einen Schreibkrampf«, erklärte Retief. »Deshalb hielt ich es für besser, selbst vorbeizukommen, um Ihnen meinen Standpunkt klarzumachen.«
    »Ich erinnere mich dunkel, daß in dieser Angelegenheit zwei oder drei Berichte abgefaßt wurden«, wandte Unterstaatssekretär Magnan ein. »Unglücklicherweise sind wir am Ende des Steuerjahres immer
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